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didlmaeuserich · Experte Beiträge: 253 Ort: nicht mehr Finsterwalde

Nun endlich nach gut 10 Jahren merken die Lausitzer Politiker, das die Bevölkerung schwindet und das trotz Warnungen von verschiedenen Seiten. Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen und keiner weiß mehr weiter. Die vor allen jungen Leute haben sich längst in der Ferne eine neue Existenz geschaffen und werden sich hüten in die Lausitz zurückzukehren, wo es zwar schöne Landschaften (mit Ausnahme des Landkreises Elbe/Elster) ;-) aber keine oder nur wenig schlechtbezahlte Arbeit gibt, von der man gerade so überleben aber nicht leben kann. Bald werden viele von den derzeit Regierenden nicht mehr benötigt, weil keiner mehr da ist der regiert werden will oder kann. Irgendwie eine späte Form der Gerechtigkeit, als Strafe für 10-jährige Untätigkeit. Für mich eine Genugtuung als nun Baden-Württemberger.

didlmaeuserich · Experte Beiträge: 253 Ort: nicht mehr Finsterwalde

Die Landschaft im Elbe/Elster Kreis ist ungepflegt und da kann man meiner Meinung nach nicht nur unbändige Natur bieten, wenn man Touristen locken will. Ich war im vergangenen Sommer bei Sängerfest in Finsterwalde und da ist es mir aufgefallen, wie ungepflegt es außerhalb der größeren Orte oder in kleinen Orten wie zum Beispiel Annahütte aussieht. An den Straßenrändern stand das Gras so hoch, das die Pfosten kaum noch zu sehen waren. Links und rechts der Strassen unbestellte Felder und dem Verfall preisgegebene Gehöfte und Privatfrundstücke. In Annahütte kurz vor dem Ortsausgang in Richtung Klettwitz rechts schöne neue Häuser, rechts dagegen halbverfallene Buden. Wo ich noch in Finsterwalde gelebt habe ist mir das nie so aufgefallen, es gab eben keine Vergleichsmöglichkeiten, man kannte es eben nicht anders. Der wirtschaftliche Niedergang des EE-Kreises ist auch in der Landschaft deutlich sichtbar.
Noch ein Wort warum ich aus der Lausitz weggegangen bin. Viele aus meinen Bekanntenkreis waren bereits seit Jahren weg. Dann wollte ich auch für meine Arbeit nicht weiter nur 70% des Gehaltes bekommen und meinem Sohn nun 11 wollte ich mit 16 Jahren eine nutzlose Ausbildung über den 4. Bildungsweg durch irgeneinen Verein ersparen und eine berufliche Perspektive bieten. Ich denke schon das ein Baden-Wüttemberger Realschulabschluß bessere Chancen bietet als ein Brandenburger. Nun werden wieder ein paar Lehrer aufschreien, aber die Realität ist nun mal so. Die Flucht aus der Lausitz war für mich eine Flucht aus der Perspektivlosigkeit. Ich hatte keine Lust mehr noch 30 Jahre bei der gleichen Firma zu arbeiten.

grabbeltisch2002 · Registrierter Benutzer Beiträge: 1

hallo @diddl.....,

in vielem gebe ich Dir recht ! Aber zweifle stark an, das die Schulausbildung in Ba.Wü. besser ist als hier. Meine Kinder gehen in hessen zur Schule und die meiner Schwester in finsterwalde.ich bin seit 13 jahren in hessen und habe schnell festgestellt,das "unsere" schulbildung garnicht so übel war und von heute erst recht nicht.Die zukunftsaussichten sind übel.
Beängstigend finde ich schon das reihenweise Häuser leerstehen und die gegend irgendwie "tot" wirkt vor allem in Lauchhammer.Würde auch nicht mehr zurückkommen, liegt aber daran, das ich schon immer in" die weite Welt" wollte *gg*.
Finde toll das es ein Forum gibt und wollte auch mal einen Beitrag leisten-ist ja noch viel Platz hier!!

Liebe Grüße aus Marburg

didlmaeuserich · Experte Beiträge: 253 Ort: nicht mehr Finsterwalde

Willkommen im Finsterwalder Forum@Grabbeltisch, der Chef heißt hier übrigens Fiwabär.
Dieser Beitrag ist zwar schon alt, scheint also immer noch aktuell zu sein. Wie ich von meinen Eltern in der alten Heimat weiß, gehen immer noch viele junge Leute in den Westen und das meistens mehr oder weniger unfreiwillig wegen der Arbeit. Mittlerweile scheint es so akut zu sein, das sich die Lausitzer Rundschau diesem Thema widmet --->www.lr-online.de
Meine Frau und ich haben jetzt auch beschlossen, für immer hier zu bleiben. Meine Frau hat hier einen Teilzeitjob und verdient genau so viel, wie in Brandenburg in Vollzeit. Die Landschaft ist schön und die Freizeitmöglichkeiten sind hier optimal. Mein Sohn hat sich hier jetzt eingelebt und viele Freunde. Auch finanziell konnten wir uns in den vergangenen 3 Jahren mehr leisten, als die 10 Jahre davor im Osten.

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