Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum

Eva S. · Administrator Beiträge: 6549

Hallo @ll,

was Agro-Gentechnikgegner schon seit langem vermuteten (besser: wussten) konnte jetzt in den USA wissenschaftlich untermauert werden - Gentechnik-Raps breitet sich ungehemmt aus und verseucht sogar natürlichen, wild wachsenden Raps.

In 80 % der wildwachsenden Rapspflanzen fanden die Forscher Transgene. Darüber hinaus entdeckten sie zwei verschiedene Gentech-Rapssorten, die in freier Wildbahn wuchsen. Eine der beiden Sorten war gegen Monsantos Roundup-Herbizid, die zweite gegen Bayers "Crop Liberty" resistent. Die größte (unschöne) Überraschung für die Wissenschaftler war jedoch, dass sie zwei Sorten Raps entdeckten, welche gegen beide Unkrautvernichtungsmittel resistent waren. Die Pflanzen hatten sich miteinander gekreuzt!!!

Dies beweist, dass Gentech-Pflanzen sich nicht nur unkontrolliert miteinander kreuzen können - es könnten so auch völlig neue Pflanzen entstehen, deren Risiken für Mensch und Umwelt nicht einzuschätzen sind. 5000 km insgesamt haben die Forscher zurückgelegt und mehr als 600 Stops eingelegt, um Proben zu nehmen. Sie fanden transgenen Raps an Straßenrändern, Müllplätzen, Tankstellen, Friedhöfen und sogar bei Supermärkten.

Gerade Raps ist eine Pflanze, welche viele Kreuzungspartner hat, der Pollen fliegt über viele Kilometer und die Samen können über zehn Jahre im Boden fruchtbar bleiben. Somit können noch nach Jahren nach einem evtl. Ende genetischen Anbaus Nachkommen dieser Pflanzen im Freiland gefunden werden.

Im aktuellen Fall war die Freisetzung des Gentech-Raps gar nicht geplant gewesen - sie ist einfach so am Rande von Transportrouten passiert. Die Forscher stimmen damit überein, dass derartige Pflanzen, einmal ins Freiland gelangt, kaum mehr rückholbar sind. Ihre Empfehlung - aufgrund dieser Beweise sollte ein generelles Verbot der Inverkehrbringung von Gentech-Pflanzen erlassen werden, da Verbreitung und Auswirkung dieser Pflanzen nicht kontrolliert werden kann.

Für meinen Teil sehe ich das genauso. Leider wird aber auf die Wissenschaftler weniger gehört werden - zu groß ist schon der Einfluss der Agrogentechniklobby nicht nur in den USA. Bleibt nur zu hoffen, dass in Europa der Widerstand gegen Agrogentechnik groß genug ist, um Zustände wie in den USA zu verhindern...

Liebe Grüße,
Eva

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