Aus dem "alten" EbbesAsyl kopierte ich heute unser Diskussionsthema "Lügen"
und stelle es zum weiterdenken und -posten hier ein:

Von: Insu 

Meine "Lieben",
heute möcht' ich gerne mal wieder eine neue Diskussion anregen,
- und zwar über das LÜGEN.
 
Was meint IHR?? :
 
Muss und soll man immer die reine Wahrheit sagen?
Wann ja?  Wem warum? Oder manchmal lieber nicht?
 
Kann man Lügen verzeihen?
Wann?  Wem?  Warum?

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Nachricht 2 von Insu 

"Alle Menschen lügen...
...wer das Gegenteil behauptet, lügt."
 
(Uuupps,
aber ICH lüg' doch ned!
In meinen Augen ist das ein Paradoxon
*g*,
ist aber nicht gelogen,
- oder doch gelogen?
Iiich lüg'  ned.
Oder jetzt doch?
Ohweia,
wie geht das weiter
-denk-denk...
Insu)

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Nachricht 3 von Pegasus

kleine notlügen,wenn es um nichts Existenzielles geht,halte ich für berechtigt.
 
"Lügen haben kurze Beine" sollte man sich immer vor Augen halten,
wenn es um bedeutende Angelegenheiten handelt.
Meist ziehen Lügen einen ganzen Berg von Unannehmlichkeiten nach sich.
 
Belogen zu werden ist immer verletzend,aus welchen Gründen es auch geschieht.
Die Gründe für Lügen mögen vielfältig sein und resultieren meist aus der eigenen Unsicherheit
oder Feigheit des Lügners heraus.
Man sollte genau prüfen ob man mit einer Lüge leben kann.
Der Mensch hat so viele Facetten und jeder der ehrlich ist wird zugeben müssen,
dass auch er in eine solche Situation kommen kann,falls er nicht authentisch und in seiner Mitte ist.
Trotzdem sollte man auch verzeihen können,denn wir haben alle unsere Schwächen.
Der vollkommene Mensch ist ein Fantasieprodukt und nicht unbedingt erstrebenswert,
erst Schwächen und Fehler ergeben ein Profil
und wer liebt schon etwas aalglattes.

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Nachricht 4 von Karonia 

Ich finde Lügen zum Kotzen, vor allem,
wenn sie an die Substanz des eigenen Ichs
gehen. Lügen die keinen Stellenwert
haben kann ich hingegen akzeptieren.

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Nachricht 5 von Insu

Ja Karo,
so geht es wohl den meisten. 

In der Mentiologie (Lehre von der Lüge)
unterscheidet man ja auch zwischen:

Selbstlüge (Unter- oder Überschätzung der eigenen Fähigkeiten),
Fremdlüge (Partnerschaft) und
Kollektivlüge (Politik). 
 

Nachricht 6 von Insu

Männer lügen mehr, Frauen dafür besser !
Wir lügen alle, sollten aber die "moralische Grenze" nicht überschreiten!
"Männer, die nervlich und in der Streßbewältigung das "schwache Geschlecht" bilden,
lügen im Durchschnitt 20% mehr als Frauen,
- die dafür geschickter die Wahrheit "umschiffen"!,
- stellt der Wiener Lügenforscher und Begründer der "Mentiologie" (Lehre von der Lüge),
Prof. Dr. Peter Stiegnitz, fest.
Soweit die Lügen die "moralische Grenze" (bewußte Schädigung anderer, aber auch der
eigenen Person) nicht überschreiten, sind sie gut, richtig und aus psychohygienischen
Gründen notwendig.
Die Lieblingslügen der Männer (das eigene Auto, der Arbeitsplatz, die Freizeitgestaltung
und die partnerschaftliche Treue) sind im Durchschnitt genauso harmlos wie die der
Frauen (Gewicht, Alter, partnerschaftliche Treue und Einkauf).
Wir lügen hauptsächlich,
um uns Ärger zu ersparen (41%),
um uns das Leben zu erleichtern (14%),
um geliebt zu werden (8%)
und aus Faulheit (6%).
(Bei dieser US-Untersuchung, die auch dem europäischen Durchschnitt entspricht,
verweigerten 31% die Antwort!)

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Nachricht 7 von Insu

Lügen sind amputierte Annahmen.
Eine vollständige Annahme kann richtig oder falsch sein,
eine erlogene ist immer nur falsch:
z.B.: "Ich kann alles haben, was ich will." 

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Nachricht 8 von Roadrunner

Hallo! Zeige mir den Menschen, der noch nie gelogen hat,
und ich glaube nicht mal der liebe Gott war i8mmer ehrlich.
Es gibt keinen Menschen, der noch nie gelogen hat.

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Nachricht 9 von Magicjeann

Auch ich glaube, dass es niemanden gibt, der nicht mal gelogen hat - und wenns eine so genannte Notlüge ist.
Wenn es mal nicht anders geht, schwindle ich mich auch um was herum, ich gestehe.
Aber bewußt lügen und wissen dass ich damit jemanden verletze - NEIN

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Nachricht 10 von Insu

Alle Lügen dieser Welt haben etwas Gemeinsames:
- einen Grund !
Ohne Grund lügt niemand.
Oder ? 

Nachricht 11 von Insu

Lügen sind in der Luft hängende Behauptungen
und folgen einer konstruierten Logik:

"Alle Menschen sind Brüder, weil alle Brüder Menschen sind."

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Nachricht 12 von Karonia

Lügen können Freundschaften zerstören, sind ein bitteres Übel des menschlichen Zusammenseins.
Ich erlebe es gerade live, dass Lügen über alle Gefühle hinweg zerstörerisch wirken.
Sie können so viel vernichten was eigentlich lebenswert gewesen wäre. 

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Nachricht 13 von Karonia

Resümee, ich mag keine Menschen mehr die sich über Lügen profilieren müssen!
Mochte ich noch nie dat ist so.

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Nachricht 14 von IsaSonnenblume

Lügen kann genial sein,
solange es niemandem schadet....
Mich hat oft eine Notlüge aus der Patsche geholfen....
Und ich gebe es auch ehrlich zu :
wenn es sein MUSS, lüge ich auf biegen und brechen,
aber eben NUR wenn es unbedingt sein muss...
MUSS aber Gott sei dank sehr selten...
 
Liebe Karo,
wenn ich jemand wirklich gerne habe
und merke, dass diese Person lügt oder mich anlügt,
dann frage ich mich warum er/sie es tut...
Freundschaft kündige ich nicht so schnell.

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Nachricht 15 von Karonia

Liebe Isa,
wenn ich nicht Notlügen gebraucht
hätte, wo es darauf ankam, wäre
mein Schicksal wahrscheinlich noch
furchtbarer verlaufen. Zu diesen Lügen
stehe ich auch heute.
 
Bei einer Freundschaft sagt man sich, aus
meiner Sicht zumindest, die Wahrheit, auch
wenn sie weh tun sollte. Gelabert wird so
schon genug sei es virtuell oder im realen
Leben. Wenn man aber in einer Freundschaft
nicht mehr weiß was man glauben soll, dann
ist es wohl keine mehr, oder? War ja nur so
als Beispiel!
 

Nachricht 16 von pit_eulenspiegel

Schöne Lügen sind hilfreich. Sprichwort aus Frankreich

Und ganz ehrlich, können Augen lügen

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Nachricht 17 von Insu

... wer weiß ... wer weiß ... 

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Nachricht 18 von Magicjeann

Die Augen können nicht lügen - aber vielleicht der Mund, der ein bissi tiefer in diesem Gesicht ist? 

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Nachricht 19 von Insu

"Frauen lügen nicht,
sie gehen nur ökonomisch mit der Wahrheit um!"

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Nachricht 20 von k-o-l-i-b-r-i

Das ist doch mal ein toller Spruch - aber eben nur ein Spruch.

Trotzdem eine schöne Definition.
 
   

Lügen die zum Erhalt des Jobs
angewendet werden, Ok. Ja auch
Fremdgängern, die damit ihre Ehe
erhalten wollen, spreche ich in
gewisser Weise das Lügen zu. Lügen
aber, die Menschen, vielleicht sogar
den Freund, oder die Freundin betreffen
würde ich niemals akzeptieren.

Karona

1. Eignung
   
   
   Nicht jeder ist zur Lüge geboren. Wer grosse
   Angst hat, erwischt zu werden, sollte es bleiben lassen.
   Lügen klappt nur mit Leichtigkeit und
   Souveränität.
   
   
2. Unterschied
   
   
   Lüge und Betrug, sind zwei grundverschiedene
   Dinge. So ist eine Ausrede fürs Zuspätkommen in
   Ordnung. Jedoch unter falschen Versprechungen
   Geld pumpen und es absichtlich nicht zurückzahlen
   ist Gaunerei im höchsten Grade.
   
   
3. Einstellung
   
   
   Die Lüge ist eine "Dienstleistung" die der andere
   einem "abkaufen" soll. Auch hier gilt: Der Kunde ist
   König - und man soIlte sein Gegenüber achten und
   mit Niveau behandeln. Wer sich ähnlich wie bei einer
   asiatischen Kampfsportart verhält und sich zumindest
   mental vor seinem Gegner verneigt, hat von Anfang
   an die besseren Veraussetzungen.
   
   
4. Qualifikation
   
   
   Eine gute Lüge erfordert Phantasie, analytisches
   Denken, Kornbinationsgabe, strategische Planung.
   und ein gutes Gedächtnis. Während des eigentlichen
   Lügenaktes muss man sich unbedingt auf sein
   Gedächtnis verlassen können - denn man
   sollte sich sehr genau merken, was man gesagt hat, um sich nicht
   zu verhaspeln. Schauspielerisches Talent, atmosphärisches
   Feingefühl und Flexibilität sind nötig, weil es
   trotz perfekter Planung zu Unwägbarkeiten kommen kann.
   Entscheidungs- und Risikofreude sind mitzubringende und
   unabdingbare Eigenschaften.
   
   
5. Planung
   
   
   Das Lügengebäude muss ein einfaches Grundmuster
   haben, darf nicht zu kompliziert sein. Die Strategie: "Wenn
   ich nicht mehr durchblicke, schnallt es der Betroffene
   erst recht nicht", geht schief. Leicht nachprüfbare
   Tatsachen müssen auch bei der Lüge kontrollierbare
   Tatsachen bleiben.
   
   
6. Positiver Ansatz
   
   
   Die Unwahrheit muss auf ein glaubwürdiges Fundament
   gesetzt werden - wenn der Chef vom Zuspätkommenden
   hört, dass dieser unterwegs einen möglichen Kunden
   getroffen hat, ist er zufrieden.
   
   
7. Checkliste
   
   
   Steht das Gerüst der Lüge, sollte alles noch einmal
   geprüft werden: Stimmen Ort und Zeit, sind mögliche
   Zeugen berücksichtigt? Kann iregendetwas das erfundene
   Gebäude zum Einsturz bringen? Die Risiken sollten
   realistisch eingeschätzt werden. Eine hundertprozentige
   Sicherheit gibt es nicht im Lügengeschäft.
   
   
8. Durchführung
   
   
   Jetzt ist schauspielerisches Talent gefordert - nämlich
   glaubhafte Darbietung ohne Übertreibung. Ständige
   Erfolgskontrolle: Der Belogene muss beobachtet werden, um
   zu sehen, ob die Lüge wirkt. Lügengeschichten
   dürfen auf keinen Fall auswendig gelernt und mechanisch
   aufgesagt werden, das wirkt unglaubwürdig.
   
   
9. Nachbereitung
   
   Auf keinen Fall mit seinen Lügen gegnüber Dritten
   prahlen! Wer weiss schon, wen er im Leben noch alles belügen
   muss! Der Routinier geniesst und schweigt.
   
   
10. Wenn es schiefgeht
    
    
    Wer dennoch ertappt wird, sollte sich nicht durch
    Unwissenheit rechtfertigen. Sokrates bereits stellte fest, dass
    eine ungewollt gesagte Lüge weitaus schlimmer sei als eine
    mit Willen gesagte, weil er das Wissen über alles achtete.
    Unwissenheit aber auf das Schärfste verurteilte. Wenn es
    schiefging, dann bleibt nur noch -
    scharmant und aufrichtig beichten.
    

Zitat: Insulaire


Sehr kluge Antworten, kurz und bündig und richtig, liebe Sprinter.

    *Wimperklimper* Danke s

du liebe Insu