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Eva S.
Administrator

Beiträge: 6549


New PostErstellt: 31.01.05, 17:04     Betreff: Jesus

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Hallo @ll,

unter "Bibelforschung" habe ich ja schon einmal erwähnt, dass die wahre Lehre Christi viel mit der Buddhas gemeinsam hat und dass einige Bibelforscher starke Indizien dafür gefunden haben, dass Jesus als Teenager nach Indien ging, dort längere Zeit lebte und lernte, um Jahre später in seine Heimat zurückzukehren und dort versuchte, die buddhistische Lehre mit der Jüdischen zu verbinden bzw. letztere zu erneuern.

Inzwischen gibt es neue Indizien dafür, dass tatsächlich vieles in den Evangelien (außer der Johannesoffenbarung) im Neuen Testament über Jesu Wirken einfach von den "Geschichten" über Buddha übernommen wurde.

Außerdem ist es jetzt gelungen, Teile des Thomasevangeliums (welches von der Kirche nicht anerkannt wird) wieder lesbar zu machen. Thomas dürfte somit der einzige Apostel sein, der noch annähernd das niederschrieb, was Jesus wirklich lehrte. Und auch hier ließ sich feststellen, dass es verblüffende Übereinstimmungen mit der Lehre Buddhas gibt. Der Apostel Thomas ging ja als "ungläubiger Thomas" in die Kirchen- und Religionsgeschichte ein, ungläubig deshalb, weil er nicht an die Auferstehung Christi (oder war es vielleicht doch eher die Göttlichkeit Christi?) glaubte. Sein Evangelium jedoch wird von der Religionsforschung als Ur-Evangelium bezeichnet, aus dem die anderen Evangelisten eigentlich nur, etwas modifiziert allerdings, abgeschrieben haben. Auch kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die ersten Urchristen nicht an die Göttlichkeit Jesu, also nicht daran, dass er Gottes ("leiblicher") Sohn gewesen ist, geglaubt haben. Für sie war Jesus ein großer Lehrmeister, ein weiser Rabbi, der ihnen half, mit ihrem schweren Leben besser zurechtzukommen. (Wie ich schon erwähnte, sah auch Origenes Jesus nicht als Gott bzw. Gottes Sohn.)

Auch die Lehre von Hölle, Verdammnis etc. stammt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht von Christus, sondern von Paulus. Das sehen inzwischen auch viele Forscher so. Ich bekam einmal den Hinweis, dass Paulus womöglich Gnostiker gewesen ist. Wenn ich mir die gnostische Lehre so ansehe, z. B., dass hier die physische Welt mehr oder weniger als reiner "Fluch" betrachtet wird, die "Leibfeindlichkeit" bzw. übertriebene Prüderie vieler Gnostiker, denke ich inzwischen auch, dass Paulus jede Menge gnostische Elemente ins Christentum hinein gebracht hat und somit eine andere (verfälschte?) Lehre Christi weitergetragen hat.

Ich finde dies alles sehr interessant und vor allem tröstlich - denn die Lehren Buddhas und Christi sind für mich Wegweiser zur "inneren Erlösung" und dem Umgang mit der eigenen Schöpfungskraft. Der Wert dieser Lehren wird für mich keineswegs durch den Umstand geschmälert, dass Jesus vermutlich kein Gott (auch nicht Gottes Sohn im physischen Sinn), sondern "einfach" ein weiser Lehrmeister und wahrer "geistiger Sohn" Gottes gewesen ist. Für viele Christen dagegen könnte es meiner Meinung nach durchaus zur schweren Krise kommen, wenn eines Tages nicht mehr nur über Jesus spekuliert sondern handfeste Beweise über seine wahre Identität und seine wahre Lehre ans Licht kommen. Denn das Kirchenchristentum ist dann gänzlich überflüssig wie die Kirche selbst und viele Christen müssten dann lernen, sich auf die "innere Kraft" zu besinnen und sie müssten verkraften, dass sie vom Klerus Jahrhunderte lang belogen wurden. Auch vom Erlösungsgedanken ohne eigenes Zutun müssten sie sich dann ebenso verabschieden wie von dem Gedanken, Christus wird eines Tages zurückkehren und alle "Bösen" "vom Platz fegen". Auch das müssten sie dann selbst tun, innerlich wie äußerlich, physisch wie geistig.

Ich denke, genau das hat Nostradamus gemeint, als er prophezeite, es werde nur eine einzige Religion ohne Dogma geben. Für mich hat dieser Gedanke etwas sehr Positives.

Liebe Grüsse,
Eva

"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw


[editiert: 15.08.05, 04:42 von Eva S.]
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