Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum

Eva S. · Administrator Beiträge: 6549

Hallo @ll,

der neue, von dem Rüstungskonzern und Satellitenspezialisten General Dynamics gebaute Erdbeobachtungssatellit GeoEye-1 der (fast) gleichnamigen Firma GeoEye wurde Anfang September diesen Jahres erfolgreich in der Erdumlaufbahn positioniert.

GeoEye soll aus einer Höhe von 681 km hochauflösende Graustufen-Fotos von Objekten ab 41 cm Höhe machen können. Auf mehrfarbigen Bildern sollen Objekte ab einer Größe von 1,65 m zu erkennen sein. GeoEye-1 umkreist die Erde jeden Tag 15 mal. Zu den Kunden von GeoEye gehören u. a. das US-Landwirtschaftsministerium, die (mir bis jetzt unbekannte) "National Geospatial-Intelligence Agency" (weiß jemand, für was die zuständig sind?) und Google (!!).

Die Nutzer von Google Earth werden jedoch wohl weniger in den Genuss der hochaufgelösten Satellitenbilder kommen. Offiziell spricht zwar niemand von einem Spionagesatelliten, aber da ein Rüstungskonzern selbigen gebaut hat, denke ich mal, dass GeoEye-1 wohl eher ein Spionagesatellit sein wird.

Hierzu passt auch eine andere Meldung, die sich jetzt nicht (direkt?) auf GeoEye-1 bezieht. Ein NASA-Computerspezialist ist der Ansicht, dass der Schattenwurf eines Menschen genauso veräterisch wie ein Fingerabdruck ist.

Bis jetzt ist es so, dass sich mit Luft- und Satellitenaufnahmen Personen auf der Erdoberfläche nicht direkt identifizieren lassen, da Kopf- und Schulterpartie dafür zu wenig Anhaltspunkte geben. Anders soll es mit dem Schatten eines Menschen sein. Der NASA-Computerspezialist hat ein Computerprogramm entwickelt, das anhand der Bewegungs des Schattens über dem Boden ein Bewegungsprofil erstellt. Filmaufnahmen aus Flugzeugen und von Satelliten könnten nach Schattenwürfen von Menschen durchforstet werden. Dann werden die einzelnen gespeicherten Bewegungsprofile miteinander verglichen. So könnte man nach dieser Theorie z. B. Terroristen aufspüren (und jeden anderen Menschen). Noch befindet sich das Projekt in der Testphase. Den ersten Test - eine Beobachtungskamera wurde in einem sechsten Stockwerk eines Gebäudes angebracht und nahm (nichts ahnende) Passanten auf. Aus den Filmsequenzen konnten anhand der Schattenwürfe entsprechende Bewegungsprofile der betreffenden Passanten rekonstruiert werden - hat das Projekt bestanden. Ob diese Methode auch aus größerer Flughöhe oder aus dem Weltraum funktioniert ist noch unklar.

Da kann ich nur sagen - willkommen in der schönen neuen Überwachungs(wahnsinn)welt.

Liebe Grüße,
Eva

Die Welt hat Platz für jedermann, aber nicht für jedermanns Gier (Indira Gandhi)
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