Club kämpft um junges Bayern Talent
NÜRNBERG Bei den Bayern herrscht dicke Luft. Roland Kroos, Vater von Ausnahmetalent Toni, schlägt Krach – und schimpft über Jürgen Klinsmann, der doch „jeden Spieler jeden Tag besser machen“ will. „Der Trainer hat keinen richtigen Plan, dass sich Toni weiterentwickelt“, sagte der Rostocker Kroos dem „kicker“. Hierfür nämlich müsse sein Sohn regelmäßig bei den Profis ran. Nutznießer könnte der Club sein. Manager Martin Bader möchte den 18-jährigen Rohdiamanten in der Winterpause unbedingt ausleihen.
Papa Kroos: "Der FC Bayern denkt nur an sich"
„Ich habe schon vor Monaten bei Tonis Vater angerufen, danach bei den Bayern vorgesprochen“, verrät Bader. Und erhielt gleichlautende Antworten: Eine Entscheidung falle erst Ende 2008. Daran erinnert sich auch Kroos Senior, klärt sogar detailliert auf, es habe im September eine Zusage von Bayern-Manager Uli Hoeneß gegeben, dass in der Winterpause ein Gespräch über die Zukunft seines Sohnes geführt werde, wenn sich dessen sportliche Situation in München nicht verändern sollte. Tat sie nicht.
Toni durfte bei den Profis nur neun Mal ran, lediglich zwei Mal über die volle Spielzeit. Sein Papa beharrt auf einem Leihgeschäft. Allerdings habe der Senior vergangene Woche auf Anfrage einen Anruf von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge erhalten, in dem ihm mitgeteilt wurde, sein Sohn werde „als Nummer 23 benötigt“. Ihn beschleiche jedoch eher das Gefühl, dass die Bayern Toni nicht wirklich brauchen. „Ich bin stocksauer“, motzt Vater Kroos nun, „weil der FC Bayern nur an sich denkt“.
"In zwei Jahren ein Klassespieler"
Klar ist, dass Toni auf der rechten Seite den in Topform spielenden A-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger verdrängen müsste. Oder Klinsmann müsste sein System, erst im Oktober wieder auf 4-4-2 umgestellt, schon wieder ändern.
Sorgen um den Mittelfeldspieler macht sich auch U21-Interimstrainer Horst Hrubesch. Bei ihm ist Toni, obwohl viel jünger als die meisten seiner Akteure, gesetzt. „Er braucht mehr Spielpraxis, mehr körperliche Fitness. Er muss einfach noch erwachsen werden“, sagte Hrubesch im November nach Kroos’ Gala-Auftritt samt Siegtor beim 1:0 gegen Italiens Nachwuchs. „Dann haben wir in ein, zwei Jahren einen Klassespieler.“
Bader gibt die Hoffnung nicht auf
Allerdings ist es ein sehr ungleiches Duell, dem sich Bader tapfer stellt. „Es wäre fahrlässig, sich nicht um Toni Kroos zu bemühen“, versichert der Club-Manager. Für die Bayern wäre es ein gutes Geschäft, weil sie nicht einen Erstligisten verstärken würden. Für Kroos, würde er sich doch bestens bei einem ambitionierten Zweitligisten entwickeln können – bis Mitte nächsten Jahres oder sogar bis 2010.
Das Veto kommt aus Rostock, von Papa Roland, gleichzeitig der Berater: „Toni muss in Liga Eins spielen.“ Heißt: „Die Wahrscheinlichkeit geht für uns gegen null“, sagt Bader. Er gibt die Hoffnung aber nicht auf. Markus Löser, oh
Administrator Stefan