Forum zum Informationsaustausch ES-Betroffener

Dr. Paulus · Erstellt: 04.01.04, 14:26 Betreff: Unsinn!

Zitat: Klaus

I c h h a b e s e i t m e h r e r e n T a g e n k e i n e E x t r s y s t o l e n m e h r !!!!!

... 70 % Prozent der Bevölkerung hat nämlich diese Chlamydien, ohne es zu ahnen, da diese Bakterien fast keine Beschwerden machen!
Ein Antikörpertest (Serumuntersuchung) ergab ->hoch positiv!
Es handelt sich aber nur um diese PNEUMONIE ...

... So, nun bekam ich ein Antibiotika "Erythromycin (2 x 1000 mg/Tag), und nun kommt es: die ES waren schon nach 1 -2 Tagen Einnahme v ö l l i g weg! ...

Sehr geehrter "Klaus2",

Sie haben leider bei Ihrer Darstellung nicht berücksichtigt, daß Ihre Extrasystolen auch von jedem anderen entzündlichen Prozeß herrühren können. Durch die Einnahme von Erythromycin töten Sie diesbezüglich grundsätzlich alle Herde ab, die in Ihrem Körper sind. Die Auslösung von Extrasystolen durch Chlamydien, die am oder im Reizleitungssystem sitzen, halte ich für unwahrscheinlich bis nicht ernst zu nehmen. Beschäftigen Sie sich doch bitte mit der Anatomie und forschen Sie selber nach, ob sich dort Erreger "festsetzen" können.

Richtig ist, daß Ihr Körper grundsätzlich durch jeden Infektion anfälliger für Extrasystolen wird, weil Ihr Kreislauf mehr arbeiten muß. Dadurch haben Sie dann meistens in Ruhephasen dieses Phänomen.

Aber der Ursprung der Extrasystolen sind elektrische Impulse. Mehr nicht. Der Erzeuger dieser Impulse (Sinusknoten) kann natürlich krank sein. Wir alle haben schon von Herzmuskelentzündungen gehört, die das Gewebe dauerhaft schädigen und durch Narbenbildung für einen verkehrten "Stromkreislauf" sorgen.

Ihr Arzt kommt natürlich - wenn er nicht gerade ein "harter Knochen" ist - irgendwann Ihren Bitten um die Durchführung dieser Laboruntersuchungen nach. Und wenn dabei die Chlamydien erhöht sind, dann ist das für Ihre Extrasystolen ungefähr so interessant, als wenn in China ein Sack Reis umkippt. Natürlich m u s s er dann mit Antiobiotika behandeln, um dem Körper ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Wenn Ihr Körper ausschließlich mit den Chlamydien beschäftigt war, kann quasi sofort eine Linderung der Extrasystolen eintreten, wenn diese vorher mit der körperlich Mehrarbeit zur Bekämpfung der Chlamydien zusammenhängend mehr aufgetreten sind.

Den Grund für Ihre Extrasystolen haben Sie damit aber nicht beseitigt. Sobald Ihr Körper wieder eine neue Belastung findet (Infektion, Stress, usw.), werden auch die Extrasystolen wieder auftreten.

Das ist übrigens völlig normal und keineswegs ein Anlass zur Besorgnis.

Und genau darum geht es hier: Sie alle machen sich Sorgen über ein Thema, welches keinen Anlass zu Sorgen bietet. Extrasystolen sind bis zu einer bestimmten Menge völlig harmlos. Die harmlose Menge ist abhängig von vielen anderen Faktoren, aber Sie alle sind ja völlig kardiologisch durchuntesucht.

Sie sollten aber das Gesundheitssystem mit solchen vorgeschlagegen Laboranalysen verschonen. Gehen Sie doch einfach gleich zum Arzt, lassen Sie sich das genannte Antibiotika verschreiben, nehmen Sie es 3-4 Wochen und sehen Sie, ob die Extraystolen noch da sind. Dazu brauchen Sie keine Laboruntersuchung.

Was machen Sie, wenn Sie nach Abschluss der Antibiotikauntersuchung wieder eine Berührung mit Chlamydien haben? Ihr natürlich Abwehrsystem ist dann dank der Antibitotika nachhaltig gestört, so das Sie dann die neuerlichen Chlamydien nur noch mit höheren Dosen beherrschen können, bis dann irgendwann eine Resistenz eintritt.

Vorher hat sich Ihr perfektes Abwehrsystem um die Chlamydien gekümmert, aber eben mit dem Preis, daß durch diese Mehrarbeit des Organismus Ihre Anfälligkeit für Extrasystolen in einem Mehr an an diesen Erscheinungen manifestiert wurde. Na und?

Treiben Sie Sport! Rauchen Sie nicht! Ernähren Sie sich gesund! Erfreuen Sie sich mit einem gesundem Geist am Leben! Lassen Sie sich durch die kleinen Spielereien Ihres Herzens nicht stören, die übrigens durch Ausdauertrainung sehr gut reduziert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Paulus