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lilu
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New PostErstellt: 15.11.08, 14:29     Betreff: Re: Ist Amerika seit 250.000 Jahren besiedelt?

Meine besten Hausmittel. Krankheiten...
Das war kurz gesagt, was wir machten. Hal Malde, ich und unser Kollege Roald Fryxell kehrten im Jahr 1973 für weitere Ausgrabungen nach Hueyatlaco zurück.
Wir wollten zum Zwecke der Datierung noch mehr Proben vulkanischer Aschen sammeln und zudem sicherstellen, daß die Sedimentschichten wirklich so angeordnet waren, wie wir gedacht
hatten: daß die Schichten mit den Artefakten unterhalb der Sedimente des Steilhanges hindurchgehen, was bedeutet, daß sie älter wären als die Ablagerungen des Steilhanges.
Dann könnten wir die vulkanischen Ablagerungen im Steilhang benutzen, um die Fundstelle zu datieren. Tatsächlich wären die vulkanischen Ablagerungen sogar ein wenig jünger.

Wir gruben also einen Stichgraben von Irwin-Williams Graben aus durch die Ablagerungen des Steilhanges bis hin zu den Gräben der mexikanischen Archäologen.
In den Wänden dieses Grabens befanden sich die Beweise, die wir brauchten. Die Artefakthaltigen Schichten lagen tatsächlich unterhalb der Sedimentschichten, waren also älter als diese.
Nun also konnten wir die an den Steilwänden freigelegten Vulkanaschen und die Bimslagen hilfsweise zur Datierung heranziehen. Wir fanden winzige Zirkonkristalle von zweien der an der Steilwand freigelegten Vulkanlagen, der Hueyatlaco-Asche sowie der sogenannten Tetela Braunschlamm-Bimslage.

Das Verfahren beruht darauf, daß das Zirkon geringe Spuren an Uran enthält. Wenn das Uran zerfällt, hinterläßt es eine winzige Schadspur im Kristall, die nach einem chemischen Ätzvorgang im Mikroskop gesehen werden kann.
Wenn man weiß, wieviel radioaktives Material anwesend ist, mit welcher Rate es zerfällt und wieviel dieses Materials auf natürliche Weise bisher zerfallen ist, kann man das ungefähre Alter abschätzen.

Chuck Naeser, ein Geochemiker des US Geological Survey, machte diese Arbeit für uns. In diesem Stadium wollten wir von ihm keine genauen Daten wissen; alles, was wir wissen wollten, war, ob diese Vulkanaschen näher bei Cynthias 20.000-Jahr-Schätzung oder bei Barneys 250.000 Jahren aus der Uran-Serie lagen. Chucks Daten, auch wenn sie mit einem großen Plus-Minus-Wert behaftet waren, waren weitaus älter als das, was Irwin-Williams
akzeptieren würde, und überlappten sich mit den Daten von Barney Szabo.

Und hier nun sind die Daten: der Tetela-Braunschlamm-Bims war 600.000 ±340.000 Jahre; für die Hueyatlaco Asche ergab sich ein Wert von 370.000 ±200.000 Jahren.

Ob ich aufgeregt war? Sie können drauf wetten! Wir hatten nun mehrere Linien geologischer Beweise, einschließlich der vier radiometrischen Datierungen, die aussagten, daß die Artefakte von Hueyatlaco, also der jüngsten der vier von Armenta und Irwin-Williams in der Valsequillo-Gegend ausgegrabenen Fundstellen, in der Gegend um eine viertel Million Jahre als waren.

Was mich anbelangte, so dachte ich, daß dies ein abgeschlossener Fall sei.

Wie naiv ich war.

Irwin-Williams war von Anfang an dagegen, daß wir mit diesen neuen Daten an die Öffentlichkeit gingen. Da unsere Datierungen ihrer Auffassung nach unmöglich waren, wollte sie mehr Zeit haben, um ihre Seite der Geschichte darzulegen und um sie dann mit uns zusammen zu veröffentlichen. Nun gut, und abgesehen davon, daß sie die mexikanischen Ausgrabungen vor mehr als sieben Jahren abgeschlossen hatte und noch nicht einmal mit der
Abfassung eines detaillierten Fundberichtes begonnen hatte.
Es konnte noch weitere sieben Jahre dauern, wenn nicht noch länger, bis sie endlich zu einer gemeinsamen Veröffentlichung
bereit war.

Wir drei Geologen entschlossen uns daher, alleine vorzugehen und eine Pressekonferenz abzuhalten, auf der die Datierungen und die geologischen Beweise vorgestellt werden sollten.
Es war eine sehr vorsichtige Pressekonferenz. Im Gegensatz zu mir fühlten sich weder Fryxell noch Malde wohl angesichts dieser alten Datierungen. Sie hatten bereits vorher mit Archäologen zusammengearbeitet, so daß sie wußten, daß einige berühmte Koryphäen auf diesem Gebiet einige Kröten schlucken müßten, sollten unsere Datierungen wirklich korrekt sein.
Und die Archäologen waren niemals sonderlich berühmt für ihre kleinen Egos.

Im Herbst 1973 beriefen wir während eines geologischen Treffens eine Pressekonferenz ein. Hal und "Fryx" deichselten es geschickt: Ich war auf dem Weg nach Neuseeland, um dort einen Vortrag über die Methode der Vulkanaschen-Datierung zu halten. Die alten
Datierungen wurden als Nachricht aufgenommen. Die Nachrichtenagenturen griffen sie auf und verbreiteten sie in aller Welt. Während meines langen Fluges nach Neuseeland wurde ich
von einigen wissenschaftlichen Kollegen gutmütig gehänselt. Einige von ihnen hatten am Tage zuvor über unsere Fundstelle in der Zeitung gelesen. Während der Vortragsveranstaltung schließlich hielt ich einen kurzen Sondervortrag über diese Fundstelle vor einem vollen Auditorium.
Die Dinge sahen gut aus, sowohl für Hueyatlaco als auch für
meine Karriere als Wissenschaftlerin. Tatsächlich aber war dies der Höhepunkt für beide. Seither ging es für die nächsten zwanzig
Jahre mit beiden stetig abwärts.

Zu Beginn des Jahres 1974 fingen Hal Malde, Roald Fryxell und ich an, unsere Forschungsergebnisse in Hueyatlaco für eine Veröffentlichung zusammenzuschreiben. Es sollte sich dabei um einen vorläufigen Bericht handeln. Der detailliertere sollte später
kommen, nachdem Cynthia ihre Ausgrabungsergebnisse publiziert hatte. Doch dann kam die Tragödie.

(Fortsetzung nächster Post)



"Immer weigere ich mich, irgendetwas deswegen
für wahr zu halten,
weil Sachverständige es lehren, oder auch,
weil alle es annehmen.

Jede Erkenntnis muss ich mir selbst erarbeiten.
Alles muß ich neu durchdenken, von Grund auf,
ohne Vorurteile."

Albert Einstein (1879-1955)
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