Künstliche Befruchtung ist ein Begriff, der eng mit dem Bereich Gentechnologie verbunden wird. Ethische und wirtschaftliche Bedenken und Forderungen driften dabei teilweise weit auseinander. Gewiss wird sich in den nächsten Jahren einiges tun, z.B. bei der Prä-Implantationsdiagnostik, auch wenn Deutschland bislang eines der schärfsten Embryonenschutzgesetze hat, die dem Schutz der Menschenwürde Rechnung tragen.
Ein Beispiel für künftige Technologien ist das MicroSortSystem – eine Spermiensortiermaschine. Vorgestellt wurde diese neue, technische Errungenschaft auf einer Tagung der Europäischen Gesellschaft für Reproduktion und Embryologie in Lausanne. Die Maschine kann X-Chromosomen (für die Zeugung von Mädchen verantwortlich) von Y-Chromosomen (Jungen) unterscheiden, weil das X-Chromosom größer ist. Allerdings soll die Maschine nur bei Familien mit bestimmten Erbkrankheiten eingesetzt werden, die entweder von Vätern auf Söhne oder von Müttern auf Töchter übertragen werden.
Fast schon eine „gesellschaftliche Revolution“ stellt die Entdeckung der australischen Gen-Technikerin Dr. Orly Lachem-Kaplan dar: Frauen können angeblich in Zukunft ganz ohne männlichen Samen schwanger werden! Zumindest bei Mäusen hat dieses Verfahren bisher geklappt. Die Eizelle teilt sich auch unter dem Zutun von einer beliebigen Körperzelle - männlich oder weiblich – dafür muss in einem komplexen Verfahren ein Satz Chromosomenstränge ausgeschaltet werden, damit es zur Verschmelzung kommt. Dies würde bedeuten, dass künftig auch lesbische Paare genetisch 100 Prozent eigene Nachkommen bekommen können. Und zwar nur Mädchen, weil Frauen keine Y-Chromosomen in sich tragen. Das Ende der Männerwelt? Wohl kaum, schließlich soll das Verfahren vor allem kinderlosen Ehepaaren helfen, bei denen der Mann keine Spermien produziert.