Das bittere Ende einer Spanferkelei
Am letzten Sonnabend war ich zum Spanferkel
verspeisen in den "Weißen Schwan" eingeladen.
Ich überlegte lange ob ich es wagen sollte dort
mit Yoda aufzuschlagen. Ich brachte es nicht übers
Herz zu verzichten und machte mich mit dem Yoda
auf den Weg nach Lübeck. Mit dem Fahrrad natürlich.
Nicht weit hinter der Stadtgrenze von Bad Schwartau
war unser Ziel. Wir kamen gegen 17.00 Uhr an und
es dauerte nur kurze Zeit bis ich am Thresen und Yoda
auf dem Sims unterhalb des Thresen platziert waren.
Vor allem Yoda galt die ungeteilte Aufmerksamkeit.
In seiner netten Art begrüßte er alle Anwesenden und
machte es sich dann in der Thresenecke unter einer
Bank bequem. Da fühlte er sich sichtlich wohl und jene
die über ihm saßen auch. Erst als es daran ging die
Spanferkelei zu verputzen brachte ich ihn vor die Tür.
Eine kurze Bellerei folgte, dann war Ruhe.
Ich war überrascht über diese urige Kneipe mit ihren
netten Gästen und sagte es auch so der Chefin die
sichtlich erfreut war. Sie meinte, dass oft ein Anruf
genüge um Leute von zu Hause abzuholen, auch wenn
sie weiter weg wohnen sollten.
Die Dunkelheit brach sich gerade seinen Bann als wir uns
auf den Heimweg machten. Bis dahin war alles bestens
verlaufen. An der ersten Ampelkreuzung aber kam gerade
ein Ehepaar mit Hund des Wegs und ich hatte Mühe den
Yoda in den Griff zu bekommen. Ohne Schaden genommen
zu haben ging es dann weiter. Ich benutzte eine Abkürzung,
denn es war inzwischen völlige Dunkelheit hereingebrochen.
Am Moorwischpark geschah es dann. Es ging Berg ab, weshalb
ich vorsichtshalber vom Fahrrad gestiegen bin. Auf einmal war
es mit der Ruhe vorbei. Yoda hatte unterhalb eines Abhangs
Rehe gesichtet, die ich auch deutlich sehen konnte. Mir gelang
es noch ihn ein Stück zu ziehen, bis mir dann durch einen Ruck
fast der Arm ausgerissen wurde und Yoda im Dunkel der Nacht
entschwand. Ich stürzte an der Stelle natürlich hinter her, konnte
aber nur noch einen weißen Fleck wahrnehmen. Er hatte ein rasante
Geschwindigkeit drauf. Die etwa sieben Meter bin ich wieder hoch,
ihn immer wieder ziemlich laut rufend. Kein Yoda reagierte darauf.
Ich machte mich auf den Weg den wir gekommen waren und das bis
fast zur Hauptstraße. Inzwischen glaubte ich nicht mehr daran ihn
noch einmal wieder zu sehen. Ich hoffte nur, dass er nicht auf die
Straße lief und überfahren wurde. Dass mein Zustand nicht gerade
der Beste war sollte nachzuvollziehen sein. Als ich auf dem Rückweg
war glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. Yoda kam mir das
Schwänzchen freudig wedelnd, entgegen. Ich war da noch um einiges
von der Stelle entfernt an der er in die Tiefe stürzte. Allerdings waren
Halsband und Leine nicht mehr vorhanden. Wie sollte ich ihn nun ohne
Gefahr bis nach Hause bringen war die Frage für mich, denn eine halbe
Stunde Wegs waren es zu Fuß bestimmt noch. Zum Glück hatte ich einen
Stoffbeutel mit der längere Trageschlaufen hatte. Die band ich ihn um
den Hals. Es klappte dann recht gut bis kurz vor der Haustür. Ein paar
Aufgänge zuvor wollte gerade jemand mit seinem Boxer Gassi gehen.
Ich konnte den Yoda nun wieder nicht festhalten. Er raste zur Tür und
bellte richtig aggressiv. Es passierte allerdings nichts ernsthaftes. Ich
stand natürlich ein zweites Mal unter Schock und dachte echt daran ihn
wieder abzugeben. So schnell möchte ich aber nicht aufgeben.
Heute ging es noch einmal zu Fuß und das bei Tageslicht an jene Stelle.
Yoda erkannte sie wohl gleich wieder, denn er schaute sehr interessiert in die Tiefe.