Hola Brit,
ich hatte das große Glück, Spanisch in der Schule lernen zu können. Ich hatte ab der 5. Klasse Englisch, der 7. Französisch und der 9. Latein, in der 11. kam dann Spanisch hinzu und das Latein habe ich nach dem Latinum in der 12. abgewählt ;-)
Spanische Grammatik und Vokabeln lernt man sicher mit Französisch und Latein Kenntnissen schneller und leichter, zumindestens ging es bei mir in dieser Sprache am schnellsten. Auch die unregelmäßigen Verben lassen sich leichter identifizieren. Was Dir aber nicht erspart bleibt, sind die Konjugationen. Die heisst es einfach pauken...
Obwohl Du schon ein paar Brocken kannst, Brit, würde ich dir trotzdem einen Anfangskurs empfehlen, einfach, um auch die richtige Aussprache und Intonation sowie Schreibweise zu lernen. (neben cerveza ist auch cenicero nicht schlecht ;-) )Diese Grundlagen helfen Dir beim Sprachrhythmus ungemein und Du wirst größere Fortschritte machen, als wenn Du in einen Kurs mit Vorkenntnissen gehst und die Grundlagen "schleifen" lässt. Was ich auch empfehlen kann, ist, Dir bei der Auswahl des Kurses einen native speaker zu suchen. Die vermitteln einfach ein viel besseres Sprachgefühl ;-) Wovon ich völlig abrate, sind diese komischen CDs und Hörbücher oder sowas wie Telekolleg-Sendungen. Das hatte ich im Vorfeld probiert und davon ist rein gar nichts hängengeblieben, aus meiner Sicht völliger Schrott, weil man jemanden braucht, der korrigiert.
Eine Sprache muß leben und gesprochen werden. Mein Englisch ist (noch) ganz flüssig, da ich die letzten 6 Jahre in einem Konzern mit Unternehmenssprache Englisch tätig war. Mein Französisch ist fast völlig hinüber oder nur noch rudimentär vorhanden, obwohl es ein Leistungskurs war und mein Abi sich sehen lassen kann. In Spanisch brauche ich auch 2-3 Anlauftage, also wenn ich in Urlaub bin, bis ich wieder drin bin. Tageszeitung lesen und die ersten Gespräche mit den Taxifahrern helfen da sehr, aber dann ist fast alles wieder da ;-)
Was ich ebenfalls in bester Erinnerung habe, ist ein 2-wöchiger Sprachurlaub in Madrid, große Klasse!
Abends eine Sprache zu lernen à la VHS erfordert ganz schön viel Disziplin. Ich habe mich mal an Schwedisch versucht, es aber wieder abgebrochen, weil es mir zu zeitintensiv war, vor allen Dingen, wenn man eh schon ca. 50 Stunden pro Woche arbeitet. Im Kurs waren fast nur Studenten oder Schüler, das ging mir viel zu flott ;-)) so ändern sich die Zeiten, bzw. die Aufnahmefähigkeiten... das Alter, ächz.
Ingesamt habe ich die Erfahrung gemacht, dass auch die Katalanen sehr höflich ins Kastilische wechseln, wenn man kein Katalanisch kann, auch auf Formentera! Außerdem arbeiten dort viele nicht-Katalanen im Gastro-Bereich, die freuen sich sehr über eine kastilische Bestellung.
Also nicht verzagen, sondern sprechen und sagen, dass man korrigiert werden möchte oder wie man es sagt :-) ?como se dice? (wer hat ein umgedrehtes Fragezeichen für mich?)
Viel Spaß!
Savina