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Situation Arbeitsplatz

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Ancipitia

Administrator

Beiträge: 366
Ort: Zentralschweiz


New PostErstellt: 07.02.06, 19:44  Betreff: Situation Arbeitsplatz  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

meine situation ist, dass ich seit fast zwei jahren krankgeschrieben bin, dazwischen lagen 5 monate arbeitszeit. aufgrund starker anfeindungen des vorgesetzten und der stellvertretung wurde ich in die tiefste krise hereinkatapultiert, aus der ich immer noch nicht herauskomme. aber ich kann darüber noch nicht berichten, es erzeugt zu viel spannung, verzweiflung und hoffnungslosigkeit. daher erst einmal so viel: ich überlege, wozu ich noch fähig bin. meinen bisherigen beruf werde ich nicht wieder ausüben können. es muss etwas sein, wo ich ganz für mich bin, also keinen kontakt mit menschen habe. bleibt also nicht ganz so viel. es sollte auch nichts sein, was eine vollkommen neue ausbildung notwendig macht, dafür kann ich mich viel zu wenig konzentrieren. das ist überhaupt mit das grösste problem: die unfähigkeit, mich zu konzentrieren. ich bin auch kaum in der lage, gespräche zu verfolgen, geschweige denn daran teilzuhaben.
bevor ich im dezember 2003 das erste mal in die klinik eingewiesen wurde, war für mich die arbeitszeit die einzige situation, in der ich mich vollkommen wohl fühlte. abgesehen von einigen kollegen, deren arbeitsweise mich gewaltig und mit der zeit immer mehr aufregten, sodass ich vieles für sie übernahm um zufrieden zu sein. aber in meiner arbeit bin ich ganz aufgegangen. als ich dann aus der klinik kam, wurde ich von anfang an von den vorgesetzten unter druck gesetzt aber als man merkte, dass ich die leistungsfähigkeit erbrachte, die sie von mir gewohnt waren, wurde ich wieder in den himmel gelobt.
aber ich habe da schon gemerkt, dass ich nicht mehr so tolerant den anderen gegenüber war. nicht, dass ich von anderen etwas verlange, was ich nicht auch in der lage bin, zu erfüllen oder zu bieten.
schlampereien, getratsche, gehässigkeiten, ungerechtigkeit...so etwas ging mir schon immer gegen den strich, nur hatte ich immer nach entschuldigungen für andere gesucht. ich könnte unendliche berichte liefern aber es regt mich zu sehr auf. im grossen und ganzen ist es so, dass ich die menschen nicht mehr ertragen und um mich haben kann.
morgen und übermogen besuche ich ein seminar, dass mir evtl. irgendwann ermöglichen wird, von zu hause aus zu arbeiten. es ist absolut notwendig, dass ich alleine arbeite, da ich mir die zeit einteilen kann und viele pausen einlegen muss aufgrund der konzentrationsstörungen. ich hoffe, dass ich irgendwann dann mal in der lage sein werde, wieder so leistungsfähig zu sein wie früher; denn für mich gibt es arbeitsmässig keine halben sachen.
ich hoffe, ich habe mich einigermassen verständlich ausdrücken können. es fällt mir schwer, meine gedanken zu ordnen, sie vernünftig zu übermitteln und das ganze auch noch schriftlich. nun war's das erst einmal von meiner seite, da ich schon wieder ganz groggy bin.
vg ancipitia



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Mufti

Mitglied

Beiträge: 4

New PostErstellt: 08.02.06, 11:58  Betreff: Re: Situation Arbeitsplatz  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo,

ich finde es sehr mutig, dass Du Dich über das Thema geäussert hast. Ich finde, dass darüber vielleicht auch mehr geschrieben werden müsste, da es uns doch irgendwie alle betrifft und es zum leben dazugehört.

Ich für meinen Teil muss morgen wieder zur Arbeit und das schmeckt mir ganz und gar nicht, denn im Gegensatz zu Dir, gehe ich überhaupt nicht in meinem Beruf auf und habe das Gefühl, dort nur meine Zeit zu verplempern. Alles, was ich dort tue, erscheint mir manchmal so sinnlos und wenn nichts zu tun ist, steht man lediglich seine Zeit ab.
Grade wenn ich einen schlechten Tag und das Gefühl habe, mein Kopf würde in Watte stecken, fällt es mir besonders schwer, den Tag rumzukriegen. Der Druck, dass man funkionieren muss, ist manchmal nicht zum aushalten.
Ich wünschte, ich hätte die Kraft, mir etwas anderes zu suchen, aber ich trau mir überhaupt nichts zu und glaube manchmal, ich kann gar nichts.

Vielleicht hat irgendjemand einen Tipp für mich, wie man sich selber wieder motivieren kann, denn mittlerweile kann mich nicht mal mehr die Tatsache schocken, dass ich vielleicht irgendwann entlassen werde....das zieht alles irgendwie total an mir vorbei.

Lg an alle

Mufti

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Ancipitia

Administrator

Beiträge: 366
Ort: Zentralschweiz


New PostErstellt: 11.02.06, 17:57  Betreff: Re: Situation Arbeitsplatz  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

hallo mufti,
ich kann deine situation gut nachvollziehen. es ist schwer, gerade wenn man sich kaum aufraffen kann etwas zu tun, sich auch noch anderweitig zu orientieren. zuerst einmal bin ich überzeugt wenn du professionelle hilfe erhälst, dass du alleine durch das gefühl unterstützt zu werden, dich nicht mehr ganz so hilflos fühlst. es ist sicherlich ein unterschied, ob der therapeut einen unterstützt und deine problematik annimmt, oder aber wie sich die mitmenschen im umfeld verhalten. gerade psychische erkrankungen werden doch belächelt, das ist jedenfalls meine erfahrung. die arbeitssituation ist ein ganz schwieriges thema, schliesslich hängt die existenz und eine gewisse lebensqualität davon ab. der soziale abstieg kann ganz schnell erfolgen und dieser immense druck macht einem die situation auch nicht gerade einfacher. ich hoffe, es ist verständlich was ich damit ausdrücken möchte. mir fällt es oft schwer, die richtigen worte zu finden.
vielleicht versuchst du mal, eine art liste zu erstellen, welche umstände für dich erforderlich sein müssten, damit du in der lage wärst einen beruf auf dauer auszuführen in dem du auch zufrieden bist, und in wie weit du dich in deiner situation anpassen, welche tätigkeiten im allgemeinen du erledigen kannst, usw. ich weiss nicht, wie es in deutschland ist, aber ich denke es ist auch sehr schwierig, eine umschulung machen zu können, deren kosten übernommen werden und damit meine ich auch die laufenden kosten während einer längeren arbeitsunfähigkeit. wahrscheinlich hängt auch viel vom therapeuten ab, in wie weit er dich unterstützt. wenn du einen therapeuten hast, würde ich das thema arbeit schon mit als erstes ansprechen, da es doch sehr belastend ist. er kann dir auch bestimmt sagen, an welche stellen du dich wenden kannst, damit du dich nicht damit belasten musst. wie z.b. behördengänge.
ich werde versuchen, sobald wie möglich via internet adressen für anlaufstellen herauszufinden und sie dann hier ins forum stellen. ich wünsche dir für die nächste zeit alles gute und energie, denn es wird bestimmt kein leichter weg. damit möchte ich dich nicht zusätzlich noch entmutigen, vielmehr möchte ich damit ausdrücken, dass du gerade deswegen hilfe suchen und annehmen musst, war aber auch nicht gerade einfach ist.
vg ancipitia



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Ancipitia

Administrator

Beiträge: 366
Ort: Zentralschweiz


New PostErstellt: 11.02.06, 18:09  Betreff: Re: Situation Arbeitsplatz  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

erst einmal habe ich das hier gefunden, ich werde später mal nach anlaufstellen suchen:

 § 3

Anspruch auf Entgeltfortzahlung (EntgFG) im Krankheitsfall

(1) Wird ein Arbeitnehmer durch Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit an seiner Arbeitsleistung verhindert, ohne daß ihn ein Verschulden trifft, so hat er Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall durch den Arbeitgeber für die Zeit der Arbeitsunfähigkeit bis zur Dauer von sechs Wochen. Wird der Arbeitnehmer infolge derselben Krankheit erneut arbeitsunfähig, so verliert er wegen der erneuten Arbeitsunfähigkeit den Anspruch nach Satz 1 für einen weiteren Zeitraum von höchstens sechs Wochen nicht, wenn

1.

er vor der erneuten Arbeitsunfähigkeit mindestens sechs Monate nicht infolge derselben Krankheit arbeitsunfähig war oder

2.

seit Beginn der ersten Arbeitsunfähigkeit infolge derselben Krankheit eine Frist von zwölf Monaten abgelaufen ist.

(2) Als unverschuldete Arbeitsunfähigkeit im Sinne des Absatzes 1 gilt auch eine Arbeitsverhinderung, die infolge einer nicht rechtswidrigen Sterilisation oder eines nicht rechtswidrigen Abbruchs der Schwangerschaft eintritt. Dasselbe gilt für einen Abbruch der Schwangerschaft, wenn die Schwangerschaft innerhalb von zwölf Wochen nach der Empfängnis durch einen Arzt abgebrochen wird, die schwangere Frau den Abbruch verlangt und dem Arzt durch eine Bescheinigung nachgewiesen hat, daß sie sich mindestens drei Tage vor dem Eingriff von einer anerkannten Beratungsstelle hat beraten lassen.

(3) Der Anspruch nach Absatz 1 entsteht nach vierwöchiger ununterbrochener Dauer des Arbeitsverhältnisses.

Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ist eine Leistung der sozialen Krankenversicherung mit dem Zweck,
den durch die Arbeitsunfähigkeit ausfallenden Lohn zu ersetzen.
Der Versicherte erhält 70% des Regellohns;
das entgangene regelmäßige Nettoarbeitsentgelt darf jedoch nicht überschritten werden.
Die Leistungsdauer ist bei Arbeitsunfähigkeit wegen derselben
Krankheit auf 78 Wochen innerhalb von 3 Jahren von Beginn der
Arbeitsunfähigkeit an beschränkt.
Tritt während dieser Zeit eine weitere Krankheit hinzu, wird die Leistungsdauer nicht verlängert.
Bei Fortzahlung des Arbeitsentgelts, Beziehung von anderen
Leistungen, wie Arbeitslosengeld, Übergangsgeld u. a. ruht das Krankengeld.

vg ancipitia




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