Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum

Eva S. · Administrator Beiträge: 6549 Ort: bei München

Hallo @ll,

vielerorts im arabischen Raum ist aus dem viel beschworenen "Arabischen Frühling" mehr oder weniger ein "Arabischer Winter" geworden. Bestes Beispiel Ägypten, wo sich eigentlich nur die Machthaber geändert haben, für das Volk jedoch nichts und teilweise sogar schlechter - z. B. für die koptischen Christen - geworden ist, als noch unter der Mubarrak-Diktatur.

Irgendwie unklar ist meiner Ansicht nach jedoch die Lage in Syrien. Zwar wird in den Mainstreammedien viel über Gewalt gegen Demonstranten seitens Assad bzw. seiner Truppen geschrieben, dennoch scheint mir auch die Opposition nicht rein friedlich zu demonstrieren. Inzwischen kam der erste westliche Journalist in Syrien ums Leben, der Franzose und langjähriger Kriegsberichterstatter Gilles Jacqier. Er und andere ausländische Reporter waren von der Regierung - also von Assad - eingeladen worden um an einer Demonstration von Regierungsbefürwortern teilzunehmen. Diese Demonstration wurde mit Granatwerfern beschossen. Jacquier und acht Syrer kamen bei diesem Gewaltakt um.

Für mich stellt sich jetzt schon die Frage, ob Assad so weit gehen würde, seine eigenen Befürworter und darüber hinaus noch ausländische Reporter töten zu lassen oder die westliche Berichterstattung über Syrien doch etwas - untertrieben ausgedrückt - einseitig ist. Syrien und der Iran sind quasi befreundet, während z. B. Saudi-Arabien zu den Erzfeinden des Irans gehört. Möglich also, dass hier die Dinge nicht so liegen wie es scheint bzw. bei uns berichtet wird. Was meint ihr dazu?

Liebe Grüße,
Eva

Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird (Albert Schweitzer)

Eva S. · Administrator Beiträge: 6549 Ort: bei München

Unter nachstehendem Link findet ihr einen meiner Ansicht nach sehr lesenswerten Erlebnisbericht aus Syrien:

http://www.allgemeine-zeitung.de/nachrichten/politik/rheinland-pfalz/11564127.htm

Solche Berichte findet man im (deutschen) Mainstream selten - da ist anscheinend eine bestimmte Richtung - und damit sehr einseitige Berichterstattung - bzgl. des Konflikts dort vorgegeben. Ich teile die Befürchtungen der Archäologin im Artikel. Man braucht bloß nach Ägypten oder Lybien zu schauen - Demokratie und Frieden sind dort m. E. noch lange nicht in Sicht, ganz im Gegenteil.

Liebe Grüße,
Eva

Humanität besteht darin, dass niemals ein Mensch einem Zweck geopfert wird (Albert Schweitzer)

Eva S. · Administrator Beiträge: 6549 Ort: bei München

Da die Mehrheit von uns keine direkten Kontakte nach Syrien hat, können wir natürlich nur spekulieren, was dort wirklich passiert bzw. wie sehr (oder nicht) die Berichte über das Geschehen dort der Wirklichkeit entsprechen.

Für meinen Teil halte ich den Teil der Opposition welcher mit Assad nicht verhandeln möchte und bewaffneten Widerstand leistet für nicht wirklich besser als Assad. Eine Intervention durch den Westen lehne ich entschieden ab. Man hat ja gesehen was in Afghanistan, Irak und Libyen passiert/ passiert ist. So sehr man auch die Gewalt endlich beenden möchte - meiner Ansicht nach würden militärische Interventionen alà Libyien nur zu noch schlimmerer Gewalt führen.

In unseren Medien finden wir überwiegend "contra-Assad-Berichte", hier mal ein Artikel, welcher aus Sicht einer alewitischen Familie berichtet.

Liebe Grüße,
Eva

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Eva S. · Administrator Beiträge: 6549 Ort: bei München

Hier noch etwas über Syrien von ganz anderer Seite. Zwar halte ich diesen Artikel auch nicht für vollkommen neutral, finde es jedoch interessant, mal etwas anderes zu lesen als darüber, wie demokratisch doch diese Rebellen sind und wie sehr es ihnen nur um Freiheit und Demokratie geht, was ich einfach nicht glaube.

http://gebetskreis.wordpress.com/2012/03/18/syrien-umkampfte-stadt-weitgehend-christenrein/

Liebe Grüße,
Eva

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