Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum

Al Vern · Mitglied Beiträge: 125

Zitat: HerzMitRanken

Training für diese Aufgabe ist die Erweckung der Fantasie im Menschen. Erst durch sie wird die Realität erkannt.

Hallo HmR,

wie stellst Du Dir das vor? Meinst Du, dass es richtig wäre, wenn alle erfahren würden, dass sie in einer Halluzination leben?

Ich bewundere Deinen Idealismus; dieser ist aber für meinen Geschmack zu illusionär und realitätsfremd.

Du hast schon mal im Leben Fleisch gegessen und eine Mücke/Fliege hast Du bestimmt auch schon getötet. Du hast schon Bakterien durch Dein Immunsystem getötet.

Das Leben zu schützen ist zwar ein edler Gedanke, nur werden wir alleine durch den Tod von Hunderten von Millionen von Spermazellen geboren.

Dieses Universum ist ein "kanibalistisch-mörderisches" System.

Des Menschen ewiger Traum von der Unendlichkeit/Unsterblichkeit hat nur einen Haken: es ist das abstossendste, dass man sich vorstellen kann.

Es ist wider-wertig, da man wider dem Wert des Lebens existieren würde: nämlich ohne Anfang und Ende. Der Parasit Mensch würde nämlich mit genügend Zeit etwas schaffen, dass man sich so kaum vorstellen kann - die Überbevölkerung des Universums.

Denn das Universum ist nicht unendlich.
Und EIN Universum wird wie ein Herz immer nur eine bestimmte Zeit lang schlagen.

Bin ich "todestoll"? Nein. Würde ich gerne 100 Jahre lang wieder 20 sein? Ja, vielleicht auch Tausend Jahre. Aber "für immer"? Nein.

Das "Paradies" von dem Du sprichst nennt man seit Jahrhunderten/tausenden, "Arcadia".

Nur weisst Du ja, was mit der ersten Matrix im Film passiert ist? Die Menschen waren unzufrieden. Wie Adam und Eva, die es bald satt waren, ohne Sorgen ums "Morgen" zu leben. Das Mädchen aus "Interview mit einem Vampir", dass sehr schnell merkt, dass das was sie als Geschenk ansah, daran definiert wird, was Vergänglichkeit ist...und dass sie die Schönheit dieser Vergänglichkeit nie wieder erfahren wird.

Nein HmR, das was Du als Paradies ständig anpreist, ist die Hölle.

Und ich war schon mal in "Arcadien". Ich weiss wie es ist, zusehen zu müssen, wie die Eltern sterben und wie man am Todesbett der Grossenkel steht, während man selbst vor Jugend strotzt. Wie nichts woran man geglaubt hat, was man geliebt hat, was einem etwas bedeutet hat, mehr existiert.

Wie es ist, an diesem Berg der Bilder zu stehen und ER fragt Dich: Du wolltest so sein wie ich? Und wie war es? Hast Du das Leid genossen, hast Du Dich am Tod Anderer gelabt? War es DAS Wert?

Das ist es nicht.

Nur das Leben und die Liebe sind es Wert, dafür zu sterben.

ET IN ARCADIA EGO

"Ich bin BEREITS im Paradies"

Das ist das Einzige, was der Mensch nur noch lernen muss.
Dann wird der Vorhang aufgehen und dieses Theaterstück geht zu Ende.

Grüsse,
Al Vern