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Wanderer
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New PostErstellt: 26.04.06, 15:00     Betreff: Re: Bald Zwangseuthanasie für alte Menschen?

R.E.D. 2 - Noch älter. Härter. Besse...
Hallo Eva, hallo alle Anderen.
Intellekt und Ethik haben wir seit Beginn der Hochkulturen. Ob eine technische Entwicklung schnell oder langsam vor sich geht - was ändert das an der Möglichkeit, sich – trotzdem – menschlich zu verhalten? Dazu brauchen wir noch nicht einmal den Workaround "Evolution". Ein Aboriginee kann sich ebenso hinterhältig, eiskalt und abgehoben verhalten wie ein reicher Geldtycoon und Letzterer könnte ein ethisch/moralischer, liebevoller – Mensch – werden, wie der scheinbar primitive Uraustralier. Frage Dich mal, wer wirklich primitiv ist.
Ich weiß nicht, ob der Protest in Nepal Besseres bringt. Was ich davon gesehen habe, scheint die chinesische Expansion sich auch dort zu versuchen. Was das bedeutet, kann man in Tibet sehen und auf andere Weise in Europa beobachten: Chinesen bringen ihre Landsleute mit und produzieren beispielsweise in Italien Mode zu billigsten Preisen. Die mitgebrachten Leute arbeiten bis zu 16 Stunden am Tag, was sie verdienen, möchte man wohl gar nicht wissen. Einheimische Menschen können sehen, wo sie bleiben.
Was soll Karma sein? Ein Mischmaschding zur jeweils passenden Situation? Einerseits etwas negativ Determinierendes, um andererseits eine ausgleichende Gerechtigkeit walten zu lassen? Dann müsstest Du aber auch voraussetzen, daß Karma wüsste, was eine ausgleichende Gerechtigkeit ist. Woher? Wer sagt es dem Karma: "Du, Rossevelt, schau, der Hitler, seine Kumpane und sein Volk ... jetzt aber mach Schluss mit dem Unfug"? Sagte das Karma seinerzeit den Alliierten: "So, jetzt baut mal schön viele Bomben und Waffen und Atombömbchen und macht alles hin"? Das Karma hätte dann aber genauso gut sagen können: "Ach, lassen wir die mal machen wie das in der Natur zugeht, eins frisst das andere und am Ende haben wir ein schönes Biotop".
Also ich sage: "Hitler hat gesiegt". Vorläufig. Indem es nun nicht mehr den National- sondern einen Globalsozialismus gibt. Wie ich sowas "schreckliches" sagen kann? Weil damals wie heute sieht man zu, daß die Massen ihre Konsumonanie bekommen und kann währenddessen in aller Ruhe ausbeuten und beherrschen. Man sorgt damals wie heute, daß Menschen von irgendwas abhängig werden. Damals was es das "kleine Glück", ausgedrückt in kitschigen Schlagern und heiteren Filmen als alles übertünchender Kleister auf alles gematscht, heute ist es die hemmungs- und gedankenlose Selbstverwirklichung jeder noch so abstrusen Idee und jeden noch so süßen Nervenimpulses. Je globaler, also sein Umfeld zuweilen in falsch verstandene Toleranz zwingend, desto lustvoller. Die Menschen sind in der Tat manipuliert, oder wie Du Dich ausdrückst: fehlgeleitet. Ringelpietz mit Manipulieren – jeder jeden.
Und richtig sagst Du, daß man aktiv werden soll. Bloß Massenproteste können zuerst in Gewalt umschlagen, auf jeden Fall zurück. Die Lenker, Bosse, Manager, Politiker und Co. gehen deswegen nicht einen Millimeter von ihren Ideen ab, sie suchen nur um so intensiver nach Lösungen in ihrem Sinne. Was Raffinesse nach sich zieht, mehr Verschlagenheit und noch mehr Manipulation und Fehlleitung. Alles im Rahmen von Gesetzen. Wer zahlt, schafft an. Heisst es doch.
Im Übrigen traue ich keinem Reichen, auch wenn er Mitglied eines Philanthropenclubs sein sollte.
Bitte, sieh Dir dieses mal an: http://www.badruttspalace.com Ohh, das ist natürlich schön und angenehm. Aber. Eine Suite für 15 000 CHFs pro Nacht (ist so nicht öffentlich ausgeschrieben, aber ich weiss es) muss man sich leisten können. Und man muss es sich leisten können, an Tagungen von Philanthropen teilzunehmen. Möchtest Du/Ihr gerne wissen, wie diese "lieben" Menschen ihr Geld verdienen? Ich glaube, sie wissen es manchmal schon gar nicht mehr selber. Denn das ganz Große Geld verdient sich von selbst und sehr oft mit absolut harten und unmoralischen Methoden. Dafür hat "man" Manager, Geschäftsführer, Direktoren etc. Die sagen nach ganz oben nicht, wie das Geld zustande kommt, und die ganz oben wollen wohl auch nicht wissen. Sie können vielleicht tatsächlich liebe, nette Leute sein. Sie können es sich ja leisten. Währenddessen essen sie vielleicht Fisch vom Victoriasee, wo es für Einheimische keinen gibt, gleichwohl der Fisch Millionen Hungrige nähren könnte. Diese aber wühlen in den Fischabfällen, die so extrem stark nach Ammoniak stinken, daß es einem die Augen ausätzt, gleichzeitig krabbeln Unmengen Maden in diesen Abfällen, welche die Menschen dort auf Gestelle zum Trocknen hängen ... Die Reichen bekommen den Fisch, die Armen Waffen zum Krieg.
Ich denke, es muss keiner steinreich sein. Ein Grundeinkommen der ganz Unteren, es klingt schön, aber es ist geistige Euthanasie. Warum? Weil so Mancher leben würde wie ein Tier im Zoo: Man bekommt sein Futter, vielleicht putzt einem einer auch noch den Buppes ab und bringt einen zu Bett, andere wiederum würden auf abstruse Selbstverwirklichungsideen kommen. Eine Art Massen-Aristokratie – der totale Individualismus. Nichts gegen Individuen, aber die europäischen fetten Jahre nach ca. 1950 haben gezeigt, wie viel Kurioses und Schwachsinnigs Individuen an den Mann und die Frau bringen können. Und wer würde es denn bezahlen? Die ganz Reichen natürlich und die schaffen an, oder: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing".
Ich glaube nicht, daß der Zustand der Menschheit war und ist, daß jeder jedem ein Feind sein muss. Irgendwie gibt es jedoch immer Welche, die sich anmaßen, etwas besitzen zu wollen, das für alle da ist. Irgendwann wird man ausmessen können, wie viel Kubikmeter Luft Du pro Jahr "verbrauchst" und bekommst dann eine Jahresendabrechnung.
Aber nochmal, das alles schreibe ich weder einer Evolution, noch einem Karma oder sonstigem Brimborium zu. Würde man das nämlich tun, dann wäre kein Mensch Herr seiner Handlungen, daher auch für nichts und niemand verantwortlich. Das ist ein moderner Mythos, eine Art moderner Religion oder ein Religionssurrogat. Was auch immer, es entbindet Menschen von wirklicher Verantwortung. Was die von mir so benannte geistige Euthanasie bedeuten würde.
Wem zum Kuckuck gehört bloß der Fisch? Dem Geldbeutel oder dem hungrigen Magen? Der Magen bekommt das Geld in Form von Geschossen und der Geldbeutel den Fisch, so wird es wohl im Sinne aller Euthanasiephilanthropenfreunde sein.

In dem Sinne - don't worry, be happy?


[editiert: 26.04.06, 16:08 von Wanderer]
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