Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum

Eva S. · Administrator Beiträge: 6549 Ort: bei München

Hallo @ll,

konnten wir uns voriges Jahr noch freuen, dass Monsanto-Genmais in unseren Breiten erst einmal ausgebremst wurde scheint jetzt die "Invasion" der Genkartoffeln bevorzustehen. Und das, obwohl selbst, in Bezug auf die gerade genehmigte BASF-Genkartoffel "Amflora" (soll Stärke für die Industrie produzieren) zwei der führenden Kartoffelstärkeproduzenten Deutschlands zur Zeit keine Möglichkeit sehen, "Amflora" anzupflanzen. Eine der beiden Firmen fürchtet, Geschäftspartner zu verlieren, weil zu viele die Agrogentechnik ablehnen. Beim zweiten Unternehmen möchte man "Amflora" definitiv nicht anbauen.

Dies hält BASF jedoch nicht davon ab, uns demnächst mit zwei weiteren Genkartoffeln zu "beglücken", für die in Kürze die Zulassungen beantragt werden sollen.

"Fortuna", wie die zweite Genkartoffelkreation genannt wird, wird von BASF als "Quantensprung für die europäische Landwirtschaft" bezeichnet, da sie gegen Kraut- und Knollenfäule (Phytophthora infestans) resistent sei und mit weniger Pestizidenbesprühung auskommt als herkömmliche Kartoffeln. (Naja - auch Monsanto hat immer damit geworben, dass seine Genpflanzen mit weniger Pestiziden auskommen - in der Praxis war dann das Gegenteil der Fall.)

Die Krönung dieses, so wie ich das sehe, "Horrorszenario" ist, dass "Fortuna" und die dritte, noch namenlose Genkartoffelart im Gegensatz zu "Amflora" nicht industriellen Zwecken dienen soll, sondern für die Lebensmittelproduktion gedacht sind. "Fortuna" soll vor allem für Pommes-Frites genutzt werden.

Darüber hinaus kann sich BASF noch weitere Gen-Kartoffelsorten vorstellen und sieht darin im Speziellen und in der Agro-Gentechnik im Allgemeinen einen "wichtigen Zukunftsmarkt". Angeblich wären auch die Landwirte begeistert endlich eine Kartoffel anbauen zu können, die gegen Kraut- und Knollenfäule immun ist.

Na dann ... guten Appetit!

Liebe Grüße,
Eva