Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum

Eva S. · Administrator Beiträge: 6554

Hallo Siegmund, Pegus, Dilla @ all!

Ich fand diese "Gegendarstellung" hochinteressant, dennoch denke ich, dass auch Marzahn einige entscheidende Fehler in seine Kritik gebracht hat.

Da wäre erst einmal "Seth". Seth wird heutzutage anscheinend nur noch als "Satan" angesehen, dabei übersieht man aber zwei Dinge:

Seth ist in den Apokryphen der 3. Sohn Adams und Evas, der an die Stelle des ermordeten Abel trat. Er wird hier mit gleichem Charakter wie Abel geschildert, der ja zu den "Guten" gezählt wird. Also kann Seth nicht von Anfang an der Satan gewesen sein bzw. war es nie.
In der altägyptischen Mythologie war Seth nicht immer "böse". Seth gehörte zur allerersten Götterneunheit der alten Ägypter und wurde hier als "Herr der Fremdländer" bezeichnet, was für mich ein Hinweis auf den biblischen/ apokryphischen Seth ist. Später wurde Seth zu einem altägyptischen Fruchtbarkeitsgott und noch später, die Wüste hatte sich weiter ausgedehnt, zu einem Wüstengott. Erst als die große Osirisverehrung begann, avancierte Seth zum Gegenspieler von Osiris bzw. Horus und somit zu einem Satan.

Auch stimmt die "tierische Darstellung" von Seth nicht - meines Wissens wurde Seth nie als Hund symbolisiert sondern immer als Eber. Erst die Christen machten bisweilen aus dem Eber einen Drachen. Das Zitat von Marzahn: "Sie werden das Heilige mit ihrer ehemaligen, lange Zeit umkämpften Schrift zurückbringen, so daß, nachdem der große Hund, der größte Schurke, hervorkommt, alles zerstört wird." ist meiner Auffassung nach ein verändertes Zitat von Jakob Lorbeer. Bei ihm heißt es nämlich in der "Haushaltung Gottes": Schon jetzt steht ein Stern im Osten, der dem Orion die Bahn brechen wird und das Feuer des Großen Hundes wird sie alle verzehren."

Hier ist meiner Auffassung nach kein religiöser/ mythologischer Sinn zu sehen, sondern hier sind ganz konkret die Sternbilder "Orion" und "Großer Hund" mit seinem Hauptstern Sirius, altägypt. "Sothis" gemeint. Ich würde das Zitat so interpretieren: Ein Komet oder Meteorit stößt mit einem Stern im Sternbild Orion zusammen und als Kettenreaktion wird Sirius getroffen, der dann dadurch so viel mehr Energie abgibt, dass er einen Planeten in seiner Umlaufbahn zerstört. Und dieser Planet wäre bewohnt. Somit ist nicht die Erde gemeint. Was hier, für mich jedenfalls, besonders interessant ist, dass beide Sternbilder nicht nur im Alten Ägypten große Bedeutung hatten, sondern auch in anderen Kulturen. So zum Beispiel bei den Dogon. Sie wußten bereits vor der neuzeitlichen astronomischen Erkenntnis, dass das Siriussystem ein Doppelsonnensystem ist, von dieser Tatsache und sie sagen, dass Sirius einen Planeten hat. Dieser "dunkle Begleiter" wurde zwar bis heute nicht astronomisch nachgewiesen, aber Beobachtungen des Sirius deuten darauf hin, dass er einen Planeten als Begleiter haben könnte. Somit spricht wieder vieles dafür, dass Johannes, Nostradamus und Lorber zum Teil die gleiche Quelle hatten und in allen drei Schriften u. a. auch "Altes Wissen" bzw. vorgeschichtliche wissenschaftliche Erkenntnisse, die erst seit wenigen Jahrhunderten nach und nach wieder entdeckt werden, übermittelt wurden.

Auch die 666 ist meiner Ansicht nach etwas anders zu sehen und Johannes ist hier wortwörtlich zu nehmen - es ist eines Menschen Zahl. Ich denke, hier ist eine kabbalistische Namenszahl gemeint - eine Buchstabenwertsumme vor ihrer "Verarbeitung" zu einer Quersumme, die dann "18" bzw. "9" lauten würde.

Liebe Grüße,
Eva

"Die Weisheit eines Menschen misst man nicht an seiner Erfahrung, sondern an seiner Fähigkeit, Erfahrungen zu machen" George Bernhard Shaw