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Ebbes Asyl
Plaudern über Dies und Das, fröhlich und ernst, Fotografie, Texte, Hobbys ...
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Karona
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Beiträge: 28489 Ort: Bad Schwartau
Mein Lieblings-Zitat: Ideale sind wie Sterne, Man kann sie nicht erreichen, Aber man kann sich an ihnen orientieren. (Carl Schulz)
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Erstellt: 01.02.09, 19:14 Betreff: Re: KURZGESCHICHTEN ....... (Geschichtchen, Erlebnisse, Träume etc. ...)
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Eine Geschichte, die ich auch nicht vergessen werde: Wir hatten gerade ein gebrauchtes „Jawa“Moped erstanden, als eine Fahrt dorthin geplant war. Nun hatte ich aber überhaupt keine Lust, mit dem Zug mitzufahren, sondern wollte die Strecke unbedingt mit meinem neu erworbenen Moped zurücklegen. Wir hatten nämlich Urlaub und ich fand es nicht schlecht, auch dort vor Ort motorisiert zu sein. Allerdings reizte mich natürlich die Fahrt selber auch ganz schön. Gesagt getan. Ich verfrachtete unsere kleine Goldhamsterzucht, so ca. fünf an der Zahl, in einen größeren Pappkarton, verstaute ein wenig Gepäck und auf ging es frohen Mutes in Richtung Autobahn. Mit meinen 65 Kilometern je Stunde brauchte ich natürlich überhaupt keine Konkurrenz zu fürchten, da bekanntlich selbst die Trabbis schneller waren. Es vergingen so einige Stunden, immer im Spitzengeschwindigkeitsbereich. Als die ersten Westautos in Richtung Grenzübergang Potsdam Drewitz an mir vorbeibrausten glaubte ich, es fast geschafft zu haben. Da ich erst so gegen 16.00 Uhr losgefahren war, drehte ich den Gashahn weiterhin voll auf, um wenigstens noch vor Einbruch der Dunkelheit am Ziel zu sein. Aber denkste. Um ca. 22:00 Uhr fing der Motor plötzlich an zu stottern. Ich konnte danach machen was ich wollte, nichts ging mehr. Also hieß es, erst einmal eine Rast auf dem Seitenstreifen einzulegen. Dass mir bei der Aussicht, die Nacht an der Autobahn zu verbringen, etwas schwindelig wurde, sollte nachvollziehbar sein. Der Schreck fuhr mir dann förmlich in die Glieder, als ich bemerkte, dass meine Hamster inzwischen fleißig gewesen waren und einige Löcher in das Behältnis genagt hatten. Zu meinem Entsetzen musste ich gleich darauf feststellen, dass sich einige dieser Tierchen bereits auf der Flucht befanden. Nun galt es für mich zu verhindern, dass sie die Autobahn erreichten. Was blieb mir also übrig. Ich ging in der bereits einsetzenden Dämmerung, an der Autobahn, auf Hamsterjagd. Es gelang mir tatsächlich, alle kleinen Ausreißer wieder wohlbehalten in ihrer Kiste unterzubringen. Am Tage schliefen die lieben Kleinen ja üblicherweise, aber abends wurden sie eben naturbedingt putzmunter. Nun ging es erst einmal zu Fuß auf dem Randstreifen weiter, dabei immer die kleinen Nager im Visier behaltend. Die Dunkelheit war, während ich „voller Begeisterung“ das schwere Moped ins Unendliche schob und schob, bereits völlig über meinem Tiertransport hereingebrochen. Ich war dann bestimmt schon eine Stunde unterwegs gewesen, als neben mir unvermittelt Bremsen quietschten. Als erstens nahm ich dann zwei total perplexe Polizisten wahr, die mich einfach nicht auf die Reihe bekamen. Nachdem sie ihre Standpauke, in der das Wort zerfetzen mehrmals vorkam, beendet hatten, schalteten sie das Blaulicht ein und geleiteten mich bis zur nächsten Autobahnabfahrt. Die erreichten wir „schon“ nach etwa einer dreiviertel Stunde, da ich jetzt zu Fuß Vollgas gab, um meine ungeduldige Eskorte nicht noch mehr zu verärgern. Von dort aus wiesen sie mir den Weg zu einer Chaussee, die in Richtung Potsdam führen sollte. So schob ich dann im Dunkel der Nacht Stunde um Stunde und sollte so um ca. 4.00 Uhr, der Morgen brach sich bereits seinen Bann, tatsächlich die Stadtgrenze von Potsdam erreichen. Allerdings bis ins Zentrum war es noch ein sehr, sehr langer Weg. Davon kündeten inzwischen auch meine nach Ruhe schreienden Füße. Das Ortseingangsschild hauchte mir jedoch neues Leben ein, und so brauchte ich „nur“ noch zwei oder drei Stunden, bis ich das Stadtzentrum erreichte. Dort fand ich dann nach längerem Suchen tatsächlich eine Werkstatt, die meine Maschine in liebevolle Pflege nehmen wollte. Der Werkstattmeister versprach mir dazu noch in die Hand, den Schaden innerhalb von drei Tagen behoben zu haben. Kann ein Mensch glücklicher sein? Auf dem Weg zum Bahnhof hatte ich dann die völlig unerwartete Begegnung mit einem ehemaligen Kollegen. Mein Gustav war, nachdem ich ihn über die Widrigkeiten, die mir geschehen waren berichtete, regelrecht fassungslos. Es kann sogar sein, dass er mir insgeheim einen Vogel zeigte. Vor allem, nachdem er meine Begleitung kennen lernen durfte. Es war für mich ein echtes Glücksgefühl, als ich im Zug nach Falkensee, voller Gewissheit, das Ende meiner Odyssee fasst erreicht zu haben, die Beine ausstrecken konnte. Der sich fast kringelig lachende Urgroßvater gehörte dann schon zum krönenden Abschluss meiner Goldhamsterfahrt. Karona
Ideale sind wie Sterne, Man kann sie nicht erreichen, Aber man kann sich an ihnen orientieren.
(Carl Schulz)
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Insulaire
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Erstellt: 01.11.09, 23:20 Betreff: Re: KURZGESCHICHTEN ....... (Geschichtchen, Erlebnisse, Träume etc. ...)
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Killer-Kehlchen
Am PC sitzend träumte ich vor mich hin, als ich aus den Augenwinkeln heraus einige große rotbraune, vergessene Herbstblätter wild auf der Terrasse tanzen sah. Eben hatte ich mich doch noch über die totale Windstille - sehr selten hier, nahe am Atlantik - gewundert. Wenige Augenblicke später ließ mich ein hoher verzweifelter Schrei aufschrecken und nach draußen hasten. Zu meinem Füßen wälzten sich zwei Rotkehlchen in einem erbitterten Kampf, der sie auf dem Boden hin und her trieb. Erst bei genauerem Hinsehen bemerkte ich, dass das dickere der beiden Tierchen wie besessen auf das kleinere einhackte. Es setzte sich auf den Unterlegenen, sein Schnäbelchen fuhr immer und immer wieder wie ein Dolch gezielt auf das Herzchen des schwächeren Gegners, - bis es mich bemerkte, sich mit einem wahrhaft unschuldigen und süßen Gezwitscher in den nahen Lorbeerbaum setzte und mich mit seinen schwarzen Äuglein musterte. Das verletzte Vögelchen lag mit ausgebreiteten Flügeln vor mir. Als ich es behutsam aufhob und in meiner Hand betrachtete, hob es den kleinen schönen Kopf und schrie, ... schriiiiee zweimal so laut - wie ein Mensch in höchster Todesqual. So etwas hatte ich nie vorher gehört. Dann schloss das Rotkehlchen die Augen und legte sich wie zum Schlafen auf die Seite. - Kein Tropfen Blut. Drei Stunden noch atmete und schlief das Vögelchen in einer Schachtel auf einem weichen Blätterbett. Ob es in diesen letzten Stunden wohl von einem Riiieeesen- Meisenknödel und vom nächsten Flug in den Frühling träumte?
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Insulaire
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Erstellt: 10.11.09, 13:11 Betreff: Re: KURZGESCHICHTEN ....... (Geschichtchen, Erlebnisse, Träume etc. ...)
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Ein schöööner Samstag
Morgen kommt Besuch zum Mittagessen. Ein bissl verschiedene Geburtstage nachfeiern. Da wollen wir doch mit einem typisch bayerischen Essen aufwarten.
Also was? Ahja, nach verschiedenen Salaten als Hauptgericht eine gebratene Ente, - vom Bio-Bauernhof, natürlich mit bayrischen Semmelknödeln - und Blaukraut (für die Preußen: Rotkohl). "Mmmh", schwärme ich, "hatte sooo lange kein Blaukraut mehr". "Ich vertrage Blaukraut nicht, weißt Du doch", grummelt mein Ehegespons. "Ja, aber ich liebe es! Außerdem gehört das zur Ente. Also weißt Du, immer soll ich die Ente ohne Blaukraut essen, - und die anderen mögens sicher auch." Er: "Mach' lieber kein's, sonst nehme ich mir doch davon, - und danach geht es mir wieder schlecht"!
Ich kaufe frischen Rotkohl, einen riesigen (der Preis ist pro Krautkopf ausgezeichnet...). Daheim stürze ich mich sofort mit dem großen Brotmesser darauf und fange an zu säbeln. Mein Mann: "Hobeln wäre aber einfacher!" Na, krame ich also den neuen Hobel heraus, deeer schneidet, - geht wie durch Butter, toll. Nur dass dieser s..dumme Hobel den Unterschied zwischen Kohl und Fingern nicht erkennt, - und schon nach wenigen Minuten ist das Malheur passiert. Zeigefinger und Ringfinger der rechten Hand - Fingerkuppen weg - im Kraut. Tut nicht 'mal weh, kein bisschen, blutet aber wie ... 'oh Mann'! Nun hängen an beiden Fingern dicke Klumpen Mullverband. Kann mir einer verraten, wie ich so die Semmelknödel kneten und "gestalten" soll? "Sagte Dir doch gleich: mach kein Blaukraut!", "tröstet" mich mein lieber Mann, während er mir zum vierten Mal die immer noch blutenden Finger verbindet.
Das Blaukraut ist wundervoll geworden. Ein Gedicht. Morgen, aufgewärmt, wird es dann noch besser schmecken, wie jedes Kraut. (Kein Wunder, ist ja Fleisch d'rin, Fingerkuppen.) Aber den ganzen Nachmittag und Abend diese 'Gesprächs'-Fetzen meines lieben Mannes: "Warum legst Du Dich nicht hin? Du bist verletzt. Du brauchst Ruhe!" Und das meint er auch noch ernst. Und dann noch sowas wie: "Wo gehobelt wird, fallen ... Finger." ...
"Duuu bist schuld", rufe ich dazwischen. "Duuu hast gesagt, ich soll hobeln - statt schneiden! - Tyyypisch Mann! Aber echt! - Blöde Idee, das mit dem Hobeln!" Er: "... das ganze Haus stinkt nach Kohl, entsetzlich! ..." Etwas später schweben in jedem Raum duftende Wölkchen. Räucherstäbchen. Er wieder: "Aaaaalles riecht nach Kraut, Duu riechst nach Kraut, Deine Haare riechen nach Kraut." ... Männa!!, - können nicht 'mal genießen, wenn es nach gutem Essen duftet.
Doch mein Mann hat wirklich auch Mitleid mit mir; passt wie eine Glucke auf, dass ich mir meine Fingerchen nirgends stoße.
Nuuur, dass er mich andauernd "mei' lieabs Krautköpferl" nennt, ärgert mich - schooon - ein bisschen. Grrrrrrrrr!
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Insulaire
Registrierter Benutzer Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 21.11.09, 00:56 Betreff: Re: KURZGESCHICHTEN ....... (Geschichtchen, Erlebnisse, Träume etc. ...)
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Warten oder - die Sinnlosigkeit ihres Seins
Lethargie hatte sie erfasst, - anfangs kaum bemerkt, dann mit einem Achselzucken abgetan.
Sie befasst sich nur noch mit dem Allernotwendigsten, sieht darauf, dass nichts verkommt. Doch immer mehr bleibt liegen, - wen sollte es auch stören. Warum noch etwas ändern? Weshalb? Alles würde ja doch bleiben, wie es ist, nichts sich wirklich noch ver-ändern. Die Zeit steht still und läuft davon, beides, oder umgekehrt. Egal. Wozu darüber nachdenken; grübeln, ob und wie irgend etwas anders sein könnte? Zu denken gibt es Wichtigeres, tief in ihr. Doch würdest du sie danach fragen, bliebe ihr Herz stumm. Ob es noch schmerzt, - oder im Glück von Vergangenem weilt? Sie weiß es selbst nicht genau. Es ist bedeutungslos geworden.
Manchmal kommt jemand vorbei, bringt etwas, nimmt etwas fort. Unwichtig. Bei schönem Wetter führt man sie hinaus oder sie geht alleine diese paar Schritte in den Garten, sieht ausdruckslos auf die wilden Blumen, das modrige Wasser in dem kleinen Teich, auf wucherndes Efeu, Lorbeer, Oleander. Ihr Blick geht weit in den Himmel, - und sie erinnert sich des Meeres, nicht weit entfernt; wie es war, heißen Sand unter den Füßen zu spüren, die Gischt auf der Haut. Und die Liebe.
Alles vorbei, ein ganzes langes Leben, das nicht enden will. Immer öfters sitzt sie die ganze Nacht im Garten in diesem alten hölzernen Liegestuhl, wach, die steifen Glieder in eine dünne Decke gehüllt - und wartet ...
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Karona
Administrator
Beiträge: 28489 Ort: Bad Schwartau
Mein Lieblings-Zitat: Ideale sind wie Sterne, Man kann sie nicht erreichen, Aber man kann sich an ihnen orientieren. (Carl Schulz)
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Erstellt: 25.02.10, 00:22 Betreff: Re: KURZGESCHICHTEN ....... (Geschichtchen, Erlebnisse, Träume etc. ...)
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Ja, es gibt Tage im Leben die unvergesslich bleiben .
Vielleicht hat ja jemand die Mondfotografierblitzlichtstory gelesen.
Es begab sich zu den Fußballeuropameisterschaften im Juni 2008. Da ging es um einen Polizeieinsatz, weil ich den Mond fotografierte.
Einen Monat später nur sollte es noch viel dramatischer kommen. Ich konnte, vor allem durch den Besuch vieler Familienmitglieder, einen sehr schönen sechzigsten Geburtstag feiern. Das erst einmal zum Positiven.
Am nächsten Tag ging es nach Lübeck. Die Mami gaben wir im Cafe Niederegger ab, und danach ging es los, in Kirchen und zu historischen Schauplätzen. Auf die Idee kam meine Mutter allerdings selber, da sie, mit ihren damals 83 Jahren, mit uns nicht mehr hätte mithalten können. Nach etwa 3 Stunden holten wir sie dort natürlich wieder ab.
Der Abend stand inzwischen vor der Tür, und auf die Anfrage hin, ob ich beim Grillen dabei sein wollte, sagte ich freudig zu. Es war ein Ferienhaus, dort am Kurpark Bad Schwartaus, in dem sie Quartier bezogen hatten. Eine schöne Terrasse lud förmlich zum Grillen ein.
Nachdem festgestellt wurde, dass Kaffeefiltertüten fehlten, bot ich an, die in einem nicht weit entfernten Discounter zu besorgen. Charly im Schlepp machte ich mich also auf den Weg. Dieser führte zwischen dem Gebäude der Eigentümerin und dem Ferienhaus hindurch. Ich bekam dann, trotz einiger Entfernung, die eiskalten Blicke der Vermieterin mit und ahnte nichts Gutes. Kaum waren wir zurück, meinte mein Bruder, dass ich Charly wegbringen muss. Trotz der auf die Blicke bezogenen Vorwarnung fiel ich aus allen Wolken, denn sogar wilde Karnickel liefen auf dem Grundstück herum, und das ohne Platzverweis. Aber weshalb durfte Charly, der wirklich nur friedlich auf der Terrasse lag, nicht bleiben?
Langes Diskutieren machte keinen Sinn, aber auf das Grillen wollte ich nun nicht verzichten. Wir entschlossen uns, Charly nach Hause zu bringen. Dort angekommen, machten wir noch eine Gassi-Runde. Mir war, als wir uns ohne Charly ins Auto schwangen, gar nicht wohl. Der Kleine war als junger Hund, laut Aussage, tagelang alleine gelassen worden und dadurch geprägt.
Es wurde ein schöner Abend, nur diese innere Unruhe war ständig in mir. Da meine Geburtstagsgäste nicht all zu spät die Heimreise antreten wollten, machten wir gegen 23.00 Uhr Schluss. Sehr viel Wein hatte ich deshalb nicht intus. Mit dem Taxi vor der Haustür angekommen, machte ich mich flugs die drei Stockwerke hinauf und wollte aufschließen.
Ich fiel aus allen Wolken, ja staunte echt, als ich feststellen musste, dass der Schlüssel nicht passte. Der Schock saß dann wirklich tief, denn es war inzwischen ein neues Schloss eingebaut worden. Ein in die Tür geklemmter Zettel wies mich darauf hin, dass ich mich bei der Polizei melden solle.
Ich stand da wie bedeppert und verstand diese Welt nicht mehr. Charly, der mich inzwischen mitbekommen hatte, grölte, wie sollte es anders sein, auf der anderen Seite der Tür. Nur allmählich wich das Entsetzen und ich überlegte, wie ich an den Schlüssel kommen könnte. Selber war ich nicht mehr richtig fahrtüchtig, dessen war ich mir bewusst. Ich ging dann nach unten und traf dort eine Mitbewohnerin. Sie erklärte mir, dass sie den Notdienst angerufen hatte, und der mit Feuerwehr, Polizei und Krankenwagen vor Ort gewesen sei. Die Polizisten befragten wohl an jeder Wohnung die Hausbewohner; und der Hammer, die Feuerwehr versuchte mit einer Drehleiter bei mir einzusteigen. Letztendlich wurde die Wohnungstür aufgebrochen. Da sollen einige durch meine Wohnung gelatscht sein. Ob sie mich auch im Klobecken suchten, entzieht sich aber meiner Kenntnis.
Der Grund allen Übels war Charly, der etwas gebellt hatte und dadurch, weil sonst nicht gewohnt, die Aufmerksamkeit erregte. Da sollen wohl Kinder vor der Tür gestanden haben, so dass er letztendlich nicht mehr zur Ruhe kam. Jedenfalls war er selbst im Hausflur kaum zu hören, denn diese Neubauten sind gut isoliert. Nach zweieinhalb Stunden Abwesenheit also wurde davon ausgegangen, dass ich in der Wohnung verreckt sein könnte. Nur dazu: Bevor wir ohne Charly weg fuhren, wurde ich von Hausbewohnern gesehen, die mitbekamen, dass ich ins Auto einstieg.
Ein wenig Glück hatte ich, dass sich eine Hausbewohnerin bereit erklärte, mich zur Polizeistation in der Stadtmitte zu fahren. Dort fand ich aber auch wieder nur einen Zettel, dass die Station nicht besetzt sei. Wiederum stand ich unter Schock. Mit einem Handy rief ich dann die 110 an, und mir wurde erklärt, dass ich dort warten solle. Es dauerte „nur“ ca. eine halbe Stunde, bis ich den neuen Schlüssel überreicht bekam, und das von sehr freundlichen Polizeibeamten, die den ganzen Vorgang auch nicht so richtig auf die Reihe bekamen.
Resümee, ich fix und alle, Gesprächsstoff für ein ganzes Wohngebiet und eine beschädigte Wohnungstür. Meine Wut über diesen Unsinn (Wollte sich da jemand wichtig machen?) verflog dann nur allmählich. Alles in Allem ein toller Abschluss meines sechzigsten Geburtstages und ein Tag, den ich nie vergessen werde.
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Karona
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Beiträge: 28489 Ort: Bad Schwartau
Mein Lieblings-Zitat: Ideale sind wie Sterne, Man kann sie nicht erreichen, Aber man kann sich an ihnen orientieren. (Carl Schulz)
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Erstellt: 21.05.10, 13:35 Betreff: Re: KURZGESCHICHTEN ....... (Geschichtchen, Erlebnisse, Träume etc. ...)
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Meine Nachbarn die Elstern
Ein lärmendes Geschacker störte wieder einmal die morgendliche Stille. So geht das nun seit vielen Tagen, denn ein Elsternpaar hatte, gleich neben meinem Fenster in der Eiche, ein Nest gebaut. Inzwischen sind da auch mindestens zwei fast flügge Junge, die ich manchmal sehen kann, denn noch ist der Baum nicht voll belaubt. Leider reicht es nicht zum fotografieren, denn dafür liegt das Nest, mit etwa 15 Meter Entfernung, zu weit entfernt.
Jedenfalls hörte heute Morgen das Geschacker gar nicht auf. Als ich dann mit Charly Gassi ging vernahm ich den Lärm auf dem Spielplatz und traute meinen Augen kaum. Ein Kater und zwei Elstern. Dieser Kater versuchte sich vergeblich darin die Elstern zu fangen, aber was sonst eigentlich normal ist, dass sie weg geflogen wären, nein, sie hüpften immer nur ein paar Meter weiter und schackerten wild drauf los. Es war wirklich ein nicht alltäglicher Vorgang, ein nicht alltägliches Bild, das sich mir bot. Irgendwann hatte dieser Kater die Nase voll und ging seines Wegs.
Heute Nachmittag, wieder dieser Lärm. Ich schaute aus dem Fenster. Diesmal war es ein anderer Kater der regelrecht verarscht wurde. Schlich er an, hüpf, ein paar Meter weg und dann warteten die beiden wieder auf einen Angriff. Diesmal waren sie sogar richtig aggressiv und tanzten ihm förmlich auf der Nase rum. Ja, so etwas habe ich noch nie gesehen. Sie schlugen den Kater sogar in die Flucht.
Unvorstellbar, heute Abend, ich war gerade vom Gassi gehen zurück, da war er wieder dieser Lärm, aber diesmal auf der anderen Seite des Hauses. Tatsächlich kam dann eine Katze und prompt flogen die Elstern vor ihre Nase. Mehr als drei Meter Abstand waren es nicht. Der ganze Vorgang wiederholte sich. Unvorstellbar und unglaublich, wenn man so etwas nicht selber gesehen hat. Auch diese Katze, oder der Kater, hatte die Nase voll und haute wieder ab, vom Geschacker, oder höhnischen Grinsen der Elstern begleitet. Jedenfalls habe ich von Herzen gelacht, Dank der mutigen Elstern.
[editiert: 03.10.12, 14:56 von Insulaire]
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Karona
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Mein Lieblings-Zitat: Ideale sind wie Sterne, Man kann sie nicht erreichen, Aber man kann sich an ihnen orientieren. (Carl Schulz)
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Erstellt: 26.05.10, 14:51 Betreff: Re: KURZGESCHICHTEN ....... (Geschichtchen, Erlebnisse, Träume etc. ...)
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Einen Weckruf braucht man zur Zeit nimmer, denn jeden Morgen sorgen die kämpferischen Elstern, mit ihrem lauten Geschacker dafür, dass niemand verschläft. Jeden Tag, manchmal mehrmals, sind sie in der Offensive und alles was hier an Cats unterwegs ist wird attackiert.
Ich habe das Anschleichen schon versucht, aber sie gaben mir keine Chance, so dass es wieder Fotos, aus etwa 60m Entfernung, aus dem Fenster aufgenommen sind.
Hier wird der Kater wieder richtig in Stimmung gebracht.
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Karona
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Erstellt: 26.05.10, 14:55 Betreff: Re: KURZGESCHICHTEN ....... (Geschichtchen, Erlebnisse, Träume etc. ...)
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Jetzt reicht es ihm wieder einmal, aber keine Chance.
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Karona
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Erstellt: 26.05.10, 14:58 Betreff: Re: KURZGESCHICHTEN ....... (Geschichtchen, Erlebnisse, Träume etc. ...)
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Gleich wird sie wieder vor seiner Nase rumhopsen.
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Insulaire
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Erstellt: 26.05.10, 15:39 Betreff: Re: KURZGESCHICHTEN ....... (Geschichtchen, Erlebnisse, Träume etc. ...)
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Die selben Spielchen beobachten wir auch täglich im Garten. Doch nur die ganz junge Katze fällt noch darauf herein und lässt sich tratzen.
Ansonsten klauen sich die Elstern das Katzenfutter mit 1 Meter Entfernung neben dem dösenden Kater direkt aus dem Futternapf.
(Karo, diese Gartenkatze da, die schaugt aber ziemlich schwanger aus. Kann sie sich denn überhaupt noch bewegen? )
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Karona
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Erstellt: 26.05.10, 15:48 Betreff: Re: KURZGESCHICHTEN ....... (Geschichtchen, Erlebnisse, Träume etc. ...)
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Dieser Kater hat auf der Terasse einen Futternapf. Dort bedienen sich die Elstern und füttern ihre Jungen. Da kann der Kater ruhig daneben stehen.
Mir kommt es so vor, dass dieser Kater, genau wie Mastgänse, gestopft wird. Schrecklich sieht der aus.
Jetzt hatten die Elstern gerade einen jungen, schwarzen Kater vor. Er flüchtete auf einen Baum .
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Karona
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Erstellt: 26.05.10, 16:04 Betreff: Re: KURZGESCHICHTEN ....... (Geschichtchen, Erlebnisse, Träume etc. ...)
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Ganz frisches Foto. Hier haut der Schwarze gerade ab .
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