Dipsy
Junior-Mitglied
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Erstellt: 22.05.03, 19:14 Betreff: Re: böse, böse! |
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Koba, ich würde gern weiter mit diskutieren, weil ich der Meinung bin, dass sich eine Diskussionen ja durch verschiedene Meinungen und Ansichten entwickelt (und bestenfalls ein richtig gutes Gespräch draus entsteht). Meine kommunalpolitischen Interessen begannen zur Bürgermeisterwahl, als auch ich genau abgewogen habe, durch welchen Bürgermeister ich mich bzw. Finsterwalde kommunalpolitisch vertreten sehen will. Das meine Entscheidung zugunsten Wohmanns und gegen Dr. Baxmann ausfiel, haben wir den Stadtverordneten zu verdanken, die mich mit ihrer Wahlpropaganda ins Grübeln gebracht haben. Kann es den Abgeordneten nicht egal sein, wer der Bürgermeister ist? Schließlich werden sie doch genauso vom Wahlvolk gewählt wie der Bürgermeister, um gemeinsam (huch, ein Fremdwort!) die Interessen der Stadt zu vertreten. Ist es da nicht Nebensache, ob der Mann auf dem Chefsessel nun Wohmann oder Baxmann heißt? Warum also dieses starke wahlpolitische Engagement, wo man doch immer wieder meint, keine persönlichen Ziele mit der Abwahl zu verfolgen? Trotzdem an dieser Stelle Respekt vor Dr. Baxmann, seine Ideen für Finsterwalde waren sachlich korrekt, auch wenn er mir nicht verraten wollte, wie er ohne einen Cent mehr im Haushaltssäckel aus Finsterwalde eine europäische Wirtschaftsmacht bilden will. Ja, vielleicht waren es tatsächlich nur 25% der Wahlberechtigten, die Wohmann wirklich gewählt haben. Aber soll er die Wahl nicht annehmen, weil die Mehrheit erst gar nicht zur Wahl ging? Hätten die Finsterwalder Wohmann wirklich nicht gewollt, dann hätten sie doch dies mit ihrer Wahlentscheidung zugunsten Dr. Baxmanns kundtun können. Hätten die Abgeordneten genug Rückgrat gehabt, wären sie nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses zurückgetreten, denn glaubt man ihren wahlkampfmäßigen Aussagen, war schon zur Bürgermeisterwahl „mit diesem Mann kein vernünftiges Arbeiten möglich“. Aber da war er wieder, der persönliche Wille, auch weiterhin kommunalpolitisch mitreden zu können. Bis zur Kommunalwahl im Oktober 2003 habe man schließlich noch genug Zeit, Argumente zu sammeln und eine Abwahl einzuleiten. Den Respekt, den zum Beispiel ein Udo Linde (*kniefall*) verlangt, den sollte man auch einem Herrn Wohmann entgegen bringen. Sicher, es wurden Fehler gemacht. Aber hätte es denn auch nur einer der schlauen Abgeordneten zur Wendezeit besser gemacht? Haben die denn nicht auch nur ihr Händchen gehoben, als dieses verdammte Klärwerk erst gebaut und dann gott sei dank nicht gebaut werden sollte? Ich bestreite auch gar nicht solche Argumente wie „frischer Wind, neue Ideen, etc.“ und kann vielleicht auch noch Ansichten von irritierten Finsterwaldern akzeptieren, die ihr Wissen zu dieser Abwahlgeschichte allein durch die Aussagen der Stadtverordneten aufbauen. Aber ich frage mich ehrlich, muss man die ohnehin durch dieses Abwahltheater verwirrten Finsterwalder (während sie auf ihr Wohngeld warten) in diesem Ton gegen den Bürgermeister aufhetzen? Mit Sachlichkeit hat das nichts mehr zu tun. Allein die Aussage „weisungsgerecht haben die Verwaltungsmitarbeiter reagiert..“ macht das deutlich. Ja, warum denn nicht? Einerseits kritisiert man fehlende Öffentlichkeitsarbeit und unzureichende Bürgernähe. Wenn die Verwaltung dann im Interesse einer Richtigstellung die Finsterwalder über die Modalitäten der Verwaltungsarbeit aufklärt (ich gehe davon aus, die Stadtverordneten haben versehentlich überlesen, dass sie beim Schwimmhallenbau gar kein Außenbecken beschlossen haben und wussten wirklich nicht, wie das mit dem Wohngeldantrag nun eigentlich läuft), dann hat das doch nichts mit Äußerung über Verwaltungsinterna zu tun und ist völlig okay. Ist doch toll, dass man mal erfährt, wie die Arbeitsvorgänge in der Verwaltung gehandhabt werden. Das sollte auf der Finsterwalder Internetseite viel deutlicher stehen (was beantrage ich wo, welche Unterlagen muss ich einreichen, etc.). Darf man denn nicht die andere Seite der Medaille anhören? Warum wird sich über jeden, der sich einer anderen Meinung bedient, lustig gemacht? Warum wird man dann sofort verbal angegriffen und beleidigt („Halbwissen ist auch Wissen“)? (nein, jossif, ich bin durchaus nicht empfindlich) Warum wird Miscos Darstellung so auseinandergepflückt? Sind doch vernünftige Ansichten. Was die Haushaltssperre angeht, so wurde diese heut auch in Hessen verhängt. Wird Finanzminister Weimar jetzt abgewählt? Muss Roland Koch um seinen Job bangen? All die anderen Bundesländer wie Baden-Württemberg, Sachsen und Bayern, haben die alle schlechte Fachleute an der Seite, nur weil Haushaltssperren verhängt werden. Und in Vetschau z.B. da haben Stadtverordnete und Bürgermeister gemeinsam über die finanziellen Probleme der Stadt beraten und wie man in solcher Situation weiter verfährt. Dort wurde der Bürgermeister nicht öffentlich mit Halbwahrheiten bloß gestellt. Die Art und Weise des Abwahlversuches zeugt meines Erachtens von sehr schlechtem Stil.
[editiert: 22.05.03, 19:29 von Dipsy]
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