Forum zum Informationsaustausch ES-Betroffener
Extrasystolen-Information


Ein herzliches Willkommen im Forum rund um Extrasystolen und andere Herzrhythmusstörungen.

Hier findet ihr Informationen, Tipps oder auch einfach ein offenes Ohr bezüglich der uns alle betreffenden und belastenden Symptome des Herzstolperns und/oder Herzrasens.

Chris Lenz gründete dieses Forum am 12. August 2002, da ihm, als ebenfalls Betroffener, eine solche Anlaufstelle als sinnvoll und hilfreich erschien.

Mittlerweile teilen viele Mitglieder diese Meinung und jede noch so kleine Frage oder Sorge findet in diesem Forum ihren Platz und kann hier, auch im Chat, besprochen werden.

Als Administratoren ist dieses Forum Chris Lenz, Kathleen Rymon und Nadine Krüper sehr ans Herz gewachsen und wir bemühen uns, Euch mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Da wir aber eben auch nur Betroffene sind und keinerlei medizinische Ausbildung besitzen, dürfen wir hier keine Gesundheitsdiagnostik oder -beratung betreiben.

Jeder Beitrag ist vom jeweiligen Verfasser selbst zu verantworten. Ebenfalls sollte IMMER ein Arzt zu Rate gezogen werden, was die veränderte Einnahme von Medikamenten sowie die genaue Diagnostik Eurer Herzrhythmusstörungen betrifft. Jegliche weiteren gesundheitlichen Maßnahmen sollten ebenfalls mit diesem abgesprochen sein. Alles andere wäre nicht zu verantworten, da sehr schwerwiegende Nebenwirkungen und lebensbedrohliche Risiken auftreten können.

Nun wünschen wir Euch viel Kraft und Mut beim Kampf gegen Eure Herzrhythmusstörungen und hoffen, Euch hier ein klein wenig weiterhelfen zu können.
 
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Plötzlich spürbare ES

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Chrissy
Gast
New PostErstellt: 25.04.04, 17:55  Betreff: Plötzlich spürbare ES  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Obwohl ich schon seit Jahren mit meinem Herzen immer wieder Probleme habe, ich habe AV-Reentry-Tachykardien, die ab und an Herzraseanfälle auslösen, ein oder zwei Ärzte behaupten auch, dass es ein WPW sei, bin ich ansonsten, außer einem Linksschenkelblock für den aber nie die Ursache gefunden wurde, organisch am Herzen gesund.

Habe vor drei Jahren mehrfach alle notwendigen Untersuchungen, die das bestätigten gemacht. Da dieser Linksschenkelblock das EKG relativ schwer ablesbar macht, denn SVES erscheinen dort dann immer wie VES, wurde ich mehrfach untersucht. Aber anscheinend organisch soweit alles klar. Hauptsächlich SVES und daher auch SV-Tachykardien. Da unglücklicherweise damals eine Kardiologin einmal unvorsichtigerweis das Wort plötzlicher Herztod in den Mund genommen hat, wurde meine damals schon vorhandende Angst-und Panikstörung so akut und herzbezogen, dass ich keinen endgültigen Berufsabschluss machen konnte und ohne Angst das Haus nicht mehr verlassen konnte und auch mit Angst so Einiges nicht mehr tun konnte. Ich bekam auch ohne dass mein Herz rast immer stärkere Panikattacken. Ebenso trieb die Angst den Blutdruck in ungeahnte Höhen. Bei Ärzten, zu denen ich Zutrauen hatte, war hingegen weitgehend alles normal. Daher fasste ich voriges Jahr zusammen mit meinem Arzt den Entschluss, mich, wenn ich jedesmal beim Kardiologen vor Angst kollabiere, weil ich mich so hineinsteigere, es bei einem EKG pro Jahr zu belassen und mich ansonsten für gesund zu betrachten, was ich ja auch eigentlich bin. Auch mein Internist sah darin eine gangbare Lösung.
Ich nahm weiter eine niedrige Betadosis ein, machte weiter Psychotherapie und alles wurde allmählich besser. Ich begann mich wieder mehr zu bewegen, auch wenn ich am Anfang, weil ich so verkrampft war, ständig Angst vor einem Herzinfarkt hatte, ich konnte wieder verreisen, das Herzrasen wurde weniger und das Leben wieder lebenswert.
Auch einen ungelernten Teilzeitjob konnte ich wieder annehmen.
Doch letzte Woche kam der Zusammenbruch. Zwar hatte ich auch in den LZ-EKGs zahlreiche ES gehabt, bis 4000 in 24 Stunden, die ich aber nicht gemerkt hatte und auch die Ärzte nicht zur Sorge veranlassten. Und plötzlich merkte ich ein Stolpern im Herzen, das nicht dauernd vorhanden war und nur alle paar Stunden ein paar Schläge wiederkam. Es fühlt sich so an, als mache das Herz eine kurze Pause und dann geht es mit einem Hüpfer wieder weiter und es gluckert so komisch. Ich fühle mich dann so ein wenig wie auf der Achterbahn. Das machte mir schon ziemlich Angst und einmal fühlte ich danach relativ lange keinen Puls mehr, so bildete ich es mir ein und bekam Todesangst. Ich fühlte meine Arme auf einmal nicht mehr und fing an zu Zittern. Mein Bruskorb tat weh und ich konnte kaum mehr atmen.
Ich habe es gerade noch bis zum Mittwochsnotdienst geschafft.
Dort wurde ich gründlich mit EKG untersucht. Ergebnis zahlreiche ES, die auch von dem dortigen Arzt nach mehrmaligem Gucken als harmlos, weil der Linksschenkel sie etwas anders darstellte, verstanden wurden, hoher Blutdruck, die besonderen Hüpfer traten während der einstündigen Beobachtung wieder auf. Danach meinte der Arzt, ich könne wieder nachhause gehen, eine kardiologische Abklärung sei jetzt nicht unbedingt nötig, lediglich, wenn es nachts schlimmer würde, sollte ich mich ins krankenhaus begeben, um mich an einen Monitor hängen zu lassen, da er auch kein Hellsehr sei und nicht so toll ausgerüstet, aber momentan sei alles harmlos. Es handle sich um ein hyperkinetisches Herzsyndrom, sprich herzneurose. Zum Abschied drückte er mir eine Valium in die Hand, die ich zuhause nehmen sollte, damit ich von dem Horrortrip, der schon fast 24 Stunden dauerte wieder runterkäme.
Das machte ich auch und die fühlbaren ES verschwanden wie durch ein Wunder, was von meinem Hausarzt als Beleg gewertet wurde, dass es psychisch sei. Und selbst wenn es organische Ursachen hätte oder sich gar eine VES unter die SVES mischen würde, sei das harmlos, das hätten Viele. Ich sei ja vor drei Jahren genau untersucht worden und noch eine junge Frau, mein EKG gebe keinen Anlass zur Sorge. Ich solle es vergessen.
Und das kann ich eben nicht. Seither kann ich das Haus wieder kaum mehr verlassen, habe TAg und nacht Todesangst und Angst davor, dass eswieder stolpert. Alles ist noch schlimmer als früher. Bin total verzweifelt. Wer kann mir mut machen?
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Frisko
Gast
New PostErstellt: 25.04.04, 19:37  Betreff: Re: Plötzlich spürbare ES  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo liebe Chrissy,
was du schreibst, hört sich genau nach meinem Leiden an. Diese ES bestimmen mein Leben, mal mehr mal weniger.
Trotzdem treibe ich täglich Sport, denn dabei keine ES. Ist doch komisch, oder? Wenn ich zur Ruhe komme stolperts wie verrückt und ich leide unter extremen Panikattacken. Doch muß ich mein Leben meistern. Ich lebe mit meiner Tochter allein und arbeite Halbtags. Ich bin 33. Ich denke auch nur bei den ES an plötzlichen Herztod usw...
Verreisen tun wir auch aber dann ist es durch die Ablenkung ein wenig besser. Es leiden sehr viele Menschen unter diesen Beschwerden.
Was soll ich dir raten? Gute Ratschläge höre ich auch von allen Seiten, nur man selbst ist doch allein mit diesen ES und der Angst.
Einfach etwas schönes machen, dich ablenken.
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Cathleen
Administrator

Beiträge: 258
Ort: Kassel


New PostErstellt: 25.04.04, 19:58  Betreff: Re: Plötzlich spürbare ES  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Liebe Chrissy,

erst einmal ein herzliches Willkommen.

Deinen Bericht musste ich jetzt erst ein paar mal lesen, und ehrlich, es fällt mir schwer dazu etwas zu sagen.

Gegen die Angst wirst Du nur allein ankommen, nur bitte lerne zu kämpfen. Vielen von uns ist das schwer gefallen, mir selber auch, aber es gibt so viele Dinge, für die es sich lohnt zu leben und seine Ängste zu besiegen. Vergrab Dich nicht im Haus, sterben werden wir alle früher oder später, wenn man jeden tag darüber nachdenkt, dann nimmt man sich selber jede Chance im Leben glücklich zu sein. Ich sage mir immer, wenn es mal soweit sein sollte, egal, ob heute, morgen oder in vielen Jahren, dann möchte ich wenigstens sagen können, dass ich die meiste Zeit glücklich verbracht habe und das geht nicht, wenn man jeden Tag in Angst lebt. Es ist schwer, verdammt schwer, aber eine andere Lösung gibt es nicht. Rede mit Deinen Ärzten, mit Freunden, nutze jede Gelegenheit, Dich aus diesem Tief herauszuziehen! Hier wirst Du immer ein offenes Ohr finden, aber Du musst auch selber kämpfen.

Du brauchst jemanden zum Mut machen? Nun genau das hast Du hier sicher gefunden, schau Dir die Beiträge derjenigen an, die hier posten, viele waren mal genauso verzweifelt, ich oftmals auch, aber es gibt immer einen Weg. Versuch alles, was Dir helfen könnte, erlebe die schönen Dinge des Lebens, genieße sie jeden Tag aufs neue, freue dich an allen Tagen, an denen es Dir gut geht. Es kommen auch wieder bessere Zeiten, Du musst nur fest daran glauben!

Ganz liebe Grüße an Dich

Kathleen

"Selbstvertrauen gewinnt man dadurch, dass man genau das tut, wovor man Angst hat, und auf diese Weise eine Reihe von erfolgreichen Erfahrungen sammelt."

Autor: Dale Carnegie (1888-1955),
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Naddie
Administrator

Beiträge: 280


New PostErstellt: 25.04.04, 20:09  Betreff: Re: Plötzlich spürbare ES  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Liebe Chrissy,

ja, Du scheinst tatsächlich ziemlich am Boden zu sein, wegen der ES. Weißt Du, auch ich habe ES, aber VES! Trotz dieser Diagnose sagen die Ärzte: "Grünes Licht". Auch ich habe alle nur möglichen Untersuchungen über mich ergehen lassen (alle EKGs, Echos, Herzkathederuntersuchung unnd sogar eine EPU) und der Befund war und ist der gleiche. Keine auslösbaren gefährlichen Herzrhythmusstörungen! Natürlich dauerte es auch bei mir sehr, sehr lange bis ich zu einem Arzt überhaupt Vertrauen fasste. Mittlerweile habe ich seit gut einem Jahr eine wunderbare Hausärztin.

Die ES habe ich nun seit mehr als drei Jahren. Alles was bei der EPU herrauskam war, das ich einen Dualen AV-Knoten habe, der diese HRS aber angeblich nicht auslöse. Du siehst, auch ich steigerte mich immer weiter in die Panik rein und fiel vor einigen Monaten dann auch noch in eine tiefe Depression. Ich zweifelte an allem was mich ausmachte: in meinen Augen war ich keine gute Mutter, keine begehrenswerte Ehefrau, keine perfekte Hausfrau, viel zu dick, etc., etc..

Auch ich schrieb mir alle meine Sorgen hier im Forum von der Seele. Und siehe da: wunderbare Menschen fingen mich auf, allein dadurch, dass sie einfach verstanden ohne dass ich groß erklären musste.

Ich fasste den Entschluss mir meine Lebensqualität zurückzuerkämpfen!
Ich fing wieder an alleine vor die Tür zu gehen, wenn mein Mann beruflich unterwegs war mit meinem kleinen Sohn über Nacht alleine Zuhause zu bleiben. Ich machte Sport und achte nun seit einigen Tagen ebenfalls sehr stark auf meine Ernährung und siehe da: ich habe in nur vier Tagen zweieinhalb Kilo verloren! Ich habe angefangen zu walken und bin mächtig stolz darauf!

Klar habe auch ich noch ES und zwar auch hin und wieder ganz heftig, klar bekomme auch ich noch tierische Panik und Todesangst, aber, und das ist mein Sieg, ich lasse mich nicht mehr so herunterziehen wie damals.

Gerade in den letzten Wochen wird mir klar, wie wertvoll unser Leben ist. Wir machen es nicht sicherer indem wir ständig darüber nachdenken, was uns alles passieren kann, das habe ich mittlerweile verstanden oder bin ich zumindest meistens gewillt das zu tun!

Vertraue Deinen Ärzten, Chrissy. Gleich mehrere können sich nicht irren und werden wohl auch den Teufel tun, einen jungen Menschen einfach wieder so vor die Tür zu setzen, der an einer gefährlichen Herzgeschichte leidet.

Wir alle hier verstehen Deine Verzweifelung, waren wir doch alle schon einmal in so einer Situation und werden es wohl auch hin und wieder mal wieder sein! Spreche Dich aus bei uns, wenn auch nur virtuell, Du wirst sehen, so verstanden zu sein gibt neuen Mut und die Kraft gegen diese scheiß Dinger anzukämpfen.

Noch ein kleiner Tipp von mir: mir hat mal ein Kardiologe empfolen, das ich in den Bauch pressen soll, sobald ES bzw. HRS auftreten, also so wie bei Presswehen! Vielleicht hilft es Dir ja ein wenig!!!

Also, ich bin gespannt wieder von Dir zu hören. Bis dahin wünsche ich Dir viel, viel Kraft und alles Gute!

Nadine***
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Chrissy
Gast
New PostErstellt: 25.04.04, 21:29  Betreff: Re: Plötzlich spürbare ES  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Ach ihr seid ja soo lieb. Naddie, eine EPU oder einen Katheder habe ich nie gewagt, da hat mich immer kurz vorher der Mut verlassen, so sehr, dass die Ärzte dann gemeint haben, sie können zwar nicht hundertprozentig sagen, ob ich das eine oder das andere habe, aber soweit sind sie sich sicher, also damals 2001, dass es nichts Gefährliches sei und dass ich die EPU oder die Kathederablation nicht unbedingt bräuchte. Könnte ich ja immer noch machen, wenn ich mehr Mut hätte oder die Sache schlimmer würde.
Und dann habe ich halt Therapie gemacht, tiefenpsychologische und dann analytische, mittlerweile das vierte Jahr seit Ende 2000 und mich langsam wieder ein wenig berappelt und gesehen, dass ich diese Herzraseanfälle durch das Trinken eines Glases Wasser unter Kontrolle bekommen kann und nicht jedesmal der Notarzt kommen muss, da sind sie nach und nach weniger geworden, bis ich zuletzt noch drei im Jahr hatte und auch mein Kreislauf war nicht mehr so labil.
Und ich habe mir immer mehr getraut und wenn ich nicht gerade an mein Herz gedacht habe, ist auch alles gut gegangen, sobald ich aber gedacht habe, das könnte meinem Herz schaden, war Essig.
Besonders wie gesagt bei den Untersuchungen beim Arzt. Einmal bin ich sogar schon bei 25 Watt vom Rad gestiegen beim EKG, weil ich solche Angstzustände bekommen hatte, die sich auf das Herz ausgewirkt haben und der Arzt konnte auch den Linksschenkel nicht richtig in den EKG-Änderungen deuten und hat mich sofort ins nächste Krankenhaus eingewiesen. Danach bin ich nur noch zum Hausarzt, EKG machen, habe meine Betas genommen und ab und zu mit einem alten Internisten, zu dem ich großes Vertrauen habe, der Leiter einer inneren Station eines kleinen Krankenhauses auf dem Land ist, gesprochen. Er hat mir immer mut gemacht. Und so ging es immer wieder aufwärts.
Aber jetzt dieses mit dem Stolpern, das macht mich fertig. WAs ist, wenn es wiederkommt und ich irgendwo alleine bin, ganz gleich ob zuhause oder in der Stadt, wenn ich umfalle. Klar, weiß ich, dass das ziemlich sicher nicht der Fall sein wird, aber trotzdem. Ich wollte dieses jahr nach fünf jahren wieder ans Meer fahren, aber das traue ich mich jetzt wieder nicht. Dieser Angst kann man nicht weglaufen, denn sein Herz trägt man ja immer bei sich. Wollte vor diesem Vorfall schon fast die Betas langsam reduzieren, denn ich hatte inzwischen schon einen sehr niedrigen Blutdruck und fast kein Herzrasen mehr. Und jetzt traue ich mich gerade nachts nicht einmal mehr richtig schlafen zu gehen, weil ich solche Angst habe. Und dabei weiß ich ja rational, dass das Quatsch ist, da ich ja nicht so krank bin.
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Cathleen
Administrator

Beiträge: 258
Ort: Kassel


New PostErstellt: 26.04.04, 10:02  Betreff: Re: Plötzlich spürbare ES  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: Chrissy
    Ich wollte dieses jahr nach fünf jahren wieder ans Meer fahren, aber das traue ich mich jetzt wieder nicht. Dieser Angst kann man nicht weglaufen, denn sein Herz trägt man ja immer bei sich. Wollte vor diesem Vorfall schon fast die Betas langsam reduzieren, denn ich hatte inzwischen schon einen sehr niedrigen Blutdruck und fast kein Herzrasen mehr. Und jetzt traue ich mich gerade nachts nicht einmal mehr richtig schlafen zu gehen, weil ich solche Angst habe. Und dabei weiß ich ja rational, dass das Quatsch ist, da ich ja nicht so krank bin.
Liebe Chrissy, siehst Du, immerhin weisst Du doch, das Du nicht so krank bist!

Los, trau dich einfach, fahr ans Meer und genieße Dein Leben.
Ich war im Januar trotz ES ganz allein an der Nordsee, einsam in einem Ferienhaus. Ich musste für mich ganz allein die Verantwortung übernehmen, wenn ich mich da so hineingesteigert hätte in meine Ängste, wäre das sicher kein schöner Urlaub geworden. Ich hatte auch dort einen Horrorabend, da gings mir richtig mies, aber dann bin ich halt zum Krankenhaus gefahren. Dort war zwar alles weg und ich bin nicht rein, aber ich hab halt gemerkt, dass ich auch allein zurechtkomme, ohne ständig jemanden um mich haben zu müssen. Der größte Fehler ist, sich im eigenen Heim zu verkriechen! Und dort musst Du Dir im Notfall selbst helfen. Aber glaub mir, in solchen Situationen entwickelst Du Stärke, von der Du vorher gar nichts ahntest. Lerne zu akzeptieren, dass Dir nichts passieren wird und selbst wenn, jeden Tag kann Dir was passieren, beim Autofahren usw... überall, willst Du deshalb alle Dinge nicht mehr tun? Natürlich ist eine Geschichte in Verbindung mit dem Herz immer etwas anderes, aber es wird auch noch viele Jahre weiterschlagen, es ist Dir doch bestätigt worden, dass Dir nichts passiert. Vertraue den vielen Ärzten!

Und nun nimm den Kampf gegen Deine Angst auf, ansonsten verlierst Du immer mehr Lebensqualität!

Lieben Gruss und eine schöne Woche!

Kathleen

"Selbstvertrauen gewinnt man dadurch, dass man genau das tut, wovor man Angst hat, und auf diese Weise eine Reihe von erfolgreichen Erfahrungen sammelt."

Autor: Dale Carnegie (1888-1955),
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Nomi
Mitglied

Beiträge: 84


New PostErstellt: 26.04.04, 12:34  Betreff: Re: Plötzlich spürbare ES  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Crissy, wie wir uns doch alle ähnlich sind deinen leidensweg könnte ich glatt als den meinen ausgeben, daher weis ich auch das du es schaffen wirst obwohl immer wieder Rückschläge kommen werden. Ich war vor kurzem zur Gallen Op und wie du dir sicher Denken kannst im Krankenhaus hatte ich keine einzige ES. Als ich am Samstag Einkaufen war überfielen mich diese Dinger auf dem Parkplatz und was mache ich in meiner Dussligkeit Denke natürlich sofort an einen Herzinfarkt und all den Mist und überlege noch das ich hier nicht zusammenbrechen kann weil hier viele Pfützen sind. Als die Attacke vorbei war bin ich mit einen breiten Grinzen in den Laden weil mir klar wurde wer einen Infarkt hat, macht sich keine Gedanken ob dort Pfützen sind Und ich war unheimlich stolz auf mich das ich nicht geflüchtet bin wie ich es sonst immer mache wenn ES auftreten. Leider hat es mich wieder etwas runtergezogen, weil ich jetzt echt lange keine ES mehr hatte. Aber wir kämpfen weiter. Wenn du meine ersten Einträge liest dann wirst du sehen das ich vor lauter Panik das Haus auch nicht mehr verlassen habe und jetzt gehe ich wieder zu meinen Konzerten und habe Spaß auch wenns Hüpft
Gruß Nomi

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Chrissy
Gast
New PostErstellt: 26.04.04, 13:55  Betreff: Re: Plötzlich spürbare ES  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Boah, ich bewundere euch, wie ihr damit umgehen könnt. Klar, ist mir vom Kopf her schon Vieles klar, aber wenn es dann wieder holpert oder rast, dann bekomm ich Angst und auch dann, wenn ich mal wieder etwas übers Herz im Fernsehen sehe oder im Netz lese oder, wenn ich mal wieder einen neuen Arzt aufsuche und ihn um Rat frage und der zuerst ein bedenkliches Gesicht macht, das sich erst nach ein oder zwei EKGs wieder aufhellt. Deshalb gehe ich ja normalerweise nicht mehr zum Kardiologen, weil ich da immer noch mehr Angst bekam wegen der Technik und den vielen möglichen Krankheiten, die mir da zu Ohren gekommen sind. Ich war da während der Untersuchungen immer so fertig, dass überhaupt keine gescheiten Ergebnisse mehr rauskamen und der Kardiologe nur noch Mitleid oder Unverständnis mit mir hatte, die ich am ganzen Körper zitterte und auch das EKG verzitterte, ne rote Birne wegen dem Angstblutdruck hatte und Extras ohne Ende, das Ganze noch mit einem Linksschenkel garniert. War die reinste Tortour. Hört sich jetzt wohl blöd an, denn man geht ja zum Arzt, um Hilfe zu bekommen, aber ich habe mich immer so hilflos und verlassen gefühlt und im Hinterkopf den Gedanken gehabt, dass sie vielleicht doch etwas gaaaanz Schlimmes finden könnten....
Macht ihr eigentlich Therapie wegen eurer Ängste. Ich gehe seit vier Jahren in Analyse. Dabei wendet die Thera auch verhaltens-und gesprächstherapeutische Elemente an. Aber es bringt mir überhaupt nichts im Ernstfall. Wenn es mir gut geht, bekomme ich viele Einblicke in mich selbst und habe eine Ansprechpartnerin, aber, wenn die Herzangst überhand nimmt, dann ist alles zu spät. Heute bin ich wieder von der Arbeit früher heim, weil ich es vor Angst nicht mehr gepackt habe.
Denke das erste Mal in meinem Leben ernsthaft daran, mich stationär in eine psychosomatische oder psychiatrische Klinik aufnehmen zu lassen, obwoh das aus familiären Gründen wohl schwierig werden würde. Aber ich bin sowas von fertig. Und allzu oft Valium schlucken das möchte ich auch nicht, weils abhängig macht.
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stinger201
Mitglied

Beiträge: 21
Ort: Salzburg/Österreich


New PostErstellt: 26.04.04, 22:13  Betreff:  Re: Plötzlich spürbare ES  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Ihr Lieben!

Ich weiß nicht ob meine Erfahrung hier hilfreich sein kann, aber ich werd sie euch mal erzählen, vielleicht kann sie irgendjemanden motivieren.

Also ich hab ja die ES schon seit 7 Jahren und ich habe eigentlich 6 Jahre davon ohne größere Probleme gelebt. Auch wenn sie mich manchmal sehr störten.

Aber seit letzten Jahr wurden sie immer schlimmer und ich war drauf und dran die gleichen Angstzustände zu entwickeln, wie ihr sie beschreibt. Eine Zeitlang habe ich mich wirklich gefürchtet das Haus zu verlassen, ausgenommen war nur die Arbeit, da konnte ich ohne Probleme hingehen (weil wir sind wie eine kleine Familie... und ich hab sehr nette Kollegen). Trotzdem zog ich mich in allen anderen Bereichen immer mehr zurück.

Aber irgendwann kam die Erkenntnis, ob denn das mein weiteres Leben sein solle und ich war sehr depremiert. Und das verschlimmerte die Sache nur noch mehr.

Vor etwa 2 Monaten habe ich meinen letzten Mut zusammen genommen und mich meinen Ängsten gestellt. Es war ein harter Weg zurück ins normale Leben und ich bin immer noch dran ihn zu gehen, aber ich sehe schon ein Licht am Ende.

Natürlich habe immer noch ES und sie jagen mir immer wieder Angst ein, aber ich gestehe mir das ein und seitdem lebe ich ganz gut. Die ES werden ich nicht umbringen, sie wollen mich nur ärgern und zur Panik verleiten, aber nicht mehr mit mir. Diesen Kreislauf der Angst spiele ich nicht mehr mit.

Das Leben hat auch schöne Seiten und diese zu geniesen, sollte unser Ziel sein.

Die meisten denken jetzt sicher: "Was redet der Kerl da, der hat doch keine Ahnung".... Er hat, wer es nicht glaubt der suche meinen ersten (fürchterlich langen) Bericht, da schütte ich mein Herz aus (immerhin vor hunderten von Leuten, wenn auch anonym) und das war der erste richtige Schritt zur Selbstheilung.

Glaubt euren Ärzten, die wissen normalerweise schon was sie tun und wenn er sagt die ES sind harmlos, dann sind sie auch harmlos. Denn wenn nicht, dann würde er sich mit dieser Aussage strafbar machen.

Ich wünsche euch die Kraft und auch den Mut zur Selbsterkenntnis (er steckt immer noch in jedem, wenn auch manchmal ganz klein). Ihr findet einen Weg raus, aus der dunklen Schlucht der Angst, ganz sicher!

Und Chrissy, du bist schon auf den richtigen Weg. In vielen deiner Sätze sind Ansätze zu lesen, aber du mußt die Kraft finden diesen Weg weiter zu gehen und auch Rückschläge einzustecken. Geh weiter, immer der Nase nach, du schaffst es!

Liebe Grüße
Sebastian

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Nomi
Mitglied

Beiträge: 84


New PostErstellt: 28.04.04, 12:46  Betreff: Re: Plötzlich spürbare ES  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Sebastian, ich ziehe immer vor Leuten den Hut die so mit ihren ES umgehen wie du, Spitze.
Gruß Nomi

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stinger201
Mitglied

Beiträge: 21
Ort: Salzburg/Österreich


New PostErstellt: 29.04.04, 20:51  Betreff: Re: Plötzlich spürbare ES  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Nomi!

Das kanns du aber auch, glaub mir. Du musst es nur wollen!

LG
Sebastian

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