Info-Forum Dominikanische Republik, Kuba und Haiti
Fragen, Diskussionen und Hintergrundberichte zu den 3 Laendern
Ausländische Investoren, Geschäftsleute, Auswanderer und Touristen, die sich für die Dominikanische Republik, Kuba oder Haiti interessieren, sind eingeladen, als Mitglieder in diesem Forum Fragen zu den erwaehnten Ländern an den sachkundigen Moderator zu stellen. Haiti ist erst seit kurzem als Land in dieses Forum aufgenommen worden. Fragen zu sämtlichen Themen koennen von Mitgliedern gestellt werden, sofern sie die drei Länder betreffen. Hauptziel dieses Forums ist jedoch ein Austausch von Gedanken und Meinungen zu den genannten Themen zwischen den Teilnehmern/innen. Im Forum erscheinen auch Hintergrundberichte zur Dominikanischen Republik, Kuba und Haiti. Zur Teilnahme an den Diskussionen und zur Einsicht in die Hintergrundberichte ist eine Mitgliedschaft im Forum nicht notwendig. Vorab sollten sich jedoch die Teilnehmer/innen unbedingt im einleitenden Beitrag des Moderators genau über Sinn und Zweck sowie die Spielregeln dieses Forums informieren.
 
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Perle des Antilles
Mitglied

Beiträge: 3


New PostErstellt: 25.01.04, 16:05     Betreff: Reisen nach Haiti ! Antwort mit Zitat  

Bravo the Hits 2013
Bonjour Gast 33 !

Sicher kann man auf dem Landweg von der Dominikanischen Republik aus nach Haiti reisen. Daneben gibt es auch tägliche Flüge von SDQ nach Port au Prince. Dominikaner/innen brauchen dazu ein Visum, die Staatsangehörigen der EU und Schweizer jedoch nicht. Allerdings ist eine solche Reise im Moment wenig ratsam. Die politische Lage in Haiti ist gegenwärtig sehr gespannt und unsicher. Es kommt praktisch täglich in der Hauptstadt und auch andern kleineren Städten (vorallem in Gonaives) zu Demonstrationen gegen den Präsidenten des Landes, dessen Rücktritt verlangt wird. Es wird ihm Misswirtschaft und Korruption vorgeworfen. Dabei kommt es oft zu Gewaltanwendung mit Verletzten und Toten. Auch hat sich in den letzten Jahren die Verbrechensrate erhöht und die Polizei ist nicht effizient, zahlenmässig ungenügend und schlecht ausgerüstet. Ideale Voraussetzungen für die Ausbreitung des Verbrechens. Als Ausländer ist man in Haiti unter den gegenwärtigen Umständen nicht unbedingt sicher und ich würde deshalb im Augenblick von einer Reise dorthin (auch wenn nur für kurze Zeit) abraten.
Es gibt normalerweise tägliche Busverbindungen von Santo Domingo aus nach Port au Prince, sowohl in Kleinbussen, die frühmorgens vor der haitianischen Botschaft in Sto Dgo abfahren, wie auch komfortablen Reisebussen der Gesellschaften Caribe Tours und Terra Bus (Reisedauer ca. 6-7 Stunden inkl. Grenzformalitäten in Jimani) Ob diese Verbindungen allerdings jetzt weiter bestehen und die Busse immer noch täglich verkehren, ist mir nicht bekannt. Dies lässt sich aber direkt bei den genannten Busgesellschaften in Erfahrung bringen. Es ist auch möglich, via Dajabón vom Norden der Dominikanischen Republik aus nach Haiti einzureisen. Allerdings bestehen meines Wissens keine durchgehenden Busverbindungen. Die nächste grössere Stadt nach der Grenze ist Cap Haitien, von wo aus man in einer Tagestour die berühmte Zitadelle und das durch ein Erdbeben zerstörte Schloss Sans Souci des Kaisers Henri Christophe in der Nähe von Milot besuchen kann.
Es ist sicher ein Erlebnis und eine interessante Erfahrung, einmal ein paar Tage in Haiti zu verbringen. Es handelt sich um ein sehr armes Land (nach international anerkannten Statistiken das ärmste der westlichen Hemisphäre) mit einer ganz andern, weitgehend durch afrikanische Einflüsse bestimmten Kultur. Ganz anders als in der Dominikanischen Republik. Die Bevölkerung ist im allgemeinen sehr freundlich und Ausländern gegenüber sehr aufgeschlossen. Die gebildeteren Haitianer sprechen alle Französisch, einige auch Englisch und Spanisch. Der überwiegende Grossteil der Bevölkerung jedoch nur die Landessprache Créole, die für einen Ausländer, obwohl sie viele französische Worte enthält, unverständlich ist.
Es gibt in Port au Prince sehr gute und teure Hotels, vorallem in Pétionville, welches erhöht über der eigentlichen Stadt von Port au Prince liegt. Dort wohnen die wohlhabenden Haiitaner und auch nachts herrscht auf den Strassen relative Sicherheit. Aber auch im Unterteil der Stadt gibt es gute Hotels wie das Holyday Inn oder das durch einen Roman von Graham Greene berühmt gewordene Hotel Oloffson im Kolonialstil. Natürlich gibt es auch einige billigere Hotels im Stadtzentrum, in denen man sich als Ausländer, wenn man seine Ansprüche ein wenig senkt, durchaus auch kurzfristig aufhalten kann. In Pétionville gibt es auch einige sehr gute Restaurants (mit französischer und internationaler Küche), ebenfalls in der Unterstadt, von denen aber einige geschlossen sein dürften. Der Tourismus war in den letzten Jahren in Haiti kaum von Bedeutung und ist praktisch inexistent. Dies ist eine Folge der politischen Probleme und vermutlich auch der weiten Verbreitung der Immunschwächekrankheit AIDS. Als Haiti noch von der Duvalier Dynastie beherrscht wurde, blühte der Tourismus und stellte die Haupteinnahmequelle des Landes dar. Die touristische Infrastruktur besteht zwar noch, ist aber immer mehr am Verfallen, da keine Nachfrage herrscht.
Es ist zu hoffen, dass diese Einnahmequelle des Landes eines Tages wieder aktiviert werden kann, denn Haiti ist sicher ein interessantes Land mit einer sehr freundlichen Bevölkerung.

Ich hoffe damit, einige der Fragen beantwortet zu haben.

Grüsse
Perle des Antilles

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