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Dr. M. Baxmann
New PostErstellt: 12.06.04, 17:56     Betreff: Re: Wohnungsabriss in Fiwa

Zwei an einem Tag
Offensichtlich kann "bulli" mit Wahrheit nicht besonders gut umgehen, Tatsachen verdrehen ist ja auch viel leichter. Der Mieterbund ist übrigens nicht gegen den Rückbau von Wohnungen - aber wenn man/frau schmähen will, dann wird das einfach nicht zur Kenntnis genommen. Und dann die persönlichen Beleidigungen. Das ist so alt, wie wie die geschriebene Menschheitsgeschichte Hier ein Kostprobe:
Psalm 55 55, Klage Davids
"10 /Mache ihre Zunge uneins, Herr, und verwirre sie; denn ich sehe Frevel und Hader in der Stadt. 11/ Das geht Tag und Nacht um auf ihren Mauern, und Mühsal und Unheil ist drinnen. 12/ Verderbnis regiert darin, Lügen und Trügen weicht nicht aus ihren Gassen. 13 /Wenn mein Feind mich schmähte, wollte ich es ertragen; ..."

Damit jeder sich noch einmal ein Bild machen kann, hier der Offene Brief des Mieterbundes an die Finsterwalder Stadtverordneten, vielleicht reicht ja auch "bulli"'s intellektuelles Potential, ihn mal aufmerksam zu lesen:

Offener Brief an die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Finsterwalde in Sachen „Stadtumbau“

Sehr geehrter Herr Schüler, verehrte Damen und Herren Stadtverordnete,

Mit großer Sorge mussten die Mitglieder des Mieterbundes Finsterwalde und Umgebung e.V. in jüngster Zeit die fast ausschließlich über die Presse geführte Diskussion über den in Finsterwalde geplanten Stadtumbau zur Kenntnis nehmen. Mit Sorge deswegen, weil diese Stadtumbaudiskussion rein unter dem Aspekt des Abrisses hunderter Wohnungen in Finsterwalde – in der Diskussion sind etwa 1000 Wohneinheiten - geführt wird und das, so unsere Wahrnehmung, fast ausschließlich zu Lasten der städtischen Wohnungsgesellschaft. Glaubt man den verschiedenen Presseberichten, plant die Stadt Finsterwalde in den nächsten zehn Jahren die Devastierung, dass heißt die Zerstörung, ganzer Wohngebiete, wie beispielsweise des Quartiers Bergheider Straße/Klingmühler Eck. Darüber hinaus sollen attraktive Wohnstandorte wie der Lange Hacken oder die Südstadt deutlich im Bestand reduziert werden. Begründet wird dies mit dem sich abzeichnenden Einwohnerrückgang und dem städteplanerischen Ziel, die Finsterwalder Innenstadt als Wohnquartier dauerhaft zu revitalisieren.

Wir bedauern sehr, dass der Mieterbund Finsterwalde und Umgebung e.V. bisher nicht in diese Planungen einbezogen worden ist. Als größter Interessenvertreter der Mieter und selbstnutzenden Eigentümer im Südwesten des Landes Brandenburgs sind wir uns den Sachzwängen für einen im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger der Stadt Finsterwalde notwendigen Stadtumbau sehr wohl bewusst. Die bekannten Annahmen zur demografischen Entwicklung der Stadt prognostizieren gravierende Veränderungen in der Zusammensetzung der Bevölkerung hervorgerufen durch die Faktoren Bevölkerungsrückgang, partielle Zuwanderung, Überalterung und veränderter Haushaltsstrukturen. Damit ist der Stadtumbau zu einem herausragenden Politikfeld geworden. Finsterwalde ist bereits jetzt Teil einer schrumpfenden Region. Der andauernde Bevölkerungsrückgang und die Abwanderung in das Umland werden auch in Finsterwalde neben weiteren Wohnungsleerständen zur Schrumpfung technischer, sozialer, kultureller Infrastruktureinrichtungen führen. Gleichwohl ist hier die Wohnungsleerstandsquote im Vergleich zu Städten wie Lauchhammer, Forst, Guben, Eisenhüttenstadt, Schwedt oder Cottbus nach wie vor unterdurchschnittlich, wobei wir nicht verkennen, dass die Leerstände in der Stadt – durchschnittlich etwa bei zehn Prozent – ungleich verteilt sind. Während nach unserer Kenntnis diese im privaten Vermietungssektor überdurchschnittlich sind (bis zu 20 Prozent), liegen sie bei der kommunalen Wohnungsgesellschaft bei etwa der Hälfte. Damit ist unschwer zu erkennen, dass sich in den letzten Jahren gerade die kommunale Wohnungsgesellschaft als stabilisierender Faktor der Wohnstadt Finsterwalde erweisen hat – und wir hoffen sehr, dass das auch zukünftig der Fall sein wird. Keinesfalls darf der geplante Stadtumbau als Instrument der Marktregulierung zugunsten des privaten Vermietungssektors dienen. Leider mussten wir im Rahmen unserer Tätigkeit immer wieder feststellen, dass im privaten Vermietungsbereich nicht selten Mieten verlangt werden, die nicht marktgerecht sind. Wir warnen angesichts der sozialen Lage in Stadt davor, dass die geplante Reduzierung des Wohnungsbestandes ausschließlich zu Lasten des mittleren und einfachen Mietpreissektors geht. Das würde einerseits zu erhöhten kommunalen Sozialkosten, andererseits zu Wohnungsnot im Sozialmietbereich führen. Bereits jetzt kann trotz verbreitetem Wohnungsleerstand der Bedarf an vergleichsweise günstigen Mietwohnraum nicht immer gedeckt werden.

Eindringlich möchten wir darauf hinweisen, dass die weitegehend über die Presse geführte Stadtumbaudiskussion unter der Bevölkerung von Finsterwalde große Unruhe hervorgerufen hat. Mieter in den zur Diskussion gestellten Quartieren sind verunsichert und fragen sich berechtigt, inwieweit sie von Stadtumbau direkt betroffen sind und ob es sich noch lohnt, weiter in ihre Mietwohnung zu investieren. Das dürfte einen nicht geringen Einfluss auf das künftige Konsumverhalten dieser Mieterhaushalte haben. Wir bitten Sie deshalb, nachdrücklich darauf hinzuwirken, dass die Bevölkerung der Stadt sehr bald und umfassend sowie mit der notwendigen Sensibilität über die kurz-, mittel- und langfristigen Stadtumbaumaßnahmen informiert wird. Gleichzeitig sehen wir uns genötigt, davor zu warnen, Stadtumbau nur über den Abriss von städtischen Wohnungen zu definieren. Vielmehr vertreten wir die Auffassung, den notwendigen Stadtumbau nicht nur als wohnungswirtschaftliches sondern zugleich auch als städtebauliches und sozialpolitisches Problem unter Einbeziehung der wirtschafts-, sozial-, bildungs- und familienpolitischen Gesichtspunkte zu begreifen. Städte wie Finsterwalde können auch in Zeiten schrumpfender Regionen wichtige „Anker“ im äußeren Entwicklungsraum des Landes Brandenburg sein und so einen Beitrag dazu leisten, Menschen in der Region zu halten! Dazu ist es notwendig, die Attraktivität als Wohnstadt zu erhöhen. Deshalb ist es unserer Meinung nach unumgänglich, nicht allein Substanzvernichtung zu planen. Ein gezielter Rückbau von Wohnungsbeständen sollte unseres Erachtens immer auch mit Maßnahmen der Substanzaufwertung verbunden werden. Hier ist in den letzten Jahren gerade in der Südstadt Vorbildliches geleistet worden, was auch überregional Anerkennung gefunden hat. Warnen möchten wir abschließend vor der Illusion, dass ein großflächiger Abriss von Mehrgeschossbauten in der Südstadt, dem Quartier Bergheider Straße/Klingmühler Eck oder dem Langen Hacken letztlich zur Revitalisierung der historischen Kernstadt als Wohnquartier führt. In die Überlegungen zur behutsamen Reduzierung des Finsterwalder Wohnungsbestandes ist die Innenstadt genauso einzubeziehen, wie die genannten Quartiere.

Der Mieterbund Finsterwalde und Umgebung e.V. ist bereit, den Stadtumbau hin zur sozialen Stadt konstruktiv zu begleiten.


So, das wars. Schönes Wochenende und herzliche Grüße aus Massen!
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