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lilu
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New PostErstellt: 11.10.07, 18:31     Betreff: Re: Das Voynichmanuskript

Aries
Guten Abend, Eva

Ich habe im Internet mal ein wenig herum gestöbert und bin auf eine Seite gestoßen, wo sich jemand ebenfalls sehr aktiv mit diesem Manuskript bereits befasste.
Da ich nicht weiss, ob du seine Forschungsergebnisse diesbezüglich schon kennst, kopiere ich sie an dieser Stelle mal hier rein, da diese Zusammenstellung doch recht übersichtlich ist:

Eine kurze Einführung

Wer angesichts des nun folgenden Textes glaubt, dies sei keine kurze Einführung: Ich könnte sehr viel mehr darüber schreiben.

Die Fakten

* Autor
Nicht bekannt.

* Sprache
Nicht bekannt.

* Erstellungszeitpunkt
Nicht genau bekannt, es kommt der ungefähre Zeitraum zwischen 1200 und 1650 in Frage. Anhand der Indizien, die durch die dargestellten Frisuren und Kleidungsstile der menschlichen Figuren gegeben sind, liegt der wahrscheinlichste Zeitraum zwischen 1450 und 1520.

* Ursprungsort
Nicht genau bekannt, die verwendeten Materialien deuten auf Mitteleuropa.

* Verwendetes Schriftsystem
Einzigartige und sehr elegant wirkende Kursive aus (je nach Zählung und Bewertung von Ligaturen und Zeichenvariationen) 20 bis 36 verschiedenen Symbolen, die von einer größeren Anzahl sehr selten verwendeter Symbole ergänzt wird. Einige der verwendeten Symbole erinnern an im Mittelalter gängige und verbreitete lateinische Abkürzungen, andere weisen eine eher oberflächliche Ähnlichkeit mit Symbolen der alchimistischen Literatur auf.

* Bedeutung und Aufbau des Schriftsystemes
Sehr umstritten. Es ist nicht bekannt, ob es sich um eine phonetische Schrift handelt, ob Silben notiert wurden, ob das System lediglich Ziffern repräsentiert oder ob es sich um eine reine Konsonantennotation (ähnlich dem Hebräischen oder Arabischen) handelt. Es sind ungefähr so viele Hypothesen im Umlauf, wie es Forscher gibt, die sich intensiv mit dem Manuskript beschäftigen.

* Lesbare Bestandteile des Textes
An einigen Stellen enthält das Manuskript kurze Texte in lateinischen Lettern, die zum Teil lesbar sind. Sie scheinen alle nachträgliche Hinzufügungen zu sein, stehen außerhalb des eigentlichen Textkörpers und sind Zeugen vergangener Entzifferungsversuche. Ebenfalls lesbar sind die erst nachträglich hinzugefügten Seitennummern in arabischen Ziffern.
* Maße
Es handelt sich um einen Codex von 17,8 cm Breite und 25,4 cm Höhe.

* Umfang
232 Seiten.

* Verwendetes Schreibmaterial
Das gesamte Buch ist mit einer Tinte von ungewöhnlicher, bräunlicher Farbe auf Pergament geschrieben. Zum Schreiben wurde eine angespitzte Vogelfeder verwendet. Die Illustrationen sind ebenfalls in Tinte ausgeführt und nachträglich eingefärbt worden. Es wurde teuer gekauftes, neues Pergament verwendet und nicht ein altes, unleserlich gewordenes oder nicht mehr benötigtes Buch ausradiert und überschrieben, wie dies für weniger wichtige Schriften üblich war.

* Erhaltungszustand
Der heutige Einband wurde nachträglich hinzugefügt, für lange Zeit schien die erste und letzte Seite ungeschützt zu sein. Der Zustand dieser Seiten ist relativ schlecht. Auch andere Seiten sind teilweise stärker beeinträchtigt, insbesondere ist die Tinte zuweilen sehr ausgeblichen oder zum Teil abgeblättert. Starke Indizien weisen darauf hin, dass dieses Buch im Verlaufe der Jahrhunderte mehrfach restauriert wurde (teilweise finden sich neben dem Ergebnis solcher Bemühung noch Spuren der ursprünglichen Tinte), es ist aber nicht bekannt, wer dieses auf wessen Veranlassung durchführte. Bei den Restaurationsbemühungen waren offenbar auch Menschen beteiligt, die den Text des Buches nicht lesen konnten und teilweise in falscher Weise wiederherstellten; dies ist keine Erleichterung für das Werk der Entzifferung.

* Besondere Beschädigungen
Mehrere Seiten sind sorgfältig herausgetrennt worden, offenbar für jeden verwendeten Typ von Illustration eine.

* Entdecker
Das Buch wurde vom Buchhändler Wilfrid M. Voynich im Jesuiten-College in der Villa Mondragone, Frascati, Italien entdeckt und dem Jesuitenorden abgekauft.

* Erste sichere urkundliche Erwähnung
Im Jahre 1666 schrieb Johannes Marcus Marci an Athanasius Kircher, dass das Buch für 600 Dukaten an König Rudolf II. verkauft wurde. Dieser Brief wurde ebenfalls von Voynich erworben.

* Weitere frühere Inhaber des Buches
Georg Baresch, Alchimist, Prag; Jan Marek (Johannes Marcus) Marci, Rektor der Universität zu Prag; Athanasius Kircher, jesuitischer Mönch, Rom.

* Derzeitiger Verwahrort
Das Manuskript befindet sich in der Beinecke-Bibliothek der Universität zu Yale unter der Bezeichnung MS 408.



Wirklicher Glaube beginnt dort,
wo jeder Zweifel zuvor den letzten Funken Glauben besiegt hat.
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