Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum

Pegus · Mitglied Beiträge: 1672

Bagdad - In mehreren Stadtteilen der irakischen Hauptstadt Bagdad haben sich am Samstag Aufständische heftige Gefechte mit irakischen Nationalgardisten und der US-Armee geliefert. Bei einem Angriff auf eine Polizeiwache wurden drei Menschen getötet und mehrere weitere verletzt. Vier Mitarbeiter des irakischen Ministeriums für Städte und Gemeinden wurden von Unbekannten erschossen, die ihnen vor dem Ministerium aufgelauert hatten. Nach Angaben des Fernsehsenders Al-Iraqia handelte es sich bei den Opfern um eine Beraterin des Ministers, dessen Sekretärin, den Fahrer und einen Leibwächter.

Kämpfe in Falludja dauern an

Erneut flog die US-Luftwaffe Angriffe auf Ziele in der Rebellenhochburg Falludja. Nach Augenzeugenberichten waren Explosionen zu hören und Brände zu sehen. Es habe auch Straßenkämpfe gegeben. Hilfsorganisationen hätten deshalb nicht in das Zentrum der Stadt gelangen können. Hilfsgüter und Medikamente seien am Stadtrand abgeladen worden.

Bei den Gefechten in Bagdad wurde nach Augenzeugenberichten vor allem in mehreren überwiegend von Sunniten bewohnten Stadtteilen gekämpft, in denen viele Anhänger des entmachteten Staatschefs Saddam Hussein leben. Ein US-Soldat wurde am Morgen getötet und neun weitere Amerikaner verletzt, als ein Sprengsatz am Straßenrand im Zentrum Bagdads explodierte.

Moschee in Bagdad gestürmt

Am Freitag hatten nach Angaben des Fernsehsenders Al-Arabiya rund 200 irakische Soldaten die Abu-Hanifa-Moschee in Bagdad gestürmt, eine Pilgerstätte der Sunniten. Dabei sollen drei Menschen getötet und 40 weitere festgenommen worden sein. In dem moslemischen Gotteshaus hatten Prediger wiederholt gegen die US-Truppen und die irakische Übergangsregierung polemisiert.

Zehn Leichen in Mosul

In der nordirakischen Stadt Mosul sind am Samstag die Leichen von zehn Mitgliedern der irakischen Nationalgarde gefunden worden. Augenzeugen berichteten, acht der Toten seien unweit des Bahnhofs an einem Gleisübergang entdeckt worden, zwei weitere in einem Neubauviertel. Sie seien offenbar von Aufständischen erschossen worden.

Während der Feiertage zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan hätten sich brutale Szenen in Mosul abgespielt. Polizisten und Nationalgardisten seien erschossen oder enthauptet, ihre Häuser und Wohnungen angezündet worden. Am Samstag seien kaum Mitglieder der Sicherheitskräfte in der Stadt präsent gewesen, lediglich Verkehrspolizisten hätten ihren Dienst versehen.

Allawi hält an Wahltermin fest

Übergangsregierungschef Iyad Allawi bekräftigte das Ziel, im Jänner die ersten freien Wahlen in der irakischen Geschichte durchzuführen. "Die Terroristen, die diese Wahlen verhindern wollen, vertreten keine Mehrheit." Zur Vorbereitung der Parlaments- und Regionalwahlen trafen sich Vertreter von 25 irakischen Parteien im kurdischen Ferienort Dukan. Dabei gingen die Meinungen auseinander, ob ein Festhalten am geplanten Termin angesichts der prekären Sicherheitslage sinnvoll sei.

Gemeinsam forderten die Parteienvertreter die Übergangsregierung in Bagdad und das US-Militär auf, vor allem im Mittelirak, im so genannten Sunnitischen Dreieck, für Ruhe und Ordnung zu sorgen. In ihrem Abschlusskommunique regten sie zudem die Verschiebung der Wahlen für die nordirakische Stadt Kirkuk an, bis die Rückkehr der durch das Saddam-Regime massenweise umgesiedelten Kurden geklärt sei.

LG. Pegus

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