Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum

Eva S. · Administrator Beiträge: 6554

Hallo @ll,

im Moment befindet sich Lybien im Fokus der Medienaufmerksamkeit, dass es auch in Algerien, Bahrein, Palästina und Jemen Massendemonstrationen und Aufstände gibt, wird nur am Rande erwähnt und auch über Ägypten und Tunesien wird kaum mehr berichtet.

Meines Wissens ganz unterschlagen wurde in den Mainstream-Medien jedoch, dass es auch in den USA zu Massendemonstrationen gegen Sozialabbau und massive Beschneidung von Gewerkschaftsrechten gekommen ist.

Der Protest konzentriert sich im Moment im US-Bundesstaat Wisconsin. Der dortige Gouverneur brachte nicht "nur" ein rabiates Sozialabbauprogramm, genannt "Sparpaket", welches Arme noch mehr belastet und Reiche entlastet auf den Weg, sondern will auch die Rechte der Gewerkschaften soweit einschränken, dass diese praktisch handlungsunfähig sind.

So demonstrierten am vergangenen Samstag (19.2.) 80.000 Menschen allein in Madison, der Hauptstadt von Wisconsin. Seit dem halten die Proteste an und finden regen Zulauf. Inzwischen wird der Gouverneur von Wisconsin von vielen Demonstranten direkt mit dem gestürzten ägypt. Staatspräsidenten Mubarak gleichgesetzt.

Auch hier scheinen die Proteste auf andere US-Bundesstaaten überzugreifen. So setzte sich der Protest in Ohio fort und es wird befürchtet, dass er sich demnächst auch in weiteren US-Bundesstaaten ausbreiten wird.

Finde es gut, dass jetzt anscheinend auch die US-Amerikaner aufwachen und da so ziemlich alles von den USA früher oder später auch zu uns kommt, besteht wieder Hoffnung, dass auch die Deutschen endlich mal aus dem Tiefschlaf erwachen bzw. sich wieder mehr für politische Sachfragen und Entscheidungen interessieren, als ihre Energie für Personenkulte alà "zu Guttenberg" zu verschwenden.

Liebe Grüße,
Eva

Es ist unglaublich, dass nichts von dem, was man geschichtlich für überholt hielt, wirklich verschwunden ist. Alles ist da, bereit zur Wiederauferstehung. (Jean Boudrillard - Die Illusion des Endes)