...Wenn ich davon ausgehe, dass ich ein halbes Jahr vorher
eine Idee gebar, die inzwischen konkrete Konturen annahm,
möchte ich aus Überzeugung behaupten, dass vieles in diesem
Leben möglich ist, wenn man es denn will.
Den Spot nahm ich nach einer für mich atemberaubenden Woche
gleich mit nach Lübeck. Hier sollte ich allerdings eine böse
Überraschung erleben.
Verständlicherweise recht aufgeregt hatte ich mit dem
Vorsitzenden einen Termin ausgemacht, bei dem ich ihm das Video
vorzuführen beabsichtigte. Es knisterte förmlich vor Spannung
in jenem Raum, als das Video endlich eingelegt war und der
Chef des Ganzen den Startknopf drückte.
Zum Schluss des halbminütigen Spots wurden, wie abgesprochen,
das Spendenkonto und einige Firmenlogos der Sponsoren
eingeblendet. Kaum war jedoch der Bildschirm wieder erloschen,
erlebte ich ein geheiligtes Donnerwetter, wie ich es in
kühnsten Träumen nicht erwartet hatte. Der Grund dafür war,
dass die Bank für das Spendenkonto irgendwie falsch angegeben
worden war. Ein Zahlendreher hatte sich nämlich bei der
Produktion eingeschlichen, der auch mir nicht aufgefallen
war. Dumm gelaufen, dachte ich da nur.
Mir blieb nun jedenfalls nichts weiter übrig, als noch einmal,
und zwar sehr gerne sogar und diesmal zusammen mit meiner
Freundin, ins Ländle zu reisen. Nach drei Tagen waren der
Spot, und zusätzlich noch ein PR-Beitrag, in Sack und Pack.
Da ansonsten an der Qualität der Spotproduktion nichts
auszusetzen war, kehrte anschließend wieder, „Ruhe im Schiff“
ein....
Ideale sind wie Sterne,
Man kann sie nicht erreichen,
Aber man kann sich an ihnen orientieren.
(Carl Schulz)