Bauernblatt vom 13.08.2011
EU-Windkraft
kann sich bis 2020 verdreifachen
Europäischer Windenergieverband legt
Bericht vor. /b
Mit dem fortgesetzten Ausbau von
Windrädern auf dem Festland und im Meer wird sich die Windkraft bis 2020 in der
Europäischen Union mehr als verdreifachen lassen. Davon geht zumindest der
Europäische Windenergieverband (EWEA) aus.
In seinem
neuesten Bericht erklärte der EWEA, in zehn Jahren werde die Windkraft 581.000
GWh Energie produzieren und damit knapp 16 Prozent des Energiebedarfs in der EU
decken. Damit könnten rein rechnerisch alle Haushalte in Frankreich,
Deutschland, Polen, Spanien und Großbritannien versorgt werden. Dafür seien
allerdings Investitionen in Höhe von 194 Mrd. Euro in den Neubau von
Windkraftanlagen notwendig. Die Windkraft helfe nicht nur der europäischen
Verpflichtung, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, unterstrich EWEA-Manager
Justin Wilkes; sie treibe vielmehr auch die Abkehr von teuren fossilen
Brennstoffen voran, schaffe Arbeitsplätze und mache Europa wettbewerbsfähiger.
Außerdem sei mithilfe der Windenergie eine sichere und erneuerbare
Stromerzeugung in Europa möglich. Wilkes betonte, der Ausbau werde vor allem
von dem starken EU-Rechtsrahmen bis 2020 getragen. Für die Zeit danach sei dann
ein ebenso klarer Fahrplan auf EU-Ebene notwendig. Derzeit steuert die
Windenergie nach EWEA-Angaben mit 182.000 GWh erst 5,3 Prozent zum
EU-Energiebedarf bei; damit können umgerechnet 50 Millionen EU-Haushalte
versorgt werden.
Die
Ausbauraten in den einzelnen Mitgliedstaaten unterscheiden sich deutlich
voneinander, berichtet der EWEA und bezieht sich damit auf die einzelnen
nationalen Strategien. Irland will demnach seine Windenergie bis 2020
vervierfachen und dann mehr als die Hälfte des Energiebedarfs daraus decken.
Auch Dänemark plant, mit einem Anteil von 38 Prozent in zehn Jahren einen
großen Teil der benötigten Energie mit Windkraft zu gewinnen. Dafür müssen die
Dänen ihre aktuelle Produktion um das Anderthalbfache steigern. Deutschland,
Großbritannien, Griechenland, die Niederlande, Litauen und Bulgarien wollen
etwa ein Fünftel der Energieerzeugung durch Wind erreichen.