Um 5.15 habe ich Gerti eingesammelt und ab ging´s Richtung Lüttich.
Die Anreise haben wir zur ausführlichen Taktik-Besprechung genutzt.
Fazit: Bloß die Ruhe bewahren, richtig los geht’s erst bei km 180 und wer bis dahin sein Pulver verschossen hat, reisst die letzten 100km auf dem Zahnfleisch ab.
In Lüttich dann erstmal mächtig Kirmes, riesen Gedränge und jede Menge Edelcarbon. Eingeschrieben und Punkt 7.00 Uhr auf die Piste. Der strahlend blaue Himmel befeuerte nicht unmaßgeblich die gute Stimmung. Also erstmal Knallgas!
Die ersten 80 km / 1.200 hm mit einem 33er Schnitt abgebrettert. Super, so konnte es weitergehen. Zum Glück fiel Gerti dann wieder unsere Strategie ein und gemahnte zu einer etwas ökonomischeren Fahrweise.
Die Verpflegungen hatten wieder das für die Wallonie typisch hohe Niveau. Top Infrastruktur und große Auswahl an allem, was flott Energie liefert. Gerti hat allerdings Schnitzel oder belgische Pommes mit extra fett Mayo vergeblich gesucht...
Wir haben dann versucht, Gruppen zu finden, die einigermaßen liefen. Womit wir zwei bis dreimal ganz erfolgreich waren. Nur an den Bergen war dann meist Schluss mit der Harmonie und wir mussten uns neue Begleiter suchen.
Der Falkenfels bzw. die Côte de la Roche aux Faucons stand wegen Bauarbeiten zwei Jahre nicht mehr im Profil. Ich hatte das Teil als besonders fies in Erinnerung und war froh, als wir den Anstieg, der meinen elenden Erwartungen völlig gerecht wurde, endlich hinter uns hatten: bei km 254, rund 1.500 m lang, durchschnittlich 10% (bis 16) steil. Während fast alle die meisten Anstiege mit mehr oder weniger Anstand hinter sich brachten, war dort die Zahl derer, die ihr Rad geschoben haben, erschreckend.
In Lüttich wurde es etwas dunkler, der erste Regen fiel aber erst auf der Heimreise diesseits der Grenze.
Vormerken: 08. Juni – Tillf-Bastogne-Tillf!
http://www.strava.com/activities/134424195