Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum

Eva S. · Administrator Beiträge: 6549

Hallo @ll,

der ehemalige Nuklearphysiker Walter Wagner hat gegen das Europäische Labor für Teilchenphysik CERN eine Unterlassungsverfügung für die geplanten "Urknall-Experimente" vor dem Hawaii District Court beantragt. Wagner begründet dies mit erheblichen Zweifel an der Sicherheit der Inbetriebnahme des Large Hardon Collider (LHC) Teilchenbeschleunigers.

Ähnlich wie seine russischen Kollegen (s. a. weiter vor im Thema) befürchtet auch Wagner, dass durch dieses Experiment Schwarze Löcher entstehen könnten, welche im schlimmsten Fall die Erde verschlingen würden. Darüberhinaus bestünde auch die Gefahr der Entstehung stabiler Strangelets. Vertreter der String-Theorie - hypothetisches physikalisches Einheitsmodell für alle bisher beobachteten Fundamentalkräfte - befürchten vor allem, dass im LHC Mini Black Holes entstehen könnten, die im schlimmsten Fall, wie vor erwähnt, die gesamte Erde verschlingen könnten.

Ähnliches gilt für die "Strangelets" (sog. "Seltsame Materie"). Diese kommen natürlicherweise auf der Erde nicht in stabiler Form vor. Entstünde bei diesem Experiment "Seltsame Materie" könnte diese stabil sein und wäre voraussichtlich negativ geladen. Sollten diese Strangelets lange genug bestehen um die nötige Menge an Atomkernen zu absorbieren, würden sie immer weiter anwachsen, irgendwann in den Erdkern fallen und schließlich die ganze Erde absorbieren.

Die Verantwortlichen bei CERN sehen die Behauptungen Wagners überwiegend als Unsinn an. Unter anderem verweisen sie darauf, dass Wagner ähnliche Befürchtungen zum Teilchenbeschleuniger in New York geäußert habe und dieser bis heute einwandfrei arbeite ohne die von Wagner heraufbeschworenen Auswirkungen. Desweiteren verweisen die CERN-Wissenschaftler auf die Hawking-Strahlung, aufgrund derer die zu erwartenden Mini Black Holes extrem kurzlebig und instabil seien.

Wagner wiederum verweist darauf, dass neue Studien Zweifel an der Existenz von Hawking-Strahlung aufkommen lassen und dass selbst Ansammlungen von instabilen Strangelets eine negativ geladene Oberfläche entwickeln können.

Dieser "Gelehrten-Streit" spiegelt irgendwie auch meine gemischten Gefühle zu diesem Experiment wieder. Dennoch gehöre ich mehr zu den Befürwortern dieses Experiments, welches vielleicht endgültig klären würde ob es nun einen Urknall gab oder nicht.

Liebe Grüße,
Eva

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