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La B. · Mitglied Beiträge: 464

wie immer ist es wohl Geschmacksache. Um mit der Tür ins Haus zu fallen: Weder Buch noch Film haben mich zu berühren vermocht. Das Thema ist kalt: Es gibt eine einzige zentrale emotionslose bis emotionsfreie Figur. Er mordet, aber die Opfer interessieren den Zuschauer überhaupt nicht, man sieht beinahe schon mit wissenschaftlichem Interesse und Neugier zu. Aber es gibt wenig Raum mitzufühlen.

Wem das egal ist, der freut sich an einer ungewöhnlichen, reich erzählten Geschichte; mir war das zu wenig damals für einen gelungenen Roman, der keine Spuren bei mir hinterließ; ich habe mich erst nach dem Film wieder so richtig daran zurück erinnert.

Der Film steht aufgrund des Themas vor der zentralen Frage: Lässt Geruch sich visualisieren? Er hat reiche Bilder, aber er hat auch durchgehend Längen und man sieht wenig nie gesehenes überwältigendes und man riecht nichts, auch nicht mit den Augen - ausser anfangs ein wenig. Denn am Anfang bedient Herr Tykwer sich mächtig einer Bildsprache wie man sie vor allem von Peter Greenaway kennt und schätzt. Man könnte sofort eine halbe Stunde aus diesem Werk herausschneiden, ohne dass etwas verloren geht.

Ich bin erstaunt, wie man begeistert sein kann, denn Begeisterung ist Emotion - ich nehme wahr Buch UND Film kommen ganz ohne aus, wie sollte mich das begeistern? Euch?

Eine Bekannte erzählte mir eben, dass sie heute Abend ins Kino geht und noch unentschieden ist zwischen Pedro Almodovars "Volver" und dem Parfum. Klar, dass ich ihr dringendst "Volver" ans Herz gelegt habe. Den könnte ich mir sofort noch einmal anschauen. So ist das eben mit den Geschmäckern.

Saludos
Brit