Ein Gedanke
Ein Gedanke von mir, mit dem ich mich besonders nach dem Lesen von „In der Sache J. Robert Oppenheimer“ beschäftigt habe.
IST DIE FREIHEIT ES WERT???!!!
Ich habe das Gefühl, dass die Freiheit in unserer Gesellschaft und in der Moralvorstellung der einzelnen Menschen als das wichtigste überhaupt angesehen wird. In Filmen, besonders in Amerikanischen, wird die Freiheit sehr hoch geschrieben. Schon seid der Kindheit wird jedem eingepredigt, wie wichtig es ist „frei zu sein“, dieses wird jedem als das Höchste in der Wertvorstellung anerzogen, die Demokratie wird hoch gelobt. Das Beispiel aus Amerika, wo die Demokratie schon mehr als „fast“ ein Heiligtum ist breitet sich mehr und mehr über die Welt aus.
Und nun, bevor man diese Frage durchdenkt, muss man für sich selbst einige Sachen klar werden. Die erste ist: Lebe ich oder existiere ich nur? Wenn dieser ganze Text Irrsinn ist, wenn ich ohne diesen Text zu Ende gelesen zu haben bereits die sichere Antwort weis, und diese in Richtung „Natürlich!“ geht oder wenn es mein Hauptziel ist, einen guten Schulabschluss zu bekommen, 40 Jahre lang einen gut bezahlten Job zu haben und dann „glücklich“ in Rente zu gehen, führe ich zumindest aus der Sicht eines „lebenden“ Menschen eine mehr oder weniger jämmerliche Existenz.
Bin ich mit der Welt zufrieden, in der ich lebe? Wenn ja, dann sollte ich vielleicht mal um mich herum gucken und bei ein paar Sachen meiner Wahl, die für mich vielleicht seit der Kindheit selbstverständlich sind mich fragen: „Ist es richtig so wie es ist? Und warum ist gut „gut“ und böse „böse“?“
Und wenn man da drüber nachgedacht hat, wenn man vielleicht zum Entschluss gekommen ist, es ist gar nicht alles so Perfekt, wie es zu sein scheint, erst dann kann man weiterdenken. Erst dann hat man überhaupt die Möglich zu verstehen, was Leben eigentlich bedeutet, denn das Wahre, das richtige Leben ist mittlerweile schon so weit Versteckt hinter der „Existenz“, dass man es nicht zu sehen vermag, ohne den Vorhang etwas hochzuheben. Die „Existenz“ ist wie ein Computerspiel, man setzt dich dran. Weil man zuviel Zeit hat. Keine Lust empfindet, etwas zu tun (auch als „Kein bock“ bezeichnet). Weil es schlicht und einfach einfacher ist, Stundenlang vor einem Computerspiel zu sitzen, und eigentlich nichts (!) zu tun. Und nach ein paar Stunden erhebt man sich von diesem Spiel, hat in dieser Zeit nichts geleistet, nichts vollbracht, nicht gelebt, einem dröhnt der Kopf und man klagt über Rückenschmerzen. Doch am nächsten Tag setzt man sich wieder an dieses Spiel, und man spielt noch besessener, noch mehr und am Tag darauf wieder mehr und wieder mehr usw. usw. usw. Genauso ist die „Existenz“ auch. Je mehr man in ihr ist, je mehr man sich drauf Konzentriert sich dem Rest anzupassen, je öfter man nach 20 Jahren zu der einen und der selben langweiligen Arbeitsstelle kommt, an der man im Grunde die letzten 20 Jahre alles dran gesetzt hat, um noch mehr zu „Existieren“, „Existiert“ man eigentlich nur ein kleines Stück mehr. Sie zieht einen mehr und mehr in sich rein. Und wenn man sich mal über alles Stellt und auf diese „Existenz“ blickt, ohne in ihr zu sein, denn wenn man in ihr ist, sieht man nur, dass man sie fortsetzen muss, so gut man kann, wenn man dieses tut, erst dann sieht man, wie sich Leben von Existenz unterscheidet. Aber Vorsicht! Blick nicht zu weit, Mensch, denn wenn du das tust, schockiert dich vielleicht zu sehr, was du in deinen letzen 5, 10, 20 oder 50 Jahren warst und jetzt noch bist!
Nachdem ich mich nun etwas weit vom Thema entfernt habe, das Fortsetzen des Denkens, jedoch nur sinnvoll, wenn man den Unterschied verstanden hat.
Öfters haben mir Menschen argumentiert: „Die Freiheit fordert es! Dies wäre keine Demokratie! Es ist natürlich traurig, aber jeder ist nun mal frei zu Entscheiden!“
Und nun, ohne Beispiele für „es“ zu nennen, ohne drüber nachzudenken, was „es“ ist, nur nach dem Gefühl, doch auch mit dem Gedanken, dem Wissen, dass alles nicht so sein muss, wie man es schon immer und von überall gesagt bekommen hat, ist die Freiheit das Wichtigste was ein Mensch hat, ist sie das wichtigste für jeden Menschen? Gibt vielleicht auch Dinge, wo die Freiheit mal hinten stehen gelassen werden muss? Kann man in einer Situation einem Menschen seine Freiheit nehmen, um es im besser ergehen zu lassen? Kann es vielleicht eine Situation geben, in der solches Vorgehen bei einem Geistlich gesunden und „reifen“ Menschen gerechtfertigt ist, ohne gleich mit „Jeder kann tun und lassen was er will“ zu argumentieren?
Und nun ein kurzer Abstecher zur Demokratie, und bitte ohne sofort „Es ist demokratisch, menschenrechtlich oder jeder muss entscheiden“ zu argumentieren, wenn man sich die Gesellschaft als ein Heer Scharfe vorstellt, kann man sie selbst entscheiden lassen, was sie tun wollen, und nicht vergessen, auch wenn ein Mensch intelligent ist, viele Menschen unterscheiden sich von Scharfen nicht viel in dieser Disziplin?! …
Alexej V.
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