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Didier_Artisan
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New PostErstellt: 22.07.04, 14:35     Betreff: Re: Dogmatische Fuchsfallen

Jo Eva,
von heute auf morgen kann man sich mal eben die eine oder andre Million auf Seite schaffen, aber eine Gesinnung ändert sich selten. Je älter desto schwerer und da sind wir schon bei dem Wichtigsten, was Du angesprochen hast - der Erziehung nämlich. Und dazu nehmen wir auch die Prophetie. Also kommen wir zu einer Erziehung, welche unter anderem lehrt, welche Folgen welche Handlungen haben. Betrachten wir die Geschichte der Prophetie, kommt man immer wieder aufs Gleiche hinaus: Es kommt zu Armmut, Hungersnot, Krieg und "Weltuntergang" oder anders gesagt, zu gesellschaftlichen Umwälzungen. Und warum kommt es dazu?
Nimm mal ein banales Beispiel wie das 3-Liter-Auto. Audi hat den A3 gebaut, aber so, daß nur wenige das Auto cool, sexy oder wie auch immer toll finden. Man kann schön sehen, daß der äussere Wert mehr zählt als der innere und ideelle Wert. Ahmja, schöne Frauen und Männer ist doch auch son Thema, oder?
Also wäre mal zu überlegen, wie man eine vernünftige Erziehung gestalten könnte. Die Probleme fangen aber sicher schon da an, wo Kinder unterschiedlicher gesellschaftlicher Schichten zusammenkommen. Also müsste es auch gelingen, daß es keinen Standesdünkel mehr gibt. Und keine materiellen Vorzüge? Wie kann man den menschlichen Unterschieden und Talenten gerecht werden? Wie kann es gelingen, daß jeder seine Fähigkeiten gemeinnützig einsetzt statt dem vereinzelten Glänzen und sich überheben huldigt?

Was mir gedankliche Probleme macht ist dieser Karma- und Wiedergeburtsglauben, wie er aus Indien etc. zu uns gekommen ist. Um dessen Probleme zu umgehen, hat dieser Glaube dann an den Grenzen seiner letzten Dinge auch keinen personalen Gott, welcher sich wie im Christentum auch mal um seine Schöpfung persönlich kümmert. In der Person Jesus, im alten Testament in der Person des Bewohners der Burg Melchisedek. Einmal dadurch, daß er Tipps zum wahren und guten Leben gibt, andrerseits dann durch praktisches Vorleben mit allen Konsequenzen und dem Ausblick dahin, daß es eine unvergängliche Welt gibt, in der aber nicht wie in diesen östlichen Religionen das Individuum verschwindet und in einem ungefähren, nicht näher bestimmbaren Großen Ganzen aufgeht, aus welchem wieder neue Schöpfungszyklen mit neuen gebetsmühlenartigen Karmaprogrammabwicklungen hervorgehen sollen.

Konsequent zuende gedacht, irgendwann kommt so oder so ein Punkt, an dem das Handeln zu Gewalt führen muss, will eine Seite nicht nachgeben und untergehen. Die materiell gesinnten Habgierigen werden Wege und Mittel finden, es dazu kommen zu lassen und werden jede nur erdenkliche Provokation - versuchen. Also müsste es gelingen, diese grauen Emineznen im Hintergrund umzustimmen. Aber wie deren Macht brechen? Wie überhaupt sich einen Zugang zu ihren Herzen verschaffen, wenn sie noch nicht mal angesichts der ungeheuer vielfältigen modernen Mittel der Informationsbeschaffung alles sehend und wissend irgendwie selbstlos tätig werden, sondern mehr und mehr Öl ins Feuer gießen?

Dieser Tage gibt es diese Diskussion um den 20. Juli. Was wäre passiert, wenn der Anschlag gelungen wäre? Hätten alle AH-Anhänger im Untergrund zu wühlen begonnen? Hätte man einen Märtyrer und den ewigen Glauben, der AH hätte den Krieg noch rumreissen können?
Wäre die Offizierselite, wovon viele ja ”vons” waren, darauf verfallen, Zustände des 18. und 19. Jahrhunderts wiederzubeleben? Gutsherrenregentschaft? Militärjunta? Bürgerkrieg?
Ich denke, man lügt sich heute eins in die Tasche, wenn man diese Offiziere als überaus ehrbare Herrschaften darstellt. Sie hätten Vieles anders gemacht, aber besser? Was hätte man erwarten können von einer Mord-Clique, die immer wegen des Attentats moralisch angreifbar gewesen wäre? Und welchen Politischen Einfluß hätten Männer wie Geobbels wiedergewinnen können? Ein gespaltenes Volk so oder so? Entweder durch den Erfolg der Offiziere und dem Widerstreit Nazianhänger - Stauffenberganhänger ... oder eben durch die uns bekannte Geschichte?
Hätte man ein Deutschland gehabt in den Grenzen des Sommers 1944? Was wäre mit den KZ geworden und den Menschen darin? Was mit Wiedergutmachungsforderungen? Wieder ein neues Versailles? Die ganze Leier von vorne die mit hinein in diesen Krieg gegen alles und alle führte?
Ich entdecke mehr Fragen welche durch Antworden von Sonntagsrednern aus Bequemlichkeit unterdrückt werden. Vor allem fragt man sich gerade heuer wieder mal, welchen Einfluß diese restaurativen Kräfte heute noch haben oder wiederzugewinnen trachten.
Was wäre mit einem ermordeten Hitler in der jenseitigen Welt geschehen? Denke Dir, wie ein Mensch sein würde, wenn er seines schwerfälligen materiellen Körpergefängnisses ledig wäre? Denke Dir, was Du tun würdest, wenn Du könntest wie Dein Geist manchmal gerne will. Halte Dir vor Augen die entfesselte Macht von "unerzogenen" Naturgeister- und Elementargeisterpotenzen bei einer Kernspaltung. Denke Dir die ungeheuere geistige Kraft und was freie Geister anrichten würden in ihrem Zorn oder in ihrer Wut des Lebens beraubt zu sein. Und doch spüren wir wenig davon in dieser schwerfälligen Materiewelt.
Denke Dir die Energieerhaltungssätze und versuche einmal herauszufinden, wie Energie überhaupt entstanden sein könnte und vor allem, wer sorgt dafür, daß diese zu Entropie neigende Energie sich intelligent organisiert. Es kann ja nur ein Geistwesen sein, Gott, und dieser muss ein personales Wesen sein ...

Also unterm Strich, wenn Du so willst ist es ein Karma, aber nicht vorherbestimmt, sondern entstanden aus einer Vorgeschichte aus lauter dummen unmenschlichen Handlungen, deren Wurzeln wir womöglich in der jenseitigen Welt finden, wo einst ein Geschöpf meinte, mal auszuprobieren, wie weit man Gott provozieren kann. Aber gut - egal ob gelungenes Attentat oder nicht, dieses Land musste so oder so einige schlimme Dinge durchmachen und mit ihm beinah die ganze Welt, weil man sich so sehr in der materiellen Welt verloren hat wie nie zuvor. Eine ähnliche Situation haben wir heute, bloß mögen dies nicht viele Menschen erkennen, einsehen und persönlich handeln. Es gibt ja so viele Ablenkungen und Kaufbares.
Also dürfte der nächste kollektive Erziehungsschritt der Menschheit sein, zu erkennen, daß Krämer- und Wechslertum eins der größten Übel ist. Nachdem die Katastrophe in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeigte, wohin Standesdünkel und industieller Militaristenwahn führen.

Kann man das aufhalten mit Demonstrationen? Schön wäre es, nicht wahr? Aber wer will schon freiwillig diese schwere Lektion lernen, daß man nicht alles haben und kaufen kann?
Vor diesem Hintergrund erscheinen die Ungerechtigkeiten Harz 4 und andres in einen ganz andren Licht, nicht wahr?
Wie war das mit der Kraft, die Arges will und doch Gutes schafft?

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