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Ebbes Asyl
Plaudern über Dies und Das, fröhlich und ernst, Fotografie, Texte, Hobbys ...
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Insulaire
Registrierter Benutzer Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 06.08.11, 13:48 Betreff: Re: ÜBER DAS LEBEN |
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Die Geschichte von den Paradiesäpfeln
Fräul'n Eva, einst, im Paradiese, aß Äpfel, rote, gelbe, grüne. Ihr Boss, der liebe Gott, er meinte, nur Obst Gehirn und Leib erfreute.
Und außerdem, so sagt' er Eva, sie wär im Paradies allein da. Doch Eva, geistig nicht ermattet, mit sieben Sinnen ausgestattet (wie heut bekanntlich alle Frauen), wollt ihrem Chef nicht blind vertrauen und ging auf Suche nach? - dem Einen, von dem sie glaubt', er könnt sie heilen, falls es ihn wirkllich gäb in Eden. Noch meinte sie, sie nähm' nicht jeden.
Denn Eva litt an einer Krankheit, die jedermann und -frau bekannt heut: Es ist "die Sehnsucht", tief, tief innen, die uns zu träumen lässt beginnen.
Als Evchen aus dem Apfelgarten sich schlich, fand sie noch and're Arten von grün- und roten dicken Früchten. Da! - stand vor ihr -fast wollt sie flüchten- auf einmal ein behaartes Wesen, groß, stark, bedeckend seine Blößen mit einem grünen Feigenblatte, und sprach mit tiefer Stimme: "Warte! Ich brauche dich, um was zu testen. Versuch die Früchte hier, die besten.
Herr Gott verbot es mir, dem Adam. So mach statt meiner du dich, Weib, d'ran! Pflück mir die roten Paradeiser, sodann genießen wir gemeinsam."
Nach langem Hin und Her und Bitten ließ Eva sich erstmal beglücken. Von Adam und von seiner Schlange ward sie begeistert, - gar nicht bange, da er versprach, er würd' sie laben; sie könnt' ihn dreimal täglich haben, wenn sie ihm seinen Wunsch erfülle und seine Früchte-Neugier stille. So konnt das Weib nicht lange bocken, sah sie doch Adams Schlange locken.
Als Eva die Tomaten pflückte, erscholl von oben durch die Lüfte die Stimme Gottes voller Grollen: "Auf ewig werde ich nun schmollen!"
"Dich Adam, schuf ich aus der Rippe, die einst die schöne Eva schmückte. Hätt' ich dich nicht damit erschaffen, so glichst du heute noch dem Affen und Eva wäre nicht verdorben, durch deine Schlange falsch umworben. Ich werde dich mit Eva strafen, sie wird an deiner Seite schlafen, dein Leben lang dich stets regieren! Du sollst dich ganz an sie verlieren!"
Seit dieser Zeit ist jeder Mann nun seinem Weibe untertan. Nur merkt er es des öftern kaum ... Und Eva? - Sie fand ihren Traum, den sie im Paradiese hatte. An allem Schuld - ist die Tomate.
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