Die Taverne zum weissen Turm

Wieland · Administrator Beiträge: 2149

Mürrisch stapft ein Orkkrieger in Leder und Kettenrüstung, Wolfsumhang und einem riesigem Sammelsurium an Waffen stapft trübsinnig durch die leeren Straßen Mesindus, der Hauptstadt des großen Tirdanischen Reiches. Hinter ihm lief ein kleinerer Vertreter seiner Art, ebenfalls schwer gerüstet und hielt den Kopf gesenkt, mit seinen Gedanken offenbar an einem weit entferneten Ort.
Viel war passiert in den letzten Umläufen und diese Ereignisse trugen nicht zu einer Erheiterung des größeren Orks auf. Langsam kamen wieder einige Erinnerungen in ihm hoch. Garraruk, der Gesandte des Sumpfdrachenklans an die Seite des heiligen Cantorianum Maximum war zusammen mit vielen anderen Helden des Ordens der Cantorianer einem hinterhältigen und feigen Mordanschlag zum Opfer gefallen. Der Cantorianum Maximum konnte nur durch seine übermenschlichen Fähigkeiten entkommen. Aber Senatoren, Cantorianer aller Kasten und eben auch Garraruk, Bruder des Kriegshäuptlings der Sumpfdrachen, war gefallen. Gerüchte verbreiteten sich in Tirda über den Tod des Meisters aller Cantorianer und den Tod aller Senatoren. Unruhe und Angst breitete sich unter der Bevölkerung aus, bis der Cantorianum Maximum sich wieder zeigte und den Gerüchten ein Ende setzte. Aber auch die Wahrheit über den Tod zweier Senatoren war schon erschütternd genug.
So befindet sich das Land Tirda in einer Phase der Neuausrichtung und noch ist nicht absehbar wohin das Land treiben wird.
Müde schüttelte der massige Orkkrieger den Kopf um die Gedanken zu vertreiben und Regenwasser tropfte aus dem schweren Fellumhang auf die nassen Pflastersteine.
"Ein heißer Met oder ´n ordentlicher Schnaps wäre jetzt genau das richtige, was?" sagte er in die Stille hinein. Hinter ihm erklang nur ein kurzes bestätigendes Grunzen.
"Ja, das waren noch Zeiten als hier noch Leben in dem alten Stammlokal des Ordens der Cantorianer war. Da konnte man ordentlich einen Saufen und sich auch mal vernünftig prügeln." dachte der Orkkrieger während er einer davonhuschenden Ratte hinterher starrte. Er folgte dem kleinen Tier mit seinem Blick und sah wie die Ratte in Richtung eines Hauses rannte. Plötzlich trat ein riesiger Stiefel zu und stampfte die Ratte in die Ritzen zwischen den Pflastesteinen. Der massige Ork erwachte wie aus einer Trance und nahm jetzt erst den riesigen Oger war, der dort an einer Hauswand lehnte.
"Keine Ratten erlaubt!" sagte der Oger mit einem schiefen Grinsen an den Orkkrieger gewandt. "Lust auf ein Bier? Dann biste hier richtig, Mann." Der Oger in Lederrüstung zeigte mit seinem dicken Daumen auf das Shild das über ihm leicht schaukelte.
"Ich kann nich lesen, was soll da stehen?" schnauzte der Orkkrieger während der zweite Ork sich neben ihn stellte.
"Da steht -Taverne zum brennenden Skaven-, wir haben heute erst wieder geöffnet. Is´´n neuer Wirt drin. Wie siehts aus? Wir ham gutes Bier und was zum mampfen gibts da drinnen auch." sagte der Oger während er mit verschränkten Armen immer noch an der Hauswand lehnte.
Mit einem bestätigendem Grunzen schoben sich die beiden Orkkrieger an dem grinsenden Oger vorbei in die Taverne. Drinnen suchten sie sich einen Tisch und mit dem ersten Bier hob sich auch die Stimmung der beiden.
Vielleicht ist doch nich´alles so schlimm wie es aussieht...

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Es gibt Wunder, die müssen im Dunkel geschehen