Emmelshausen Ganz vorne im Hunsrück.

Sonntag, der 18.05.2014
Emmelshausen Schinderhannes,

Ein MTB Rennen im
Hunsrück 100Km lang 2500 Höhenmeter vier Verpflegungen, jede Menge Singletrails. Wenn es da nicht die Berge und
Technikprobleme gäbe. Start 8:30Uhr 190 Mann. Was prima geregelt war. Wer das
längste Rennen hatte, hatte auch den frühesten Start. So kamen alle um die
Mittagszeit ins Ziel.

Das Rennen bei besten
Wetterbedingungen, Anfangs wie immer sehr schnell, erste Stürze. Nach 60Km war
meine Kette Knochentrocken. Ein einziges rasseln, zudem hinten einen üblen
Schleicher. Schlauchlossystem sei Dank. Der Reifen wurde nicht platter. Aber
die Kette kann so nicht mehr lange halten. Egal vorsichtig weiter. Bloß nicht
zu feste treten. Bis in einem Dorf eine Familie mit einer Standpumpe stand.
Beim pumpen kam noch einer mit WD40 Spray. Glück muss der Mensch haben.

Die letzten 15Km war
alles wieder ok. (Bis auf meinen Rücken). Zieleinlauf nochmal außen um ein Feld
herum. Da überholt doch noch einer. „Du Sack“, denke ich und gab nochmal Gas.
3te Kurve hatte er fertig und ich zog vorbei. Mit 4:57h 27ter Gesamt Ziel
erreicht. Somit war der 3te Platz in der AK gesichert und „DAS berüchtigte
DRECKIGE DUTZEND“ kam wieder aufs Treppchen.

Fazit: Streckenführung mit jede Menge Singletrails,
lange über die ruppigen gemähten Feldern, Abfahrten Sau
gefährlich (Rettungshubschrauber war da). Zickzackkurs. “Immer schön der
Markierung folgen.“ Und Kettenöl ab 80 Km Strecke mitnehmen.

Bei der Siegerehrung ging
es jetzt anders herum. Wer am längsten gefahren ist wurde zuletzt geehrt.
Laaanges warten. Ein Haufen Leute teilweise mit ordentlichem Hüftspeck das
Treppchen rauf und wieder runter bis ich dran war.

Sieger in meiner AK war
der Mixed Partner von Katrin Schwing „Matthias Ball 4:22h“, ein buntere Vogel. Aber
was erzähl ich das einem Haufen Rennradlern.......

Ein Foto von mir hab ich auch
nicht. Es waren alle weg. Aber der kleine Gesamtsieger auf dem Treppchen (Mein künftiger Schwiegersohn).

Jetzt muss ich ja auch schreiben, nachdem ich mich vornehm zurückgehalten habe. Das Rennen war super organisiert, ich bin schon am Vorabend angereist, war auch besser so. Da stehe ich an der Anmeldung und mir fällt auf, keine Trinkflasche mitgenommen. Um nicht den Gerti mit meiner Schuseligkeit zu nerven, habe ich also versucht noch Flaschen zu organisieren. Bei der Registrierung wurde ich empfangen mit: "Du hast Glück, bist einer der ersten 300 und kriegst eine Handytasche. Die anderen kriegen nur (!) eine Trinkflasche." Also erst einmal auf Basarmodus umgeschaltet und Handytasche gegen zwei Trinkflaschen getauscht. Super, dachte ich.

Zusammen mit Gerti gestartet, der mich schon wieder total durcheinander gebracht hat. Sagt er zu mir: "Die erste Rechtskurve ist ganz steil, sieh zu, dass Du die Kurve kriegst." Es gab leider keine Rechtskurve, es ging nämlich links auf einen Radweg. Die vermeintliche Rechtskurve war das Ende der Strecke. Naja, den Start habe ich sowieso mal wieder verpennt. Muss ja die Kette schonen, sonst reißt die nach 3km. :-)

Bin aber immer schön an der Gruppe dran geblieben und habe Gerti nicht aus den Augen gelassen. Dann begann das Maleur. Erste ruppelige Abfahrt und weg war Flasche 1. Mist, noch keine 10km gefahren und nur noch eine Flasche. Habe dann erstmal einen kräftigen Schluck aus der 2ten noch verbleibenden Pulle genommen. Die Abfahrten waren knackig, aber insgesamt fahrbar, wenn man nicht vollkommen irre den im Schuss die Abfahrt nahm. Nur an einer Stelle musste ich kurz vom Rad (ungefähr KM 70, da waren verblockte Steine und Wurzeln).

Da hatte ich gerade meinen Kumpel Gerti erreicht, den Kaffee aber schon vollkommen auf. Flasche 2 habe ich bei KM 55 verloren. Es ging für mich jetzt nur noch von Verpflegung zu Verpflegung. Zwischendurch ist man auf die Halbmarathonfahrer aufgelaufen, die fuhren erschreckend schlecht. Das Überholen war teilweise anstrengender als die Berge raufzuklettem.

Am Schlimmsten waren für mich die Passagen in der Sonne auf den mehr oder weniger frisch gemähten Feldern. Da rollte das Rad überhaupt nicht. Irgendwo liegt da auch meine Satteltasche. :-( Bei all dem Zeug/Müll das/den ich verloren habe, hätte ich disqualifiziert werden müssen. :-) War zumindest angedroht.

Die letzten 10 km war ich fast im Delirium, da ich komplett trocken gelaufen war. Gegessen habe ich auch nichts, da ich ohne Flüssigkeit den Riegel nicht runter gekriegt habe. Es hat auch nicht geholfen, dass ich unterwegs eine halb volle Flasche gefunden habe. In meiner Not habe ich die mitgeschleppt, mich aber nicht getraut zu trinken. Was der Bub nicht kennt, das trinkt er nicht.

Kurz vor Ende fuhr dann Gerti auf mich auf. Ich bin eine Minute nach ihm ins Ziel, konnte aber nichts zu trinken finden. Hatte den Kaffee so auf, dass ich ins Hotel bin und geduscht habe. Lecker Wasser aus der Brause.

Mein Fazit: Sehr gut organisiertes Rennen. Die Kette hat wirklich gelitten, die Handgelenke schmerzten nach den endlosen Huckelpassagen über die Felder. Alles in allem eine super Veranstaltung. Gerti hat das super gemacht. Glückwunsch. Ich bin insgesamt 30ter und wieder etwas schlauer. Flaschen vergesse ich nicht noch mal.

Tolle Leistung!

Ein klarer Fall. Erfahrung  und Alter hat sich durchgesetzt.

Inklusive jüngere Teilnehmer  am Start schon zu  Irritieren.