Hi,
so, hier kommt mein Bericht.
Gestern habe ich wie gesagt das Stück gesehen. Hier kommen meine Eindrücke:
Zunächst einmal zum Stück. Bei Hedda Gabler geht es nicht so sehr um einen Konflikt innerhalb einer Person, sondern um verschiedene Gegensätzlichkeiten, die in den unterschiedlichen Figuren verkörpert sind, vor allem Destruktives vs. Konstruktives, Altes vs. Neues, Mut vs. Feigheit etc. Die Spannung entsteht erst in dem Moment, in dem diese Welten aufeinander treffen. Was die Figuren angeht, so ist das Stück recht statisch, d.h. die Figuren entwickeln sich nicht weiter, sondern zeigen uns nur einen Teil ihrer Lebensphilosopie.
Hedda ist eine Frau, die man als egoistisch, manipulativ, gelangweilt, desktruktiv, feige, aber auch einnehmend charakterisieren kann. Es war sehr schön zu sehen, wie Isabelle Huppert all dies umsetzt. Sie verwendet sehr viel Körpersprache, um verschiedene Dinge auszudrücken. Ich fand, ihr Spiel hat sehr viel Nähe zum Tanz und das hat mir sehr gut gefallen. Insgesamt hat sie diese Rolle mit sehr viel Eleganz und Laszivität gespielt und das war einfach nur wunderschön zu sehen. Sie trug einen rot-schwarzen Rock, darüber ein schwarzes Jackett und hatte ihre langen braunen Haare offen. In anderen Worten: Sie sah noch schöner aus als Augustine nach ihrer Verwandlung ;-).
Eine Panne ist auch passiert. Sie zündete an einer Stelle Seiten eines Manuskripts an, um dieses in einen Behälter zu werfen, damit es dort verbrennen kann. Sie löschte aber versehentlich das Feuer und musste die Kerze nehmen, die auf der anderen Seite der Bühne war und dann das brennende Papier wieder zurück zur anderen Seite tragen. Ich dachte schon, noch einen Schritt weiter und die Sache kann wirklich gefährlich werden.
Alles in allem war es ein sehr lohnendes Erlebnis.
LG
Maria
PS: Ab heute läuft „I Love Huckabees“ an ;-).