Windkraft für den Garten
Kleine Anlage für den Privathaushalt erzeugt bis zu 10 000 Kilowattstunden Strom
St. Michaelisdonn/
Quickborn
Seinen Strom selbst produzieren, unabhängig von den stetig steigenden
Strompreisen sein – wer möchte das nicht. Mit einer so genannten
Kleinwindkraftanlage wäre der Wunsch realisierbar. Möglich ist die
Installation einer derartigen Windmühle zwar nicht in dicht besiedelten
Wohngebieten, aber in Außenbereichen durchaus.
Am kommenden Mittwoch will Steffen Lucht von der Firma WES energy aus
St. Michaelisdonn in der Gemeindevertretersitzung in Quickborn die
Kleinwindkraftanlage vorstellen. Der 28-Jährige ist bei WES energy im
Marketing und Vertrieb tätig.
„Wir haben bereits ein Projekt mit der Gemeinde Wesseln laufen“,
berichtet Steffen Lucht. In der Heider Nachbargemeinde wird mit einer
Kleinwindkraftanlage Strom für das Klärwerk erzeugt. Ähnlich ist das in
Quickborn auch angedacht. Interessant wird das Projekt für die Kommunen
erst durch die Bezuschussung. „Fördergelder bis zu 75 Prozent können
über die Aktivregion beantragt werden“, informiert Steffen Lucht. Ohne
Förderung ist die Anlage derzeit noch nicht rentabel.
Eine solche Mühle erzeugt zwischen 8000 und 10 0000 Kilowatstunden
Strom im pro Jahr. Bei einer Einspeisung würden 8,93 Cent pro kWh
vergütet. Bei den heutigen Strompreisen ist daher der Eigenverbrauch am
sinnvollsten. Eine Kleinwindkraftanlage samt Fundament und Bauantrag
kostet rund 25 000 Euro. Die garantierte Laufzeit liegt bei 20 Jahren.
„Die Laufzeit muss dann aber noch nicht beendet sein“, erklärt.
Abstand zur Wohnbebauung
Der Standort muss 50 Meter von der Wohnbebauung entfernt sein, aus
Rücksicht auf den Schattenwurf. Daher eigne sich die Anlagen nicht für
reine Wohngebiete. Wegen der Schallimmission würden 30 Meter reichen, da
die Anlage relativ leise läuft. Die derzeitigen Kleinwindkraftanlagen
der Firma WES haben eine Höhe von 18 Metern. Das Limit derartiger
Anlagen beträgt 30 Meter.
Ganz abhängig vom Stromnetz ist der Betreiber einer
Kleinwindkraftanlage aber dennoch nicht. Bei Flaute steht die Anlage,
eine Speicherung vom Strom ist derzeit noch in der Entwicklungsphase.
Für Steffen Lucht sind die Anlagen aber dennoch zukunftsweisend und
sollten im Förderprogramm mehr Berücksichtigung finden, damit es auch
für private Haushalte wie Bauernhöfe mit Kühlanlagen und dergleichen
interessanter wird.
Annelene Spill