Sie träumte, sie sei eine Tigerin
und schlich durch die Wüste allein.
"Ihr" Tiger, er hatte nicht sie im Sinn.
So sollt' es ab heute wohl sein.
Auf einmal lag vor ihr im Mondenschein
- das Wasser so schwarz wie die Nacht -,
umgrünt die Oase, fast wie daheim.
Da hat sie sehr traurig gelacht.
Die Tiere dort, freundlich, sie ließen sie
ans Wasser. Sie trank und ward froh.
Doch als sie dann aufsah im Sternenlicht:
Ihr Tiger, der Liebste. - Er floh.
Ringsum lauter Kätzchen mit viel Miauuu,
die alle das selbe nur schrei'n.
Nach einigen Tagen, da wusst' sie genau,
- dies kann sie auf Dauer nicht freu'n.
Eine Stimme, die aus dem Nichts erscholl,
erkärte zudem, was man hier
befolgen und trinken und fressen soll.
Da dacht' sie erst Recht: Nicht mit mir!
So ging sie im Traum in die Wüste zurück,
als Tigerin, träumend und suchend das Glück.
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