Forum zum Informationsaustausch ES-Betroffener

hanni · Mitglied Beiträge: 1

Hallo zusammen
Toll, dass ich dieses Forum gefunden hab. Also meine Geschichte. Ich bin 52 Jahre alt und hatte schon als Kind immer Herzprobleme, Tachykardien und Angst. All die Jahre wurde ich beruhigt, es seien die Nerven. Mit 22 Jahren kamen dann die ersten ES dazu. Viele Arztbesuche, Beruhigungsmittel. Diagnose veg. Dystonie. Nach der 1. Schwangerschaft Panikattacken, Herzrasen, ES. Man schickte mich zum Ultraschall. Mitralklappenprolaps lautete die Diagnose. Mit Betablocker wurden die Tachykardien besser. Die ES blieben. Meine Leidensgeschichte nahm ihren Lauf. Mal war es besser, mal katastophal. Ich hatte jede Menge EKG, 24h-EKG und Kontrollen hinter mir. Ein anderer Kardiologe fand, ich hätte keinen Mitralklappenprolaps. Durch die Wechseljahre verschlimmerten sich wieder alle Beschwerden und ich beschloss nochmals Abklärungen zu tätigen und mich nicht einfach abspeisen zu lassen mit veg. Beschwerden. Ich wechselte zu einem anderen Kardiologen. Und siehe da. Nach einem Langzeit-EKG mit Videorecorder, wo ich selber drücken kann erscheint eine AV-Konten reentry Tachykardie. Sie war zwar nur ganz kurz drauf.aber das bestätigte meine Beschwerden seit meiner Kindheit, den das ist angeboren. Man wechselt mir den Betablocker und legte mir nahe, eine Ablation zu machen.
Schweren Herzen entschied ich mich dazu in der Hoffnung, dass der 52jährige Spuk ein Ende habe. Bei der Herzkatheteruntersuchung konnte man die Diagnose bestätigen, aber die Rhytmusstörung konnte trotz starker Stimulation nicht ausgelöst werden. Nun bin ich so klug wie zuvor und meine Beschwerden, ES Tachykardie Angst,Panik gehen weiter. Mein Kardiologe macht mir zwar Mut zeigt mir viele Behandlungsmöglichkeiten. Akupunktur, progressive Muskelrelaxation. kein Alkohol, Nikotin. kein Stress. Auch Hypnose soll ich ausprobieren. Sein Ziel, ich soll alles wieder machen können, ohne Einschränkung. Bin im Moment auch in Psychologischer Behandlung wegen der Angst. Wenns ganz schlimm wird, darf ich auch mal ein Temesta Expidet nehmen. Ich lernte, wie ich die reentry Tachykardie selber unterbrechen kann mit Husten, kaltes Wasser trinken, Augapfel massieren. Ich werde daran nicht sterben, kann aber zu jeder Zeit ein Notfall werden, wenn ichs allein nicht hinkriege. Die ES muss ich einfach ignorieren.....Es gebe aber schon noch weitere med. Behandlung, wenn ich nicht mehr zurecht komme. Ich habe aber zum Glück auch immer wieder Zeiten, wo ich fast keine Beschwerden habe. Das ist dann wie Weihnachten und Ostern zusammen. Also, geben wir nicht auf. Bleiben wir dran.

Hermine · Mitglied Beiträge: 15 Ort: Ruhrgebiet

Hallo hanni,

irgendwie kann ich mich mit Dir identifizieren

Das ES ansich nichts gefährliches sind, wissen wir alle und trotzdem sind sie manchmal extrem anstrengend und beängstigend.

Ich hoffe, dass es Dir bald besser gehen wird.

Lieben Gruß
Hermine

liliane · Mitglied Beiträge: 4

Hallo Hanni
Du schreibst mir aus der Seele. Ich bin jetzt gerade 50 geworden und bei mir fing alles mit 19 an. Herzrasen in der Nacht, dann habe ich mich wohl darauf fixiert und so entstand eine Vorangst. So hatte ich jahrelang nachts Herzrasen und natürlich Panikattacken. Mit so ca. 22 (genau wie bei dir) spürte ich die ersten ES. Ging sofort zum Notfallarzt. Alles ok hiess es da, sind ja nur ES. Ok ich war im Moment beruhigt aber sie kamen immer wieder. Mit ca. 24 Jahren hatte ich die nächtlichen Panikattacken im Griff und auch an die vereinzelten ES hatte ich mich mehr oder weniger gewöhnt. Dann mit 30 hatte ich Stress mit meinem Freund und da fing das Herzrasen in der Nacht wieder an. Es folgten bessere und schlechtere Jahre. Doch in diesem Jahr im März hatte ich plötzlich in einem überfüllten Zug ganz viele ES nacheinander. Dieser Anfall dauerte ca. 2 Stunden (ich hatte natürlich Panik und glaube, dass ES dadurch verstärkt auftreten). Seither, ich weiss nicht ob ich mich darauf fixiert habe, jedenfalls habe ich viel mehr, ja eigentlich fast täglich mehrere ES. Sie spüren sich verschieden an. Mal ganz "hart", dann wieder nur ein Gurren in der Brust und manchmal sind die Aussetzer sehr lange. Schrecklich... Natürlich habe ich auch div EKG's gemacht aber erst kürzlich wurde eine ES gesichtet. Ventriikulärsystole , sei harmlos. Tja aber ich gewöhne mich NIE daran. Das Herzrasen in der Nacht ist viel besser geworden - ich bin ja jetzt mit meinen ES beschäftigt. Manchmal weiss ich nicht ob es vom Unterbewusstsein kommt oder eben doch nicht. Jedenfalls wenn ich nervös bin treten sie vermehrt auf,aber manchmal kommen sie auch aus heiterm Himmel. Ja du hast Recht mit den Wechseljahren, daran hab ich gar nicht gedacht, aber könnte schon sein ich stecke nämlich auch drin. Also ich weiss GENAU wie du dich fühlst, niemand der das nicht erlebt hat weiss wie es ist.... Liebe Grüsse Liliane