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Windenergie in Schleswig-Holstein
Beginn der Offshore-Ära
9. November 2010 | 15:31 Uhr | Von dpa
Der Einigung nach soll der auf dem Meer erzeugte Windstrom über
höchstens vier Kabel auf einer einzigen bei Büsum an Land führenden
Trasse abgeleitet werden. Ursprüngliche Planungen gingen von zwölf
Kabelsystemen aus, die den Nationalpark auf zwei Trassen queren. Vor der
schleswig-holsteinischen Westküste sind Windparks mit einer
Nennleistung von insgesamt 2800 Megawatt geplant. Mit der gemeinsam
erarbeiteten Lösung könne die Realisierung der Netzanschlüsse für die in
den Startlöchern stehenden Offshore-Windparks in der östlichen Nordsee
vorangetrieben werden, sagte Tim Meyerjürgens, Leiter Projektinitiierung
Deutschland der TenneT Offshore GmbH.
"Die seit Jahren vom Landesnaturschutzverband (LNV) geforderten
'Steckdosen auf See' werden nun Wirklichkeit", sagte LNV-Vorsitzender
Volkher Looft.
"Weniger Kabel und nur noch eine Trasse, das ist für
den Nationalpark immer noch ein sehr schmerzlicher Eingriff, aber als
Kompromiss für die Zukunft der Energieversorgung notwendig", sagte
Hans-Ulrich Rösner, Leiter des WWF-Wattenmeerbüros. Nun komme es darauf
an, mit jedem gebauten Kabel gleich mehrere Windparks zu bündeln, damit
die vier Wind-Kabel ausreichten. Rainer Schulz von der Schutzstation
Wattenmeer betonte: "Der Nationalpark ist als Weltnaturerbe und
europäisches NATURA 2000-Gebiet in seiner ökologischen Bedeutung
weltweit einzigartig." Eingriffe dürften dieses Gebiet nicht schädigen
und müssten die Ausnahme bleiben.