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ACASHA
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Beiträge: 382


New PostErstellt: 20.03.05, 21:17     Betreff: Re: Der absolut konstante Blödsinn

Weider Shaker "
(Teil 6)


Kawi Schneider: Ja, auch wenn man sie verdoppelt, bleibt sie gleich. Dann ist doch die Relativitätstheorie gar keine Relativitätstheorie, sondern eine Absolutheits-Spekulation.

Gotthard Barth: Auch da gibt es Differenzen. Auch diese Sache wurde vertreten. Holitschen, der in Ost-Berlin sitzt, hat immer in seinen Vorträgen gesagt, daß die Relativitätstheorie eigentlich einer Absolutheitstheorie ist. Aber wenn man eine einzelne Größe absolut hält, kann man nicht ein ganzes Maßsystem entwickeln - wir brauchen verschiedene Größen, gerade die Masse, die Längen und die Zeiten. Das ist nicht willkürlich, ganz gewiß nicht, es ist historisch entstanden, und daß vielleicht auch eine andere Möglichkeit gewesen wäre, sich drei Größen auszuwählen, mag sein, aber es ist nicht geschehen. Unsere Physik hat Masse, Längen und Zeiten als grundlegende Einheiten.

Kawi Schneider: Können wir jetzt mal die Brücke wieder zurückschlagen zu Einstein?

Gotthard Barth: Ach ja, die relative Masse. Nach Gauß, Weber, Zöllner usw. - mir scheint es jedenfalls einleuchtend, daß man die Wirkung zweier Körper relativiert, daß man aber die zwei Körper als konstant annimmt, die Kräfte, die sie eben besitzen, die physikalischen Parameter, daß man die Wirkung zwischen den beiden relativiert. Aber man kann natürlich auch sagen, die Wirkung bleibt gleich, und die Masse ist relativ.

Mathematisch ist es so, daß wir auf der einen Seite die Energie haben, und auf der anderen Seite haben wir die Masse und die Geschwindigkeit, wenn wir bei der Mechanik bleiben:


Jetzt können wir E ändern, als variabel ansehen, wir können v als variabel ansehen, das scheint uns sehr vernünftig, wir können aber auch die dritte Größe m als variabel ansehen.

Nach der klassischen Vorstellung ist natürlich die Masse konstant, und die Geschwindigkeit v ändert sich, und die Energie ändert sich. Und jetzt kommt die Sache. Das wäre ja alles mehr eine rein philosophische Angelegenheit, wenn die Relativisten nicht behaupten würden, daß durch die relative Masse Einstein bewiesen wird.

Die letzte große Diskussion über die Relativitätstheorie hat es in England vor etwa 20 Jahren gegeben, und zwar zwischen Herbert Dingler und auf der anderen Seite McCrea. Dingler ist ein sehr interessanter Mann, er war der erste, der ein Lehrbuch über die Relativitätstheorie in Englisch verfaßt hat, er hat dann noch ein zweites Lehrbuch und in der Encyclopedia Britannica den Artikel über die Relativitätstheorie geschrieben. Aber dann wurde er ein Ketzer und hat an der Sache gezweifelt.

Kawi Schneider: An welcher Sache?

Gotthard Barth: An der Richtigkeit der Relativität ...

Kawi Schneider: Der Relativität von was?

Gotthard Barth: Vor allem war sein wesentlicher Hinweis die Sache mit den Zwillingen. Dies ist ja allgemein bekannt. Ein Zwilling bleibt auf der Erde, der andere macht mit großer Geschwindigkeit eine Weltallreise. Durch eiliges Reisen bleibt man jung, hat es geheißen. Dann kommt er zurück und tritt vor seinen Bruder hin und sagt: Du bist schon gestorben, weil Du ja dageblieben bist, und ich bin durch das Reisen jung geblieben. Jetzt ist es aber so, daß in der Relativitätstheorie Ruhe und Bewegung vertauschbar sind, wie das Descartes gesagt hat, also kann man auch umgekehrt sagen, der Weltallreisende ist in Ruhe geblieben, und die Erde hat sich mit ungeheuerer Geschwindigkeit bewegt und ist dann wieder zurückgekommen.

Also jeder sagt zum anderen: Du bist schon lange gestorben und ich bin jung geblieben. Beide sind zugleich jünger und älter als der andere. Da gibt es eine endlose Literatur, wie das noch zu machen ist, und wie man das nicht verstehen darf, und wie man das verstehen muß usw.. Und das war der Hauptpunkt, den Dingler immer wieder vorgetragen hat. Dann kam der englische Nobelpreisträger Sir Blackett, der Präsident der Royal Society, mit einer ganz anderen Sache daher, nämlich mit der relativen Masse. Er sagt, wir könnten heute in der Hochenergiephysik, also bei den Teilchenbeschleunigern nicht präzise rechnen, wenn wir nicht die Relativitätstheorie hätten. Und wenn die Relativitätstheorie nicht vorhanden wäre, so müßten wir sie erfinden, um die Rechnungen bei den Teilchenbeschleunigern rechnen zu können.

(Fortsetzung nächster Post)



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