Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum
Grenzwissenschaft/ Politik/ Konv. Wissenschaft/ Kabbalistik

Forum für Grenzwissenschaft, Politik, Zeitgeschehen, Soziales, Paläoseti, Paranormales, Quantenphysik, alternative und konventionelle Archäologie, Weltraumforschung, Natur, Umwelt, Religions- und Bibelfoschung, Kabbalistik, Nostradamus u. v. m.

 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge MembersMitglieder SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Heim ins Dritte Reich??

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Eva S.
Administrator

Beiträge: 6554
Ort: bei München


New PostErstellt: 18.03.10, 04:33  Betreff: Heim ins Dritte Reich??  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hallo @ll,

die Stimmungsmache gegen Hartz-IV-Empfängern im Speziellen und gegen die sog. Unterschicht im Allgemeinen nimmt meiner Ansicht nach immer mehr faschistische bzw. nationalsozialistische Züge alá Drittes Reich an.

Was der Soziologe Prof. Dr. Dr. Gunnar Heinsohn in einem Gastkommentar in der FAZ von sich gibt ist meiner Ansicht nach bereits Volksverhetzung.

Ich zitiere mal etwas daraus:

    Zitat:

    (...)
    Die deutsche politische Führung scheint fest entschlossen, weiter auf dem erfolglosen, immer teurer werdenden Weg der verfehlten Einwanderungs- und Sozialpolitik zu gehen. Mehr Geld für Sozialprogramme hilft dabei nicht einmal zur Bekämpfung der Symptome, wie der Politologe und Ökonom Charles Murray in seiner Studie „Losing Ground“ überzeugend dargelegt hat. Zwischen 1964 und 1984 erhöhte Amerika seine Ausgaben für Sozialhilfe sehr stark. Und doch stieg die Zahl der „Sozialhilfemütter“ und ihrer Kleinen von 4 auf 14 Millionen. Murray fasste diese Entwicklung in die Gesamtformel „Mehr Geld vermehrt Armut“.

    Die Quasiverbeamtung immer mehr bildungsferner Kinder

    Seine wichtigsten Schlussfolgerungen lauteten:
    Erstens: Die Bezahlung der Mutterschaft für arme Frauen führt zu immer mehr solchen Müttern.
    Zweitens: Die Kaschierung des Schulversagens ihrer Kinder durch Senkung der Anforderungen höhlt die Lernbereitschaft weiter aus.
    Drittens: Die Entschuldigung der Kriminalität dieser Kinder - 10 Prozent der Jungen sind auf Sozialhilfe, diese begehen aber 50 Prozent der Verbrechen - als „Versagen der Gesellschaft“ treibt die Deliktzahl weiter nach oben.
    Viertens: Die Abschaffung der Sozialhilfe wirkt für die Betroffenen hilfreicher als ihre Belohnung mit Quasiverbeamtung für immer mehr bildungsferne Kinder.


    Diese unbequemen Einsichten haben in der amerikanischen Politik zu einem Umdenken geführt. Letztlich hat der Linksliberale Bill Clinton die entscheidende Wende eingeleitet. Ungeachtet aller „Rassismus“-Vorwürfe aus den eigenen Reihen setzte er zum 1. Januar 1997 die wichtigsten von Murrays Vorschlägen um. Clintons Reform beendete das seit 1935 geltende Recht auf lebenslange Sozialhilfe. An seine Stelle trat ein auf fünf Jahre begrenztes Recht auf Unterstützung bei tatkräftiger Hilfe nicht zu irgendeiner abstrakten Integration, sondern zum Übergang in Arbeit. Der Erfolg dieser Maßnahmen war durchschlagend: Bezogen vor der Reform 12,2 Millionen amerikanische Bürger Sozialhilfe, so waren es 2005 nur noch 4,5 Millionen. Die Frauen der Unterschicht betrieben nun Geburtenkontrolle. So sank die Zahl der „welfare mothers“ drastisch, ebenso die Kriminalität der Söhne dieses Milieus.
(Hervorhebungen von mir)

Also da bleibt mir regelrecht die Spucke weg. Meiner Ansicht nach werden hier ganz klar seitens des Herrn Professor - wie einst im Dritten Reich - die Kinder in wertes und unwertes Leben eingeteilt. Außerdem verstößt das Ganze m. E. gegen Artikel 6 des Grundgesetzes, insbesondere gegen Absatz 4::

"Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft".

Und dieses in meinen Augen unerträgliche Geschwätz geht noch weiter in diese Richtung:

    Zitat:

    1,7 Millionen Kinder leben ausschließlich von Sozialhilfe

    Fährt Deutschland mit seinem sozialpolitischen Kurs, der die Clintonsche Lektion ignoriert, wirklich besser? Die Zahl der ausschließlich von Sozialhilfe lebenden Kinder unter 15 Jahren sprang von rund 130.000 im Jahre 1965 (nur Westdeutschland) über 630.000 im Jahre 1991 auf 1,7 Millionen im Februar 2010.
    Nicht nur 10 Prozent aller Babys wie damals in Amerika, sondern schon 20 Prozent werden mit Steuergeld finanziert. Während deutsche Frauen außerhalb von Hartz IV im Durchschnitt nur ein Kind haben und leistungsstarke Migrantinnen sich diesem Reproduktionsmuster nähern, vermehrt sich die vom Sozialstaat unterstützte Unterschicht stärker - mit allen Folgeproblemen. So sind in der Hartz-IV-Musterkommune Bremerhaven die Jungen in Sozialhilfe mit einem Anteil von rund 40 Prozent an der männlichen Jugend für mehr als 90 Prozent der Gewaltkriminalität verantwortlich.
    Solange die Regierung das Recht auf Kinder als Recht auf beliebig viel öffentlich zu finanzierenden Nachwuchs auslegt, werden Frauen der Unterschicht ihre Schwangerschaften als Kapital ansehen.
(Hervorhebungen von mir)

Also menschenverachtender geht es fast nicht mehr und dieser Professor ist auch noch Soziologe! Der sollte sich einmal die Studie von Kate Pickett und Richard Wilkinson ansehen, über die in der TAZ ein Artikel erschienen ist. Klar, dass die Gewalt zunimmt, wenn Menschen, insbesondere die jungen, keine Zukunftsperspektiven mehr haben.

Darüber hinaus finde ich es unerträglich wie nicht "nur" dieser Mann den Menschen rein nach seiner ökonomischen Verwertbarkeit betrachtet wie auch wieder im Folgenden zu sehen ist:

    Zitat:

    Allein eine Reform hin zu einer Sozialnotversicherung mit einer Begrenzung der Auszahlungen auf fünf Jahre statt lebenslanger Alimentierung würde wirken - nicht anders als in Amerika. Eine solche Umwandlung des Sozialstaats würde auch die Einwanderung in die Transfersysteme beenden. Deutschland könnte dann im Wettbewerb um ausländische Talente mitspielen, um seinen demographischen Niedergang zu bremsen.
(Hervorhebungen von mir)

Oh ja - weil gerade die USA so wahnsinnig erfolgreich sind! Dort steigt immer noch die Kriminalität und wirtschaftlich liegt das Land am Boden, darum müssen sie jetzt wohl wieder neue Kriege anzetteln!

Dem Herrn Professor wird es wahrscheinlich gefallen, dass die Deutschen wieder marschieren und unser Land "am Hindukusch (und nicht nur dort) verteidigt wird".

Das wirklich Schlimme ist jedoch, dass dieser Mann mit seinen Ansichten nicht alleine da steht, sondern m. E. die "Ampeln immer mehr auf Drittes Reich" stehen. Schon jetzt sind Hartz-IV-Empfänger weitgehend rechtlose Persönlichkeiten für die unser Grundgesetz nicht mehr gilt und die sich von PolitikerInnen und solchen Professoren auch noch beschimpfen lassen müssen. Es wird alles getan, um die Hartz-IV-Empfänger zu dequalifizieren, indem für sie die Berufsfreiheit nicht mehr besteht. Sie sollen in Zwangsarbeit verheizt werden und von Förderung kann ohnehin nicht mehr die Rede sein.

Wann kapiert eigentlich die Gesellschaft, dass es Vollbeschäftigung nicht mehr geben wird, außer wir werfen unseren technischen Fortschritt auf den Müll? Wann wird verstanden, dass nicht nur jjunge Menschen Zukunftsperspektiven brauchen? Wann begreift man, dass steigende Gewalt, nicht "nur" bei Jugendlichen Hand in Hand mit gesellschaftlicher Ausgrenzung, Armut und Perspektivlosigkeit geht? Wann wird endlich eingesehen, dass unser Lebensstil den gesamten Planeten ruiniert? Dass dieses ganze "Hartz-IV-Empfänger-Bashing" nur dazu dient, Noch-Arbeitsplatzbesitzer gegen Erwerbslose aufzuhetzen bzw. die Mehrheit der Gesellschaft zu spalten?
Wann merken die Leute eigentlich, dass sie nur noch als "Humankapital" und nicht mehr als Menschen in diesem kapitalistischen System betrachtet und rein nach "ökonomischer Verwertbarkeit" beurteilt werden? Dass bereits unsere Kinder auf den richtigen kapitalistischen Weg gebracht werden sollen, in dem man sie schon im Kleinkindalter in entsprechende Einrichtungen geben soll (ein Arbeitgebervertreter forderte bereits die Kindergartenpflicht; wozu kann ich mir gut vorstellen)?

Und vor allem - wann merken die Leute, dass der Weg zurück ins Dritte Reich der vollkommen falsche Weg ist???

Fürchte dich nicht davor, exzentrische Meinungen zu vertreten; jede heutige Meinung war einmal exzentrisch. (Bertrand Russell)
-----------------------------------------------------------------------------
Viele kleine Leute, in vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern. (Spruchweisheit der Mandika, Afrika)


[editiert: 09.01.12, 22:44 von Eva S.]
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © Karl Tauber