Reportage von Andreas Malessa

Der 1952 in Stuttgart geborene Klaus-Dieter Kottnik ist seit Februar Präsident des Diakonischen Werks der Evangelischen Kirche und damit so etwas wie Deutschlands "Topmanager der Nächstenliebe". Der langjährige Leiter der "Stettener Anstalten" im Remstal verwaltet von der Kindertagesstätte über die Obdachlosenhilfe, von der Fachklinik bis zum Seniorenheim so ziemlich alles, was sich bei den deutschen Protestanten als "soziale Serviceleistung" versteht. Gerade diese Dienste sind in der letzten Zeit aber immer mehr unter Konkurrenz- und Kostendruck geraten. Nicht zuletzt deshalb muss sich Kottnik bei seiner Arbeit in der Berliner Diakoniezentrale, bei Besuchen in Behinderten-Wohngruppen wie bei Verhandlungen mit Industrievertretern und Politikern abwechselnd als barmherziger Samariter und als nüchtern rechnender Sozialpolitiker präsentieren.

Svenni