Forum zum Informationsaustausch ES-Betroffener
Extrasystolen-Information


Ein herzliches Willkommen im Forum rund um Extrasystolen und andere Herzrhythmusstörungen.

Hier findet ihr Informationen, Tipps oder auch einfach ein offenes Ohr bezüglich der uns alle betreffenden und belastenden Symptome des Herzstolperns und/oder Herzrasens.

Chris Lenz gründete dieses Forum am 12. August 2002, da ihm, als ebenfalls Betroffener, eine solche Anlaufstelle als sinnvoll und hilfreich erschien.

Mittlerweile teilen viele Mitglieder diese Meinung und jede noch so kleine Frage oder Sorge findet in diesem Forum ihren Platz und kann hier, auch im Chat, besprochen werden.

Als Administratoren ist dieses Forum Chris Lenz, Kathleen Rymon und Nadine Krüper sehr ans Herz gewachsen und wir bemühen uns, Euch mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Da wir aber eben auch nur Betroffene sind und keinerlei medizinische Ausbildung besitzen, dürfen wir hier keine Gesundheitsdiagnostik oder -beratung betreiben.

Jeder Beitrag ist vom jeweiligen Verfasser selbst zu verantworten. Ebenfalls sollte IMMER ein Arzt zu Rate gezogen werden, was die veränderte Einnahme von Medikamenten sowie die genaue Diagnostik Eurer Herzrhythmusstörungen betrifft. Jegliche weiteren gesundheitlichen Maßnahmen sollten ebenfalls mit diesem abgesprochen sein. Alles andere wäre nicht zu verantworten, da sehr schwerwiegende Nebenwirkungen und lebensbedrohliche Risiken auftreten können.

Nun wünschen wir Euch viel Kraft und Mut beim Kampf gegen Eure Herzrhythmusstörungen und hoffen, Euch hier ein klein wenig weiterhelfen zu können.
 
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lang_leben
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Beiträge: 1

New PostErstellt: 18.12.05, 22:50     Betreff: Untersuchungsergebnisse beim Kardiologen, bitte um Hilfe beim Interpretieren Antwort mit Zitat  

Hallo,
ich weiss nicht ob ich in diesem Forum richtig bin, aber ich versuchs mal.

Ich bin 41, 169 gross und 71 kg schwer, Nichtraucher, kein Alkohol, wenig Sport.

Wegen Herzstolpern, Schmerzen und Angstzuständen hab ich mich gründlich untersuchen lassen, und stehe nun mit einer Diagnose etwas hilflos da. Im folgenden nun die Diagnose mit der Bitte um Erklärung für Normalsterbliche:

Diagnosen:
arterielle Hypertonie mit beginnenden Hochdruck-Folgeschäden, noch kein Vollbild einer hypertensiven Herzkrankheit
geringe Mitral- und Aortenklappeninsuffizienzen, hämodynamisch nicht wirksam
wechselnde ST-Streckensenkung unter Belastung, ausgeprägte Perfusionsstörung, ausgedehnte subendokardiale Funktionsstörung des li. - ventrikulären Myokards im Sinne einer koronaren Mikroangiopathie bzw. Widerstanderhöhung in der koronaren Mikrozirkulation
bronchiale Hyperreagibilität
mildes Asthma bronchiale
aber normale kardiopulmonale Belastbarkeit

Klinischer Befund:
Grösse 1,69m, Gewicht 71 kg, MBI 24,83 kg/m^2, Taillenumfang 82 cm, Körperoberfläche 1,82 m^2, RR re. 140/90, li. 135/90 mmHg. Guter Allgemeinzustand. Reine Herztöne ohne Zusatzgeräusche. Lunge regelrecht. Keine Geräusche über den Carotiden. Keine peripheren Ödeme.

Ruhe-EKG:
Sinusrythmus, 76/min. Steiltyp. Präterminal negativer T in III. Nicht signifikantes Q in II, III, aVF. Unauffällige Brustwandableitungen. Im Rythmusstreifen durchgehender Sinusrythmus, 78/min.

Farbdopplerechokardiographie:
Der linke Ventrikel ist normal gross, normale globale und regionale Pumpfunktion. links-ventrikuläre Hypertonie, dabei aber keine Relaxationsstörung. Ektasie der Aortenwurzel, aber keine Aortenklappeninsuffizienz. Geringe Mitralklappeninsuffizienz, dabei keine Vergrösserung des linken Vorhofs, keine pulmonale Hypertonie. Kein Perikarderguss.

Langzeit-EKG:
Sinusrythmus, Frequenzen zwischen 43 und 154/min, im Mittel 72/min.
5193 SVES, 19 VES, keine komplexen Arrhytmien. Keine signifikanten Pausen. Bei der Angabe von Aussetzern sehen wir im Langzeit-EKG eine Phase mit gehäuften VES als Begemini.

Blutdruckmessung:
innerhalb 7 Tagen Maximalwerte 154/99, Minimalwerte 120/106 mmHg.

Ergospirometrie:
Belastet bis 200 Watt, Abbruch wegen Ermüdung. HF von 72 auf 169/min, 95% der Ziel-HF. RR von 150/90 auf 230/110 mmHg. Keine ischämietypischen ST-Veränderungen. Anaerobe Schwelle bei einer HF von 130/min, erreicht bei 100 Watt. Maximale Sauerstoffaufnahme mit 39,7 ml/min/kg bei 112% des Erwarteten. Normale Atem-Äquivalente. Minimale Zunahme des kapillären PO2 von 64,0 auf 68,5 mmHg unter Belastung.

Lungenfunktionsanalyse:
Normaler Atemwegswiderstand. Lungen gering überbläht. FVC mit 4.1 l bei 96 %, FEV1 mit 3,7 l bei 106%des Erwarteten. Normale expiratorische Flüsse. Normale Diffusionskapazität. Sättigung 99%.

Dynamische Stressechokardiographie:
Maximal 250 W, HF 92 bis 166/min (93%), RR 130/90 bis 190/100 mmHg. Ermüdung. Keine kardiopulmonalen Symptome. ST-Senkungen in l, aVL, V4-6 bei max. Belastung. In Ruhe Hypokinese der apikalen Vorderwand. mit normaler Kontraktion unter Belastung. Schallbarkeit gut.

Schilddrüsensonogramm:
Normale Grösse, unauffälliges Echomuster

Beurteilung:
Ausschluss einer akuten Myokardischämie. Die li. -ventrikuläre Pumpfunktion ist regelrecht. Wir sehen zwar nach Echokriterien eine li.-ventrikuläre Hypertonie, die Verdachtsdiagnose einer hypertensiven Herzkrankheit bestätigt sich aber in der Magnetresonanztomographie des Herzens nicht. Die festgestellten Klappeninsuffizienzen sind unbedeutend, insbesondere kommt es auch nicht zu einer pulmonalen Hypertonie. Die kardiopulmonale Belastbarkeit insgesamt ist hochnormal, unter Belastung keine obstrukive Ventilationsstörung, keine ischämietypischen ST-Veränderungen. Wegen der geklagten Symptome haben wir die nicht-invasive Ischämiediagnostik noch erweitert um eine Stressechokardiographie, diesmal bei 250 Watt auch signifikante ST-Streckensenkungen, in Ruhe Hypokinese der apikalen Vorderwand mit Normalisierung und unter Zunahme der Kontraktion unter Belastung. Diesen Befund haben wir magnetrezonanztomographisch weiter abgeklärt, dabei keine Narbenbildung im li.-ventrikulären Myokard gesehen, wohl aber eine ausgedehnte subendokardiale Perfussionsstörung, die unter Vasodilatator-Stress aber nicht zunahm. Der stressechokardiographische Befund und der MRT-Befund sprechen gegen eine koronare Makroangiopathie sind aber vereinbar mit einer koronaren Mikroangiopathie als small vessel disease bei artieller Hypertonie bzw. als Erhöhung des Widerstandes in der koronaren Mikrozirkulation, zum Beispiel bei Stress oder wiederum bei erhöhten Blutdruckwerten.


Ich hoffe dies ist keine Zumutung, aber ich erhoffe mir ein bisschen Hilfe von Menschen, die diesen Text verstehen.

Vielen Dank im Voraus

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