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Ebbes Asyl
Plaudern über Dies und Das, fröhlich und ernst, Fotografie, Texte, Hobbys ...
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Autor |
Beitrag |
Insulaire
Registrierter Benutzer Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 10.05.10, 00:56 Betreff: Re: FRÜHLING, SOMMER, HERBST und WINTER |
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Der Menschentratz-Maimonats-Wicht I.
Den Zug mit der Nummer eins-neun-drei-und-zwo bewohnt - keiner weiß es, nur ich sowieso - ein Zwerg, putzig-winzig, mit grünem Gesicht. Er nennt sich selbst "Menschentratzmaimonatswicht".
Elf Monate schläft er pro Jahr tief und fest. Abteil Nummro fünf, unter'm Sitz links - sein Nest. Das Schnarchen des Wichtes ertönt röchelnd laut, sodass jeder Schaffner an Geister dort glaubt.
Im Mai nur erwacht er, am ersten genau, erschreckt alle Menschen mit lautem Wau-Wau, bleibt unsichtbar, rennt von Abteil zu Abteil. Er bellt und er knurrt. Niemand sieht ihn dabei.
Der Menschentratzmaimonatswicht ist gemein. Er pinkelt den Fahrgästen heimlich an's Bein. Beim Fahren durch Tunnells wird's Zwergerl recht froh, spuckt Männern ins Ohr, beißt die Frau'n in den Po.
Der Fratz frisst gern Fahrscheine jeglicher Art. Und schläfst du, so knabbert er Haare und Bart. Sein Unwesen treibt er bis dreißigsten Mai. Dann fällt er in Tiefschlaf. - Der Spuk ist vorbei.
D'rum rat' ich dir, meide im Mai diesen Zug, in dem schon so mancher viel Schrecken ertrug. Von München nach Stockelsdorf, hin und zurück, da wurden gar einige Leutchen verrückt.
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