Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum

Eva S. · Administrator Beiträge: 6551 Ort: bei München

Hallo @ll,

während über Agro-Gentechnik in der Landwirtschaft doch schon recht viele Menschen informiert sind, sieht das bei genetisch veränderten Bäumen ganz anders aus. (Auch ich habe erst vor Kurzem davon erfahren.)

Der erste Freilandversuch mit "Gen-Bäumen" fand 1988 statt. Seit dem sind es mehrere Hundert Freilandversuche in über 20 Staaten, zu denen auch Deutschland gehört.

Unter anderem möchte man Bäume durch genetische Manipulation einer Bewirtschaftung in großen Monokulturen anpassen.

Die Genmanipulation an Bäumen hat jedoch noch verheerendere Auswirkungen als in der Landwirtschaft wie z. B. beim Gen-Mais. So haben auch genmanipulierte Bäume, wie ihre natürlichen "Artgenossen" eine Lebensdauer von Jahrzehnten. In dieser Zeit können sie ihr Erbgut über sehr weite Distanzen verbreiten. So wurden z. B. Pollen genmanipulierter Bäume noch in 3000 km Entfernung entdeckt.

Aber es gibt noch andere Probleme - z. B. war China das erste Land, in dem großflächig genmanipulierte Bäume, vor allem Pappeln, welche durch Genmanipulation den für Insekten giftigen Wirkstoff "bacillus thuringiensis" produzieren, angepflanzt wurden. Seit 2004 sollen es Millionen Pappeln sein. Sie wurden jedoch ohne Überwachung und Kontrolle angebaut und heute, 2010, weiß niemand mehr, wo diese "Gen-Pappeln" überhaupt angebaut wurden.

Auf Hawaii wurden genmanipulierte Papaya-Bäume kultiviert - mit der Folge, dass zahlreiche konventionelle und ökologisch wirtschaftende Bauern den Papaya-Anbau aufgeben mussten, da ihre Ernten regelmäßig durch Gen-Papayas kontaminiert war.

Denke, das sind weitere gute Gründe, sich gegen Agro-Gentechnik einzusetzen.

Liebe Grüße,
Eva

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