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Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum
Grenzwissenschaft/ Politik/ Konv. Wissenschaft/ Kabbalistik
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Autor |
Beitrag |
lilu
Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 11.10.07, 19:16 Betreff: Re: Das Voynichmanuskript |
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Probleme beim Ermitteln des Zeichenvorrates
Wenn sich jemand erstmals mit dem Voynich-Manuskript beschäftigt, erscheint es ihm gar nicht recht einleuchtend, dass schon so etwas Elementares wie die Bestimmung des verwendeten Zeichenvorrates Probleme bereiten kann und auf das Heftigste umstritten ist. Deshalb gehe ich zunächst kurz auf dieses — im Folgenden für das Thema der Transkription noch recht wichtige — Thema ein.
Gehen wir einmal von einer Sprache aus, die jedem Leser dieses Textes vertraut sein dürfte, nämlich der Deutschen. Deutsch wird heute bekanntlich unter Verwendung des lateinischen Alfabetes geschrieben, welches 26 Zeichen umfasst. Damit sollte die Frage nach dem Zeichenvorrat eigentlich geklärt sein, wenn im Rahmen dieser kleinen Betrachtung einmal die Unterscheidung zwischen Majuskeln und Minuskeln ignoriert wird.
Bei nährerer Überlegung stellt man dann schnell fest, dass die deutschen Umlaute sowie die zum Schriftsymbol gewordene Ligatur aus »s« und »z«, unser heutiges »ß«, aufgrund ihres eigenen Lautwertes durchaus als eigene Zeichen betrachtet werden müssen. Ist aber jemanden die Deutsche Sprache fremd, hat er keine Möglichkeit der Entscheidung, ob es sich hier um (vielleicht nur ästhetisch motivierte) Abwandlungen von Zeichen des normalen Symbolvorrates (vielleicht mit diakritischen Zeichen zur Regelung der Betonung) oder um eigenständige Schriftzeichen handelt.
Dann finden sich sporadisch Sonderzeichen in der Deutschen Schriftsprache, die durch die Übernahme von Fremdworten einflossen, wie etwa in Café, Øresund oder Ångström. Ein unverständiger Betrachter, der den Zusammenhang und die Herkunft dieser Wörter nicht kennt, wird diese Zeichen falsch interpretieren oder sie in einem handgeschriebenen Dokument vielleicht sogar für Schreibfehler halten, wenn sie nur an einer Stelle erscheinen.
Darüber hinaus wird der Zeichenvorrat ergänzt durch gängige Abkürzungen und Sonderzeichen, als da beispielsweise wären: $, €, £, ¥, µ, ©, ®, ™, §, sowie die wichtige Gruppe der arabischen Ziffern. Je nach Art eines Textes treten solche Abkürzungen und Sonderzeichen mit unterschiedlicher Häufigkeit und in unterschiedlichen Zusammenhängen (ja, wie in diesem Text zuweilen auch als zusammenhanglose Aufzählung) auf, ihr besonderer Charakter muss sich einem Unkundigen unserer Sprache und Kultur verschließen, zumal viele dieser Zeichen wie Varianten der Zeichen des normalen Symbolvorrates erscheinen.
Weiterhin sind sich auch einige Zeichen im standardmäßigen Symbolvorrat des lateinischen Alfabetes recht ähnlich und könnten ohne nähere Kenntnis ebenfalls leicht für Varianten desselben Symboles gehalten werden, etwa »O« und »Q«, »C« und »G«, »h« und »n«, »c« und »e« oder »i« und »j«. Uns Zeitgenossen, die wir des Lesens lateinischer Lettern kundig sind, fallen diese Unterscheidungen meist sehr leicht, da wir den Zusammenhang des Geschriebenen und den üblichen Sprachgebrauch kennen und in der Bewertung dieser Subtilitäten des Schriftbildes gut geübt sind. Wie schwierig diese Unterscheidungen wirklich sind, wurde bei den ersten Versuchen deutlich, (gedruckte) Texte durch einen Computer erkennen zu lassen—und so richtig befriedigt eine OCR-Software auch heute noch nicht.
Bei der Betrachtung älterer Zeugnisse der Deutschen Sprache wird das Problem noch größer. Die Deutsche Sprache wurde in aller Regel in gotischer Fraktur geschrieben, dabei wurden bestimmte Symbolfolgen mit besonderer lautlicher Bedeutung zu Ligaturen zusammengefasst, desweiteren wurden einige Zeichen abhängig von ihrer Stellung im Worte in speziellen Varianten geschrieben. Die folgende Auflistung gibt einen kleinen Überblick der häufigsten Sonderfälle:
Wirklicher Glaube beginnt dort, wo jeder Zweifel zuvor den letzten Funken Glauben besiegt hat.
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