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Autor Beitrag
Eva S.
Administrator

Beiträge: 6549


New PostErstellt: 18.06.06, 06:29     Betreff: Re: Einmal Ein-Euro-Jobber, immer Ein-Euro-Jobber

Songmics® Schmuckschrank Spiegelschr...
Hallo Wanderer,

freue mich sehr, mal wieder von Dir zu lesen. :-)

    Zitat:
    Man setzt dann je nach Schulungsgrad verschiedene Mittel zur Durchsetzung ein. Am Ende heraus kommen dann so genannte Kompromisse, Zeugnisse der Durchsetzungskraft vieler Köche am Breitopf. Die Demokratie gefährdet die Freiheit, aber sie scheint eine wackelige und auch gefährliche Gleichheit zu schaffen. Hingegen sind die Menschen gar nicht gleich, wie diese schon lange andauernde Diskussion vom Entdecken des Weiblichen im Mann oder des Männlichen im Weib zeigt.
Eine gefährliche Gleichheit schafft die Demokratie meiner Ansicht nach nicht. Das Problem sehe ich eher darin, dass wir keine wirkliche Demokratie haben (so wie es auch nie einen wirklichen Kommunismus gegeben hat). Wirkliche Demokratie würde nämlich bedeuten, dass tatsächlich alle Macht vom Volke ausgeht und die Politiker dem Volk zu dienen haben und nicht umgekehrt, wie wir es heutzutage haben.

    Zitat:
    Würden sich denn an den grundlegenden Ursachen von Beherrschung etwas ändern? Die Körper gewissermassen die biomechanischen Anzüge, die meinen, herrschen zu müssen, wären dann vielleicht mal weiblich, weswegen die Herrschsucht noch lange nicht aus der Welt ist. Die nämlich befällt beide Geschlechter.
Es gibt genügend Menschen, die nicht herrschen aber respektiert werden wollen. Bei herrschsüchtigen Menschen würde sich natürlich nichts ändern, das sehe ich so wie Du.

    Zitat:
    Es ist einfach sehr unüberlegt, Herrschsucht mit Männlich zu verwechseln. Wenn Frauen nun also meinen, "männlich" herrschsüchtig tun zu müssen, verkennen sie ihre Weiblichkeit und deren Möglichkeiten. Die nämlich, die Männer auf den Teppich zurückzuholen und sie dem Herrschen zu entfernen.
Männer neigen, jetzt ganz sachlich gesehen, im Grunde schon vom biologischen Aufbau her (Testosteron) eher zur Herrschsucht als Frauen. Dieser biologische Unterschied kann aber von der Kultur, in der man aufwächst vergrößert oder vermindert werden. Da kommen wir dann wieder zum respektieren. Es gibt heutzutage keinen einzigen Staat auf unserem Planeten, wo wir Frauen wirklich gleichberechtigt sind oder gar als gleichwertig angesehen werden.

Auch die Türkei hat z. B. die Gleichberechtigung von Mann und Frau in ihrer Verfassung festgeschrieben und wie sieht die Realität aus? Am nähesten dran ist noch Schweden als so ziemlich einziger Staat auf der ganzen Welt. Zu einer wahren Gleichberechtigung würden z. B. auch gleiche Löhne und Gehälter für die gleiche Arbeit unter gleichen Arbeitsbedingungen (z. B. Arbeitszeit) gehören, aber wie sieht es bei uns in Deutschland aus? 23 % weniger Lohn im Durchschnitt für Frauen. Das sagt schon einiges aus finde ich. Darum können eben Frauen in den seltensten Fällen ihre (herrschsüchtigen) Männer wieder auf den Teppich holen. Im Gegenteil - die Gewalt gegen Frauen hier in der Bundesrepublik nimmt stetig zu.

    Zitat:
    Erste Liebe, erste Versuche. Frauen versuchen Männer sich so hinzubiegen, wie sie sie gerne hätten. Männer versuchen, aus Frauen sexwillige Schnurrekätzchen zu machen. Das Herrschen bringt Beide zu Fall und Enttäuschung, innerer Nacktheit und einem Gefühl, aus dem Paradies der eigenen Vorstellungen gefallen zu sein.
Was jetzt rein die Herrschsucht betrifft, stimme ich Dir durchaus zu. Schließlich sind auch Frauen keine Engel. Unsere Gesellschaft ist jedoch nach wie vor hierarchisch aufgebaut, ein Erbe unserer tierischen Herkunft. Und so lange die Evolution des Menschen keine höhere Stufe erreicht, in der es so etwas wie Herrschsucht bzw. Hierarchien nicht mehr gibt sehe ich eigentlich nicht ein, warum nur Männer Anführer sein sollten. Frauen können das genauso und das sollte man endlich einsehen. Es ist auch nicht einzusehen, warum Männer ständig als das "wertvollere Geschlecht" angesehen werden. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen gibt es negative und positive Persönlichkeiten (vereinfacht ausgedrückt). "Nur" vom biologischen Aufbau her ein Mann zu sein ist für mich kein Grund, sich als der wertvollere Mensch anzusehen.

    Zitat:
    Daher – besser würde ich finden, wenn man sagte, man solle sich erkennen, wie man wirklich ist.
Hier stimme ich Dir voll und ganz zu.

    Zitat:
    Aus einem Mann oder einer Frau jedoch kann man nie ein Wesen des anderen Geschlechtes machen. Dies könnte sogar die gegenseitige Anziehung und das Interesse aneinander zerstören.
Hier stimme ich Dir nur bedingt zu. Abgesehen vom biologischen Unterschied gibt es noch ein paar kleine Unterschiede in der Psyche, aber das meiste, was als "männlich" oder "weiblich" definiert wird ist nichts anderes als von Klein auf anerzogenes Rollenverhalten. Würde man Jungen und Mädchen völlig gleich, also quasi geschlechtsneutral erziehen, wäre wohl so manche/r überrascht, wieviele Frauen als männlich definierte und wieviele Männer als weiblich definierte Eigenschaften aufweisen würden, wenn sie sich vollkommen frei von anerzogenem Rollenverhalten entwickeln könnten.

Das fängt bei Krabbelkindern schon an - Studien haben ziemlich eindeutig festgestellt, dass Mädchen im Krabbelalter viel früher von ihren "Exkursionen" abgehalten werden als Jungen. Wem das zu trocken ist, sollte mal Familien mit zwei kleinen Kindern, ein Mädchen und einen Jungen, beim Sonntagsspaziergang beobachten. Der Junge kann eindeutig jünger als das Mädchen sein, sagen wir mal 4 Jahre alt, das Mädchen 6 Jahre alt, er läuft trotzdem meist voraus oder hinterher, während das Mädchen brav an der Hand geführt wird. Auch das sagt eine Menge aus finde ich.

Was nun die Indianer betrifft - warst Du schon einmal in einem Hopi-Reservat und hast Dich mit Ihnen unterhalten? Oder vielleicht persönlich viel Zeit mit einem Nachfahren mittelamerikanischer Indianer verbracht?

Was nun das Recht betrifft, in der heutigen Zeit kommt man leider nicht ohne Gesetze aus. Anarchie ist eine feine Sache, vorausgesetzt man erkennt, dass die eigene Freiheit da endet, wo die des Mitmenschen anfängt und hierbei hapert es heutzutage ganz gewaltig. Ein Beispiel die Straßenverkehrsordnung. Trotz dieser wird nach wie vor rücksichtslos durch Ortschaften gerast, auf der Autobahn gedrängelt, die Vorfahrt genommen usw. Wie würde das wohl erst ausarten, wenn es keine Straßenverkehrsordnung geben würde? Der übertriebene Egoismus ist leider nach wie vor fester Bestandteil im menschlichen Leben und darum braucht es leider Gesetze, weil es sonst nur noch Mord- und Totschlag geben würde.

    Zitat:
    Eigentlich nämlich ist ja Platz und Angebot an Notwendigem genug auf der Erde - für alle Menschen. In jedem Menschen existiert ein feines Gespür für rechtes Maß und Ziel. Daher auch dafür, was anderen Menschen nötig ist. Man müsste aber dies Empfinden und Denken sehr früh in den Menschen entwickeln, dann wäre die Härte von Recht bzw. Gesetz im Grunde überflüssig.
Hier stimme ich Dir weitgehend zu - nur sieht die Realität leider nach wie vor ganz anders aus. Ich sehe das aber wie Du, dass dies geändert werden könnte, wenn man schon sehr früh dieses Gespür im Menschen entwickelt.

    Zitat:
    Man würde vielleicht mehr danach fragen, was kann man Andren Gutes und Nötiges tun, anstatt vorerst an sich selber zu denken und dann vielleicht mal an andere. Aber so gehen Menschen zuerst mal aufeinander zu mit dem Ressentiment, der nimmt mir was weg. Man sieht sich nicht als gegenseitige Bereicherung.
Auch hier stimme ich Dir weitgehend zu, mit der Einschränkung, dass nicht alle Menschen so sind. Hier sollte man etwas mehr differenzieren. Das gilt auch bei Unternehmern und Managern - nicht jeder Unternehmer ist ein Ausbeuter und es wäre nicht fair, solche Unternehmer mit den "Profitgeiern" in einen Topf zu werfen.

    Zitat:
    Wenn man Glück hat, bekommt man einen jämmerlichen Euro für das, was man anderen Menschen an (Zwangs-) Diensten zu leisten hat. Wenn man Glück hat, bekommt man eines der Krümelchen, die für die Hunde vom reich gedeckten Tisch fallen. Es sind nicht mehr die Juden, es betrifft zunehmend alle Menschen. Und wenn es nicht die Fremden sind, dann lügt man sich Unterstellungen zurecht. Die sind zu faul, die wollen nicht, die haben doch eh zu viel und dergleichen mehr.
Hier ebenfalls weitgehende Zustimmung meinerseits allerdings mit vorgenannter Einschränkung, dass nicht alle so sind.

    Zitat:
    Viele Menschen sehen, daß Vieles völlig daneben läuft, aber ich zweifle daran, daß viele Menschen wissen, was man dagegen tun kann, ohne stets in neuen Gesetzen und Rechtsansprüchen ihre unheilvolle Zuflucht zu suchen.
Das Problem ist, dass viele Menschen es nicht sehen wollen. Darum können die Herrschenden auch so fröhlich weiter machen. Wenn aber Menschen sich aufraffen, der Realität ins Auge zu blicken und auch den Mut haben, für ihre Sache möglichst friedlich zu kämpfen kann etwas bewirkt werden. So geschehen z. B. in Nepal, in Frankreich, in Italien.

Liebe Grüße,
Eva

Alle sagten "das geht nicht", dann kam einer, der wusste das nicht und machte es.
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