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Pegus
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Beiträge: 1672


New PostErstellt: 03.10.05, 08:41     Betreff:  Re: Neuer Papst

Hi chen...
Wenn man sich schon am mom. beliebten, unheiligem Papst vergreifen will, wer ist noch zu Stopen, wenn die Glaubensbekämpfungen Ihren Lauf nehmen. Nero, läßt grüssen...
>Katholische Orden üben Kritik am Papst
30. Sep 18:52


Katholische Ordensverbände aus den USA wollen in Rom gegen eine Entscheidung von Papst Benedikt
XVI. protestieren. Das kirchliche Oberhaupt will Homosexuellen die Weihe zum Priester generell
versagen.


Katholische Ordensverbände in den USA wollen sich im Vatikan gegen ein mögliches Zulassungsverbot
für Homosexuelle zum Priesteramt aussprechen. Wie die «New York Times» am Freitag berichtete,
reagieren die Orden damit auf entsprechende Berichte. Danach plane Papst Benedikt XVI., die
Weihe homosexueller Männer zum Priester generell zu verbieten.

Bislang konnten Homosexuelle durchaus Priester werden, solange sie gelobten, sexuell abstinent
zu leben. Etwa 15.000 Mönche, ein Drittel aller katholischen Priester in den USA, gehören Orden
wie den Franziskanern, Dominikanern und Jesuiten an.

Für die Reise nach Rom wurde noch kein Datum bekannt gegeben. Mit der geplanten Demonstration
wollen die Ordensvorsteher ihre Mönche und Amtsanwärter beruhigen, die wegen der Nachrichten
aus dem Vatikan beunruhigt sind. «Wir werden niemanden aus dem Boot stoßen», sagte John Whitney,
Vorsteher der Jesuiten im US-Bundesstaat Oregon.

«Wir wissen, dass Gott keine Unterscheidungen macht», sagte auch der leitende Jesuitenpater
Gerald J. Chojnacki aus New York. Die «New York Times» hatte in der vergangenen Woche berichtet,
dass der Vatikan seine Entscheidung bald bekannt geben wolle. Auch heterosexuelle Ordensmitglieder
zeigten sich dem Bericht zufolge beunruhigt, da sie eine stärkere Einflussnahme aus Rom befürchten.
(nz)


netzeitung.de
ZEITUNGSBERICHT

Stasi ließ Ratzinger bespitzeln

Der frühere Kardinal Joseph Ratzinger, heute Papst Benedikt XVI., ist einem Zeitungsbericht
zufolge jahrelang von der Stasi bespitzelt worden. Ratzinger galt bei den DDR-Geheimdienstlern
als schärfster Kommunismus-Gegner im Vatikan.

Hamburg - Wie die "Bild am Sonntag" berichtete, suchten die Stasi-Agenten unter anderem nach
belastenden Dokumenten aus der Jugend des heutigen Papstes Benedikt XVI während des "Dritten
Reiches", allerdings vergeblich. Die Zeitung berief sich auf Dokumente der Stasi-Akten-Behörde
(Birthler-Behörde), die sie in Auszügen veröffentlichte.

Das Ministerium für Staatssicherheit setzte dem Bericht zufolge seit 1974 mindestens acht Agenten
der DDR-Auslandsspionage für die Bespitzelung Ratzingers ein. Nur von zweien sei die Identität
bislang bekannt. Ratzinger sei von der Stasi als einer der schärfsten Gegner des Kommunismus
betrachtet worden, hieß es weiter. Auch die Freundschaft des einstigen Erzbischofs von München-Freising
mit dem späteren Papst Johannes Paul II., Karol Woityla, habe dabei eine Rolle gespielt.

Dass die Stasi bestens informiert war, belegt laut "BamS" die Tatsache, dass ihr Spitzel mit
dem Decknamen "IMV Georg" 1979 die zwei Jahre später erfolgte Berufung Ratzingers zum Vorsitzenden
der Glaubenskongregation richtig voraussagte. Die Agenten hätten im Anschluss auch die herausragende
Rolle des deutschen Kardinals im Vatikan erkannt. "Ratzinger gilt im Vatikan nach dem Papst
und Staatssekretär Casarolli als derzeit einflussreichster Politiker und führender Ideologe",
hieß es demnach in den achtziger Jahren in seiner Stasi-Karteikarte.

Der Stasi-Mitarbeiter habe spekuliert, dass Ratzinger als Sekretär der Glaubenskongregation
stärker Partei ergreifen könne als der Papst selbst. Er nahm an, dass ihm die Aufgabe zukomme,
zunehmenden Einfluss auf die antikommunistische Ausrichtung der katholischen Kirche zu nehmen,
besonders in Lateinamerika.

Als Ratzinger 1987 an einem Katholikentreffen in Dresden teilnehmen wollte, habe sich Generalleutnant
Paul Kienberg, Leiter der für Kirchen zuständigen Stasi-Hauptabteilung XX, mit ihm und seinen
elf Mitreisenden beschäftigt, schrieb das Blatt weiter. Unter ihnen sei der Bischof von Mainz
und heutige Kardinal Karl Lehmann gewesen. Der Stasi-General habe befohlen, Ratzinger und seine
Delegation bei der Ein- und Ausreise bevorzugt und ohne Zollkontrolle abzufertigen sowie sie
vom üblichen Mindestumtausch von 25 Mark pro Tag zu befreien.

Nach Angaben der "BamS" hat die Stasiunterlagenbehörde die Akten nach einem Antrag des Blattes
vom Februar zusammengestellt und das Material Ratzinger vorgelegt. Dieser habe sich am Freitag
mit der Herausgabe der Kopien einverstanden erklärt. Behördenchefin Marianne Birthler sagte,
der Papst habe in einem persönlichen Brief seine Wertschätzung für die Arbeit ihres Amtes zum
Ausdruck gebracht.

So spionierte der DDR-Geheimdienst den späteren Papst aus
Stasi-Akte Ratzinger

Von HANS-WILHELM SAURE

Die Akte trägt die Aufschrift „Streng geheim!“. Sie wurde vor 31 Jahren angelegt. Der erste
Eintrag datiert vom 26. April 1974.
Ein inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (Stasi) der DDR mit dem
Decknamen „Birke“ berichtete seinem Führungsoffizier: „R. weilte im April in der DDR und hielt
im Priesterseminar Erfurt Vorträge vor Theologiestudenten und vor Akademikern in Erfurt zu
Problemen der modernen Theologie.“

„R.“ – damit meinten die Stasi-Mitarbeiter Joseph Ratzinger (78), den heutigen Papst Benedikt
XVI. Jahrelang stand er im Visier der Stasi.

Das belegt eine Akte der Behörde der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicher-
heitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU), die BILD am SONNTAG vorliegt.

Im Februar dieses Jahres, also vor der Papstwahl im April, hatte BamS beantragt, die Stasi-Unterlagen
zum Thema „Einflußnahme der Stasi auf die katholische Kirche am Beispiel der Person Ratzinger“
einsehen zu dürfen. BStU-Mitarbeiter recherchierten in den Archiven mit insgesamt 180 Kilometern
Akten und fanden im April und in den Wochen danach verschiedene Dokumente.

Die Behörde schrieb an den Vatikan und legte dem am 19. April gewählten Papst entsprechend
dem Stasi-Unterlagengesetz das gesamte Material vor.

Mit seinem schriftlichen Einverständnis wurden Kopien der Dokumente am Freitag an BamS herausgegeben.


Behördenchefin Marianne Birthler (57) zu BamS: „Wir haben den Papst im Rahmen des Beteiligungsverfahrens
darüber informiert, daß Journalisten Einblick in Unterlagen zu seiner Person beantragt haben.
In einem persönlichen Brief hat er mitgeteilt, daß er keine Einwände hat. Ich freue mich, daß
dies verbunden war mit einer Wertschätzung unserer Arbeit.“

Die Stasi hatte eine Karteikarte zu Joseph Ratzinger angelegt. Dort wurden biographische Daten
festgehalten, Informationen von Spitzeln und Einschätzungen über den Theologen.

So findet sich 1979 der Bericht eines IMV „Georg“. IMV nannte die Stasi inoffizielle Mitarbeiter,
die sich das Vertrauen von Personen erschlichen hatten, die im „Verdacht der Feindtätigkeit“
standen.

Der Agent mit dem Decknamen „Georg“ meldete: „Am Vatikan wird darüber gesprochen, R. anstelle
des ,überalterten‘ Kardinal Sepa – richtige Schreibweise Seper, Anmerkung der Red. – (Vorsitzender
der Glaubenskongregation) an die Kurie zu berufen.“

Am 25. November 1981 ernannte Papst Johannes Paul II. den damaligen Erzbischof von München
und Freising tatsächlich zum Präfekten der Glaubenskongregation, zwei Jahre nachdem die Stasi
von der bevorstehenden Berufung Ratzingers erfahren hatte.

Doch den Mitarbeitern von Stasi-Minister Erich Mielke (1907–2000) unterliefen auch peinliche
Fehler.

In einem Dossier vom 23. April 1984 heißt es: „Kardinal Ratzinger wurde am 16. April 1927 in
Merkl/Inn geboren.“ Tatsächlich erblickte er aber in Marktl am Inn das Licht der Welt.

Die Stasi erkannte richtig, welche herausragende Rolle Ratzinger schon in den 80er Jahren spielte.
„Ratzinger gilt im Vatikan nach dem Papst und Staatssekretär Casaroli als derzeit einflußreichster
Politiker und führender Ideologe.“

An anderer Stelle heißt es: „In zahlreichen Publikationen sprach er sich für eine konstruktive
Auseinandersetzung der Theologie mit den modernen Wissenschaften aus. Ende der 60er Jahre distanzierte
sich Ratzinger jedoch wieder von diesen Positionen und beendete seine bis dahin enge Zusammenarbeit
mit Theologen wie Küng und Rahner.“ ( Siehe Interview )

Die Stasi interessierte sich vor allem für die politische Einstellung des deutschen Kirchenfürsten
in Rom.

„Seit Mitte der 70er Jahre verband Ratzinger eine enge Freundschaft mit dem damaligen Kardinal
Woityla, für dessen Berufung zum Papst er sich sehr einsetzte. Dieser beauftragte ihn 1980
mit der Organisation der kirchlichen Unterstützung in der BRD für die konterrevolutionäre Entwicklung
in Polen.“ Gemeint war der Protest der Gewerkschaft Solidarnosc gegen die kommunistische Diktatur
in Polen...

Stasi-Akte Ratzinger, Teil 2

An anderer Stelle notierte ein Stasi-Mitarbeiter:
„Ratzinger wird im Vatikan als einer der schärfsten Gegner des Kommunismus betrachtet. Da er
als Sekretär der Glaubenskongregation stärker Partei ergreifen kann als der Papst selbst, wird
angenommen, daß ihm die Aufgabe zukommt, zunehmenden Einfluß auf die antikommunistische Ausrichtung
der katholischen Kirche, besonders in Lateinamerika, zu nehmen.“

Jochen Staadt, Projektleiter des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin:


„Es gab zwar nicht viele Katholiken in der DDR. Trotzdem interessierte sich die Stasi sehr
genau für den Vatikan. Der Partei war es ein Dorn im Auge, daß sich die katholische Kirche
weigerte, die Grenzen der Bistümer den Grenzen der DDR anzupassen. Es gab Bistümer, die sich
über beide deutsche Staaten erstreckten. Ein zweiter Grund war der Einfluß der Katholiken in
Lateinamerika.“

Als Joseph Kardinal Ratzinger 1987 am Katholikentreffen in Dresden teilnehmen wollte, beschäftige
sich sogar Generalleutnant Paul Kienberg, Leiter der für Kirchen zuständigen Stasi-Hauptabteilung
XX, mit ihm und seinen elf Mitreisenden.

Darunter der damalige Bischof von Mainz und heutige Kardinal Karl Lehmann. Der Stasi-General
befahl in einem Schreiben vom 2. Juli 1987:

„Im Zusammenhang mit der Ein- und Ausreise der Personen wird um höfliche und bevorzugte Abfertigung
Befreiung vom verbindlichen Mindestumtausch, Abfertigung ohne Zollkontrolle und Benachrichtigung
der Hauptabteilung XX/4 gebeten.“

In einer Avisierung mit der Nummer URE 9228 wurde den Grenzsoldaten an der Bornholmer Brücke
in Berlin die Ankunft von Ratzinger angekündigt. Am 9. Juli um 13.50 Uhr überschritt er laut
einer Aktennotiz die Grenze.

Die Stasi-Truppe legte nicht nur eine Akte zu Joseph Ratzinger persönlich an, sein Name taucht
auch immer wieder in Berichten von Agenten auf, die in verschiedenen Bereichen eingesetzt waren.


In der sogenannten Sira-Datenbank (siehe Kasten unten), einer Art Inhaltsverzeichnis von Spitzelberichten
der DDR-Auslandsspionage, gibt es 25 Treffer.

Mindestens acht Spione lieferten Material über Ratzinger. Nur von zwei deutschen Spitzeln,
IM „Antonius“ und IM „Lichtblick“, ist die Identität bekannt.

Wer sich hinter Decknamen wie „Aurora“, „Lorac“, „Erich Neu“, „Gemse“, „Loewe“ verbirgt, konnten
die Mitarbeiter der Birthler-Behörde bislang nicht klären. IM „Erich Neu“ berichtete am 24.
November 1983 über „Aktivitäten des Kardinals Ratzinger im Vatikan“.

Am 6. Januar 1986 schreibt „Erich Neu“ über „Aussagen zu Auseinandersetzungen zwischen dem
polnischen Kardinal Glemp und Kardinal Ratzinger.“ Der IM beruft sich auf „Dr. W. Thissen,
Personalchef der Diözese Münster“.

Dabei handelt es sich um den heutigen Erzbischof von Hamburg, Werner Thissen (66).

„Ja, das kann nur ich gewesen sein“, so Bischof Thissen zu BamS, „ich war zu jener Zeit häufiger
in Ost-Berlin und habe dort Kontakt zur katholischen Studentengemeinde gehalten. Wir haben
über Gott und die Welt diskutiert. Auch über Kardinal Ratzinger und Kardinal Glemp, der gelegentlich
Ferien in Westfalen gemacht hat. Dabei ging es auch darum, ob Christen in der DDR auf den Putz
hauen oder mehr im stillen wirken sollten. Ich vermute, daß damals jemand mitgeschrieben und
die Informationen an die Stasi weitergegeben hat. Niemand hat jedoch versucht, mich anzuwerben.“


Die Tatsache, daß der Name Thissen in der Stasi-Akte unverschlüsselt auftaucht, bedeutet, daß
er unwissentlich vom DDR-Geheimdienst abgeschöpft wurde.

IM „Lichtblick“, der 1987 verstorbene Benediktinerpater Eugen Brammertz, lieferte am 5. Dezember
1984 einen Bericht über „Das Auftreten Kardinal Ratzingers und dessen politische Absichten“.

Die Berichte selber fanden sich bislang nicht. Sie wurden in der Wendezeit wahrscheinlich wie
die meisten Unterlagen der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) vernichtet. Überliefert dagegen
ist ein Dokument aus der Hauptabteilung IX/11.

Es widerlegt englische Boulevardzeitungen, die Ratzinger nach seiner Wahl zum Papst am 19.
April 2005 immer wieder als Nazi denunzieren wollten.

Im Februar 1981 überprüfte die Stasi die Vergangenheit verschiedener Personen während des Dritten
Reichs.

Auch zu Joseph Ratzinger wurde ein „Suchauftrag“ angefertigt. Doch die Stasi fand kein belastendes
Material in den NS-Archiven. „Dokumente zu R. aus der Zeit vor dem 8. 5. 1945 sind nicht vorhanden.“

Doch eines fiel auch den Stasi-Agenten auf: Kardinal Ratzinger, so heißt es in einer von der
Stasi verfaßten Biographie, „verfüge über einen gewinnenden Charme“, „obwohl er zunächst auf
einen Gesprächspartner etwas scheu wirke“.

Joachim Gauck: Die Opposition sollte ausgehorcht werden
223 Kirchenmitarbeiter
spitzelten für die Stasi

Von B. UHLENBROICH

Berlin – Die Kirche und die Stasi – warum waren die friedlichen Aktivitäten von Bischöfen,
Priestern, Kirchenmitarbeitern und normalen Gemeindemitgliedern in Ost und West so interessant
für die Agenten der Staatssicherheit?
Die Antwort darauf gibt Joachim Gauck (65), der von 1990 bis 2000 in Berlin Bundesbeauftragter
für die Stasi-Unterlagen war.

Gaucks Analyse: „Die Kirche und ihre Mitarbeiter waren im kalten Krieg für die Stasi und osteuropäischen
Geheimdienste aus der Sowjetunion, Polen und Ungarn sehr interessant, da viele Oppositionelle
in der Kirche organisiert waren oder ihr sehr nahestanden.“

Im Ostberliner Ministerium für Staatssicherheit (MfS) gab es einen großen Behördenapparat,
die Hauptabteilung XX/4, die die Planung und Steuerung der „geheimdienstlichen Bearbeitung“
der Kirchen und Religionsgemeinschaften im SED-Staat leitete.

Und es gab offenbar viele Berichte zum Auswerten.

Der frühere Pfarrer Gauck: „Generell muß man sagen, daß es in der evangelischen und katholischen
Kirche in Ost und West inoffizielle Mitarbeiter der Stasi gab.“ Nach Ansicht von Experten wurden
223 Kirchenmitarbeiter – vom Hausmeister bis zum Priester – als „inoffizielle Mitarbeiter“
(IM) geführt.

Auch im „nichtsozialistischen“ Ausland“ gelang es der Stasi, Angehörige der Kirche als IM anzuwerben.
Sogar aus dem Vatikan gab es Informationen. Ratzingers Vorgänger, Papst Johannes Paul II.,
war jahrelang im Visier der DDR-Geheimdienste.

Seine offene Sympathie und Unterstützung der polnischen Arbeiterbewegung Solidarnosc störte
die SED-Machthaber.

In einer MfS-Aktennotiz von 1982 heißt es: „Es ist erforderlich, mit allen Mitteln die feindliche
Tätigkeit des Vatikans bloßzustellen und besonders das Ansehen des Papstes zu kompromittieren,
sein Verhalten ständig zu kritisieren.“

Die DDR hatte mindestens zwei Spione mit guten Informationen aus dem Vatikan – beide im Dienste
der katholischen Kirche. Unter dem Decknamen „Lichtblick“ und „Antonius“ lieferten sie wichtige
Erkenntnisse. Nach der Wende wollte die Kirche Details über diese Geheimberichte erfahren.
Joachim Gauck bestätigt:

„In den 90er Jahren kamen Vertreter des Vatikans in meine Behörde nach Berlin, da sie wissen
wollten, was die Staatssicherheit über Papst Johannes Paul II. und den Vatikan wußte. Schon
zum damaligen Zeitpunkt gab es in der Behörde Informationen, die für den Vatikan interessant
waren.“


bild.de



Wie die Sira-Datei funktioniert


Gründlich waren sie, die Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Jeder Einsatz
ihrer Spione im Ausland wurde registriert, erfaßt und abgespeichert.
Fast genauso gründlich vernichteten oder löschten sie während des Zusammenbruchs der DDR diese
vertraulichen Akten und Daten, so dachten jedenfalls die Stasi-Generäle.

Doch die Magnetbänder der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) über die DDR-Auslandsspionage mit
der Bezeichnung Sira (System, Information, Recherche der Aufklärung) wurden 1998 von Computertüftlern
der Gauck-Behörde lesbar gemacht.

Auf den Bändern fanden sich Informationen über die Einsätze der „Kundschafter“ der Auslandsspionage
der DDR in den Jahren 1969 bis 1989.

Inhalt: Wer wann, wen und was ausspioniert und abgeschöpft hat. Insgesamt handelt es sich um
rund 200 000 Datensätze. Problem: Die einzelnen Vorgänge entsprechen nur dem Inhaltsverzeichnis
eines Buches, dessen restlicher Text verschwunden ist.

Helmut Müller-Enbergs, HVA-Experte in der heutigen Birthler-Behörde: „Die Sira-Datei gibt dennoch
einen einzigartigen Einblick über jahrelange Spionageergebnisse eines Geheimdienstes.“ (uhu)



bild.de




Beim Katholikentag war die Stasi dabei

Joseph Ratzinger und der damalige Bischof von Mainz, Karl Lehmann, nahmen im Juli 1987 am Katholikentag
in Dresden teil.
Offiziell suchten die SED-Machthaber den Dialog mit den Kirchen, in Wirklichkeit wurden sie
bekämpft. Schon die Einreise der Delegation aus dem Westen war ein Fall für die Führungsebene
der Stasi. Generalleutnant Paul Kienberg, Leiter der auch für die Kirchen zuständigen Hauptabteilung
XX, gab Befehl, wie Ratzinger und seine Mitreisenden an der Grenze zu behandeln seien.

„Höchstwahrscheinlich wurde Joseph Ratzinger während seines Aufenthalts in der DDR von der
Stasi beobachtet und fotografiert“, so Jochen Staadt vom Forschungsverbund SED-Staat an der
Freien Universität Berlin.

Im Vorfeld des Katholikentreffens nahm die Stasi laut Akten auch Kontakt mit dem Generalsekretär
der Berliner Bischofskonferenz, Josef Michelfeit, auf.
Gruss Pegus


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