Ich hab mich ja schon immer akribisch auf Reisen in fremde Gefilde vorbereitet. Jetzt fand ich einen Goldstadt-Ferienreiseführer aus den frühen Siebzigern des letzten Jahrtausends wieder.
Einige Abschnitte will ich euch nicht vorenthalten:
Die Einheimischen sprechen unter sich zwar Katalanisch (wie etwa die Süddeutschen Bayrisch oder Schwäbisch), aber jeder spricht und versteht natürlich auch das offizielle Spanisch, so daß der vorübergehend anwesende Tourist sich nicht damit zu befassen braucht.
Erinnert mich an Frau Mutschmann am Fährschalter in Barcelona: " Das ist ja gar kein Spanisch!"
Jetzt kommen die Abschnitte für die holde Weiblichkeit:
Der Badebetrieb am Strand untersteht der Kontrolle der Guardia Civile, die auch über die Sittsamkeit zu wachen hat. Das bis vor kurzem streng gehandhabte Verbot von zweiteiligen Damenbadeanzügen konnte sie jedoch auf die Dauer nicht durchsetzen, und es gilt schon etliche Zeit nicht mehr, dagegen werden die ersten sporadischen Versuche des textilfreien Badens noch immer "im Keim erstickt".
Der Brüller schlechthin:
Blondinen aus Mittel- und Nordeuropa, die in der Absicht, sich von den Söhnen des Landes erobern zu lassen, nach Spanien kommen, werden selten auf ihre Kosten kommen, denn die Caballeros werden sie zwar (aus gehöriger Entfernung) bewundern, fürchten aber, sie zu beleidigen, wenn sie ihnen zu nahe treten.
Nicht zum Lachen, wie man damals Franco-Diktatur und Polizeistaat schönschrieb:
Sicherheit für Leben und Eigentum hat in Spanien nach den furchtbaren Ereignissen des letzten Bürgerkriegs einen gehobenen Stellenwert und ist ein besonderes Anliegen der staatlichen Organe. Dies wird von den Touristen mehr geschätzt als von Leuten, die Spanien nur aus tendenziösen Verlautbarungen der linken Sprachrohre kennen.
Ohauahauha, das tut weh.
Lothar